idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Im Jahr 2025 begrüßt das Institut die neuen Forschungsgruppenleiter Dr. Philipp Brand und Dr. Gregor Schuhknecht. Die neuen Forschungsgruppen erweitern das Forschungsspektrum des Instituts um neue Perspektiven und Modellsysteme zur Erforschung von Gehirn und Verhalten.
Evolutionäre Neurobiologie und Verhaltenswissenschaften
Ab Oktober 2025 wird Philipp Brand die Forschungsgruppe „Evolutionäre Neurowissenschaften und Verhalten“ gründen. Das Team untersucht, wie Evolution und Ökologie neuronale Schaltkreise und Verhaltensweisen formen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Diversifizierung des Fortpflanzungsverhaltens bei Drosophila-Fruchtfliegen. Mithilfe modernster neurogenetischer, ethologischer und genomischer Methoden will Brand die genetischen und neuronalen Grundlagen der Verhaltensvariation zwischen verschiedenen Arten aufdecken.
„Die enorme Vielfalt des Tierverhaltens, die wir in der Natur beobachten können, bietet eine faszinierende Gelegenheit zu verstehen, wie die Evolution das Nervensystem beeinflusst, um Verhaltensinnovationen voranzutreiben“, sagt Brand. „Durch die Kombination von Evolutionsbiologie, neuronalen Schaltkreisen und Verhaltensökologie hoffen wir aufzudecken, wie Gene und Neuronen zusammenwirken, um Verhaltensvielfalt zu erzeugen.“
Philipp Brand studierte Biologie, Genetik und Evolutionsbiologie in Düsseldorf und Bochum. An der University of California, Davis, promovierte er in der Gruppe von Santiago Ramírez und untersuchte die genetischen Grundlagen der Evolution des Geruchssinns bei Insekten sowie dessen Rolle bei der Diversifizierung sexueller Signale und der Artbildung bei Orchideenbienen. Als Postdoktorand arbeitete er mit Vanessa Ruta an der Rockefeller University in New York zusammen. Dort erforschte er, wie Umweltfaktoren artspezifische Verhaltensrepertoires beeinflussen, und entdeckte, dass Nahrungsgerüche das Paarungsverhalten verschiedener Arten unterschiedlich steuern.
Neuronale Algorithmen und Schaltkreise des Gehirns
Im Dezember 2025 startet mit Gregor Schuhknecht die Gruppe „Brain Algorithms and Circuits“. In seinem Labor wird erforscht, wie die synaptischen Schaltkreise des Gehirns von Wirbeltieren die Rechenalgorithmen hervorbringen, mit denen Tiere Probleme in der realen Welt lösen. Die Gruppe arbeitet mit Zebrafischlarven und kombiniert Verhaltensexperimente mit funktioneller Bildgebung, Elektrophysiologie und Konnektomik, um neuronale Schaltkreise mit flexiblem Verhalten zu verknüpfen.
„Wir wollen verstehen, wie das Gehirn funktioniert - wie neuronale Netzwerke die Algorithmen hervorbringen, die Wahrnehmung, Entscheidungsfindung und das Handeln steuern“, erklärt Schuhknecht. „Der Zebrafisch bietet hierfür einzigartige Einblicke, da er über ein Wirbeltiergehirn verfügt, das außergewöhnlich gut experimentell zugänglich ist.“
Gregor Schuhknecht studierte Biowissenschaften und Neurowissenschaften in Heidelberg und Zürich und promovierte an der ETH Zürich. Am Institut für Neuroinformatik untersuchte er den Zusammenhang zwischen der Anatomie und Funktion von Synapsen - eine Arbeit, die zu einer vielzitierten, wegweisenden Veröffentlichung führte. Anschließend war Schuhknecht Postdoktorand bei Florian Engert an der Harvard University, wo er die Struktur und Funktion neuronaler Schaltkreise im Zebrafischgehirn erforschte.
Dr. Philipp Brand
Forschungsgruppenletier
philipp.brand@brain.mpg.de
Max Planck Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main
Dr. Gregor Schuhknecht
Forschungsgruppenletier
gregor.schuhknecht@brain.mpg.de
Max Planck Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main
https://brain.mpg.de/671496/zwei-neue-forschungsgruppen-am-mpi-fuer-hirnforschun...
https://brain.mpg.de/brand/de
https://brain.mpg.de/schuhknecht/de
Gregor Schuhknecht (links) und Philipp Brand (rechts), neue Forschungsgruppenleiter am MPI für Hirnf ...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils
Biology, Medicine
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).