idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Der berühmte Sturz über die Teppichkante: Beckenbrüche bei älteren Menschen kommen immer häufiger vor. Prof. Dr. Thomas Mendel erforscht die Ursachen und entwickelt Versorgungsstrategien, damit betroffene Patient:innen möglichst mobil bleiben. Seit dem 1. November 2025 ist er als W2-Professor für Traumatologie des Stammskeletts an die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) berufen.
In Kombination mit seiner langjährigen Tätigkeit als stellvertretender Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am BG Klinikum Bergmannstrost Halle ergibt sich eine optimale Grundlage für seine Vorhaben im Bereich der Alterstraumatologie.
Prof. Mendel ist Orthopäde und Unfallchirurg mit Spezialisierung auf Frakturen des Stammskeletts, also des Beckens, der Hüftpfanne und der Wirbelsäule. In seiner Arbeit begegnen ihm vor allem zwei Arten von Patient:innen: Schwerstverletzte nach Hochenergie-Trauma, etwa nach einem Autounfall, und ältere Menschen, die infolge einer schlechten Knochenqualität nach einfachen Stürzen sogenannte Fragilitätsbrüche erleiden. „Auch wenn sich die Bruchformen dabei grundsätzlich ähneln, wissen wir inzwischen, dass sich der Anspruch an die operative Stabilisierung zwischen jung und alt stark unterscheidet“, erklärt der gebürtige Hallenser.
Der Anteil von Beckenbrüchen im Alter ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Gerade bei älteren Patient:innen ist es entscheidend, dass sie nach einer solchen Verletzung nicht bettlägerig werden. Die Herausforderung besteht darin, mit wenig invasiven OP-Methoden schonend, aber trotzdem stabil zu versorgen, um eine sofortige postoperative Vollbelastung zu ermöglichen. „Diesen vermeintlichen Widerspruch zwischen operativer Zurückhaltung und gewünschter Mobilisation will ich mit Versorgungsforschung begegnen. Das ist eine Gradwanderung und wir stehen hier noch am Anfang. Welche Behandlung ist adäquat, worin sind spezifische Frakturmuster begründet und welche Entwicklungen haben zu der verminderten Knochenqualität geführt? Mehrfacherkrankten älteren Menschen kann man keine große Operation mehr zumuten. Ziel ist es, die Selbstständigkeit wiederherzustellen und die optimale individuelle Vorgehensweise herauszufinden“, so der 50-Jährige.
Seine Berufung stärkt die strategische Kooperation zwischen Universitätsmedizin und dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle. „Ich bin sozusagen ein Kind beider Institutionen: Ich habe an der MLU studiert und arbeite seit mehr als 20 Jahren am Bergmannstrost. Seit Anfang des Jahres bin ich bereits klinisch auch am Universitätklinikum Halle (Saale) tätig. Fast 150 gemeinsame unfallchirurgische Betten in beiden Einrichtungen bieten eine starke Datenbasis für Themen der Versorgungsforschung, die Nähe zu außeruniversitären Kooperationspartnern wie der Fraunhofer-Gesellschaft zudem den Konnex zur Grundlagenforschung.“
Thomas Mendel studierte Medizin an der MLU und wurde hier im Jahr 2002 promoviert. Anschließend war er bis 2009 an verschiedenen Kliniken der Universitätsklinik Halle (Saale) und des BG Klinikums Halle tätig, unter anderem in den Bereichen Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie sowie der damaligen Orthopädie und Physikalischen Medizin. Seit 2009 arbeitet er in der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des BG-Klinikums Bergmannstrost Halle und ist dort seit 2015 als Leitender Oberarzt und stellvertretender Chefarzt tätig. 2014 habilitierte er sich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie.
Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der MLU, erklärt: „Prof. Thomas Mendel vereint klinische Expertise mit einem klaren wissenschaftlichen Blick für die Bedürfnisse älterer Patient:innen in der Alterstraumatologie. Mit seiner Berufung bauen wir unseren Forschungsschwerpunkt Alternsmedizin konsequent aus und stärken die Versorgungsforschung in der Region.“
http://www.umh.de/douw Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Universitätsmedizin Halle
Prof. Dr. Thomas Mendel
Copyright: Universitätsmedizin Halle
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine
transregional, national
Personnel announcements
German

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).