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11/14/2025 13:01

Forschung zu Gesundheit, Klima und Daten: HAW Hamburg startet eigenen Promotionsbetrieb

Matthias Echterhagen Presse und Kommunikation
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

    Mit der feierlichen Eröffnung der Research School beginnt die HAW Hamburg heute offiziell mit eigenständigen Promotionen. Drei Promovierende stellten ihre Vorhaben vor – und zeigten dabei, wie Forschung an der Hochschule gesellschaftliche Herausforderungen adressiert.

    Hamburg, 14. November 2025 – Die HAW Hamburg ist heute offiziell in den Promotionsbetrieb gestartet. Mit der Einrichtung der fakultätsübergreifenden Research School und des Servicebereichs Center for Postgraduate Studies (CPS) sind alle Voraussetzungen geschaffen, um mit den ersten Promotionsverfahren zu beginnen. Die Hochschule feierte diesen Start mit einer Veranstaltung in der Aula am Berliner Tor. Drei Promovierende stellten ihre Forschungsvorhaben vor – und zeigten dabei, wie Nachwuchswissenschaft an der HAW Hamburg gesellschaftliche Herausforderungen adressiert.

    Tabea Rosenthal aus dem Promotionsprogramm Interdisziplinäre Sozial- und Gesundheitsforschung (ISGF) untersucht die langfristigen Folgen intensivstationärer Behandlungen. Ihr Fokus liegt auf der funktionalen Gesundheit chirurgischer Patientinnen und Patienten nach der Entlassung – also auf psychischen, kognitiven, körperlichen und sozialen Aspekten. Ziel ist es, individuelle Entwicklungen über ein Jahr hinweg zu erfassen und daraus Impulse für die Versorgung und Nachsorge abzuleiten. „Ich habe mich bewusst für die HAW Hamburg entschieden“, sagte Rosenthal. „Die interdisziplinäre Ausrichtung, die praxisnahe Forschung und die gezielte Förderung im CPS bieten mir genau den Rahmen, den ich für mein Thema brauche – und leisten zugleich einen Beitrag zur Professionalisierung von Pflege- und Therapieberufen.“

    Martin Grasenack aus dem Promotionsprogramm Sustainable Technologies and Systems (STS) beschäftigt sich mit der Frage, wie Speicher und Sektorkopplungstechnologien in Energiemangelsituationen zuverlässig zur Verfügung stehen können. Mit einem agentenbasierten Modell simuliert er das Verhalten relevanter Technologien und entwickelt Empfehlungen für Mindestkapazitäten. „Die Forschung an der HAW Hamburg ist nah an der Praxis – und genau das ist wichtig für meine Arbeit“, so Grasenack. „Die enge Anbindung an das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E), die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die methodische Förderung im Promotionsprogramm ermöglichen mir, reale Systemfragen wissenschaftlich fundiert zu bearbeiten.“

    Finn Dohrn aus dem Promotionsprogramm Computational Engineering and Applied Data Science (CEADS) entwickelt adaptive Lernsysteme, die sich selbstständig an veränderliche Bedingungen anpassen können – ohne zuvor Gelerntes zu verlieren. Dabei kombiniert er unter anderem sogenannte Mixture-of-Experts-Architekturen mit Online-Lernverfahren und vergleicht datengetriebene und modellbasierte Strategien. „Maschinelles Lernen muss effizienter und nachhaltiger werden – gerade in dynamischen Anwendungsszenarien“, erklärte Dohrn. „Die HAW Hamburg bietet mir mit kleinen Forschungsgruppen und starken Netzwerken genau die Umgebung, in der ich meine Ideen weiterentwickeln kann – und das mitten in Hamburg.“

    Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal gratulierte der HAW Hamburg zur Eröffnung der Research School: „Die HAW Hamburg zeigt eindrucksvoll, wie anwendungsorientierte Forschung zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beiträgt – ob in der Nachhaltigkeit, der Gesundheit oder der Digitalisierung. In diesen drei Zukunftsfeldern können Doktorandinnen und Doktoranden ab heute an der Research School und dem Center for Postgraduate Studies forschen. Mit dem Promotionsrecht der HAW Hamburg fördern wir Durchlässigkeit und Bildungsaufstieg und stärken zugleich den Wissenschaftsstandort Hamburg. Ich gratuliere allen Beteiligten sehr herzlich zu diesem neuen Erfolgskapitel der Hochschule, das wir heute gemeinsam aufschlagen.“

    Prof. Dr. Ute Lohrentz, Präsidentin der HAW Hamburg, betonte in ihrer Rede die strategische Bedeutung des Promotionsrechts: „Mit der Research School und dem Center for Postgraduate Studies schaffen wir eine Infrastruktur, die exzellente Forschung mit gesellschaftlicher Wirkung ermöglicht. Die Verankerung im Strategieprozess ‚HAW Hamburg 2030‘ zeigt: Wir wagen Neues und gestalten Zukunft. Der Wandel unserer Hochschulstruktur – von vier auf neun Fakultäten – stärkt die interdisziplinäre Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten und den Gremien, die diesen Weg mitgestaltet haben.“

    Prof. Dr. Peter Wulf, Vizepräsident für Forschung und Transfer der HAW Hamburg, blickte auf die Entwicklung zurück – und schaute nach vorn: „Von den ersten Gesprächen im Jahr 2010 bis zur Einführung des Promotionsrechts 2025 war es ein intensiver Weg. Mit den drei Promotionsprogrammen CEADS, ISGF und STS haben wir starke wissenschaftliche Bereiche geschaffen. Ich freue mich auf die zahlreichen innovativen Beiträge, die aus diesen Programmen hervorgehen werden, gerade zu drängenden Fragen der Energiewende und des Klimaschutzes, der datengetriebenen Analyse komplexer Systeme sowie der sozialen Teilhabe und Gesundheit. Das Center for Postgraduate Studies wird diesen Weg begleiten und weiterentwickeln – mit ersten Zulassungen, mit Evaluationen und dem Ausbau unserer Forschungsschwerpunkte im Rahmen des Strategieprozesses HAW Hamburg 2030.“

    Ein Meilenstein für die Einführung des Promotionsrechts an der HAW Hamburg war die erfolgreiche Begutachtung des Wissenschaftsrats im Jahr 2023. Der Wissenschaftsrat bescheinigte der Hochschule ein hohes Innovationspotenzial und eine exzellente Forschungsqualität in ausgewählten Bereichen. Im Anschluss sprach sich die Hamburgische Bürgerschaft für die Einführung des Promotionsrechts an der HAW Hamburg aus. Die offizielle Zustimmung durch die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung (BWFG) erfolgte zum 1. März 2025. Mit der heutigen Eröffnung der Research School beginnt nun die Umsetzung – und damit ein neuer Abschnitt in der Forschungslandschaft Hamburgs.


    Images

    Freude über den Start des Promotionsbetriebs: Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal mit Hochschulpräsidentin Ute Lohrentz, Vizepräsident Peter Wulf und weiteren Mitwirkenden.
    Freude über den Start des Promotionsbetriebs: Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal mit Hochschul ...
    Source: Jonas Fischer
    Copyright: Jonas Fischer / HAW Hamburg


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Transfer of Science or Research
    German


     

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