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11/20/2025 10:42

Critical Faculties. BiPoC+ FLINTA* an Kunstakademien: Neues Forschungsprojekt an der HfG Karlsruhe

Clarissa Schmitz-Rode Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe - Karlsruhe University of Arts and Design

    Die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) startet gemeinsam mit der Universität der Künste Berlin (UdK) ein neues Forschungsprojekt im Rahmen der BMFTR-Förderlinie „Innovative Frauen im Fokus“. Das Vorhaben untersucht bis Ende 2027 die Sichtbarkeit sowie die strukturellen Arbeits- und Rahmenbedingungen von BiPoC+ Künstler:innen und Wissenschaftler:innen an Kunsthochschulen.
    Anfang Dezember wird das Forschungs- und Ausstellungsprojekt offiziell an der HfG Karlsruhe eröffnet.

    Im Juni 2025 startete an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ein bundesweit einzigartiges Forschungsprojekt zur künstlerischen und wissenschaftlichen Förderung von BiPoC+ FLINTA*. Unter Leitung der Bildenden Künstlerin Ülkü Süngün widmet sich das Projekt der Analyse struktureller Barrieren für BiPoC+ FLINTA* an Kunsthochschulen. Ziel ist es, praxisnahe Handlungsempfehlungen für mehr Sichtbarkeit, Repräsentation und institutionellen Wandel zu entwickeln.

    Das Verbundprojekt „Critical Faculties. BiPoC+ FLINTA* an Kunstakademien“ untersucht zeitgleich an der HfG Karlsruhe und UdK Berlin strukturelle Hindernisse für BiPoC+ FLINTA* an Kunstakademien sowie Mechanismen, die die Sichtbarkeit von BiPoC+ FLINTA* und ihren Leistungen in den Bereichen Bildender Kunst, Kunstwissenschaften und Wissenschaft erschweren. Mit BiPoC+ FLINTA* sind alle Personen, die sich als Frauen, Lesben, trans*, inter, nichtbinär oder genderqueer verstehen und in Deutschland aufgrund ihrer (zugeschriebenen) Herkunft, Religion, Sprache oder ihres Aussehens rassistische und/oder antisemitische Diskriminierung erfahren, gemeint.

    Das Projekt verknüpft künstlerische und wissenschaftliche Forschung. Die wissenschaftliche Erhebung mit Fokus auf Rassismus-, Ungleichheits- und Hochschulforschung wird von Prof. Ulaş Aktaş und Mitarbeiterin an der UdK Berlin betreut. Ziel ist es, aus den Forschungsergebnissen praxisnahe Handlungsempfehlungen für den Abbau und die Überwindung dieser Hindernisse zu entwickeln. Die Wirksamkeit dieser Handlungsempfehlungen soll durch wissenschaftlich begleitete partizipative Praxisforschung erprobt werden.

    Die künstlerische Forschung ist an der HfG Karlsruhe im Fachbereich Medienkunst angesiedelt und wird in Kooperation mit der ABK Stuttgart, der AdBK Nürnberg und der HBK Braunschweig als ein Modellprojekt durchgeführt. Die interdisziplinäre Kern-Konzeptgruppe- das LAB, vereint bekannte Expertinnen aus Kunst und Wissenschaft, darunter Prof. Diana McCarty, Ülkü Süngün und Anna Feldbein (HfG Karlsruhe), Prof. Heba Amin, Prof. Lucienne Roberts, Prof. Katrin Ströbel und Carmen Westermeier (ABK Stuttgart), und Prof. Anike Joyce Sadiq (AdBK Nürnberg) sowie Prof. Havîn Al-Sîndy (HBK Braunschweig). Ausgangspunkt der künstlerischen Forschung sind Fragen zu Wissensproduktion und Archiven, Dekolonisierung von Algorithmen, dem Kunstkanon in der Lehre, Visual Codes und Sichtbarkeitspolitiken in der Kunst, Zeichnung als politische Geste, sowie Selbstinstitutionalisierung als künstlerisch-politische Strategie.

    Die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprozesses werden in einem internationalen Symposium sowie einer Ausstellung 2027 in Karlsruhe präsentiert. Die Dokumentation erfolgt über eine zweisprachige Open-Access-Publikation und Projektwebseite.

    Ülkü Süngün, hat das Forschungsvorhaben initiiert, konzipiert und mit der HfG Karlsruhe beantragt. Sie ist als Bildhauerin, Kuratorin und forschende Aktivistin sowie in der Lehre tätig und lebt in Stuttgart. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart wo sie zuletzt als Vertretungsprofessorin 2022 bis 2023 lehrte. Bereits 2017 gründete sie das „Institut für Künstlerische Post-Migrationsforschung“ als nomadisches Kunstprojekt, aus dem sich das aktuelle Forschungsvorhaben entwickelte. Ülkü Süngün‘s künstlerische Praxis verbindet Kunst mit gesellschaftskritischen Fragen im Kontext von Migration sowie Erinnerungs- und Identitätspolitiken in der Einwanderungsgesellschaft.

    „Das Forschungsprojekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unter dem Förderkennzeichen 01FP24094 „Verbundvorhaben BiPoC Frauen an Kunstakademien im Fokus - die diskriminierungsfreie Akademie“ im Rahmen der Förderlinie „Innovative Frauen im Fokus“ (IFIF) finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt der einzelnen Beiträge liegt bei den jeweiligen Autor*innen.“

    Weitere Informationen:
    www.innovative-frauen-im-fokus.de
    www.kompetenzz.de


    Images

    Projektteam der HfG Karlsruhe
    Projektteam der HfG Karlsruhe
    Source: Clarissa Schmitz-Rode
    Copyright: Hochschule für Gestaltung Karlsruhe


    Criteria of this press release:
    all interested persons
    Art / design, Cultural sciences, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

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