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Forschende von EAH Jena und Uni Jena entwickeln in einem von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Projekt biokompatible Mikrooptiken für Hightech-Endoskope
Unter dem Projekttitel „ADAM – Adaptive Dynamische und biokompatible Mikrooptiken für Endoskopiesysteme mittels 5D Druck“ starten die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena (Uni Jena) ein gemeinsames Forschungsprojekt, das durch die Carl Zeiss Stiftung im Rahmen des Förderprogramms „CZS Wildcard“ unterstützt wird. Dieses Programm richtet sich an interdisziplinäre Teams mit mutigen, „wilden“, radikal neuen Ideen im MINT-Bereich.
Das Projekt erhält rund 895.000 Euro für den Zeitraum von März 2026 bis Februar 2028.
Ziel von ADAM ist die Entwicklung neuartiger, lichtgesteuerter Mikrooptiken für die Endoskopie und Mikrochirurgie. Mikrooptiken ermöglichen die hochauflösende Bildgebung in minimal-invasiven Verfahren. Die Forschenden beider Hochschulen kombinieren ihre Expertise, um Optiken zu entwickeln, die ihre Fokuslage und spektralen Eigenschaften in Echtzeit an wechselnde Bedingungen anpassen können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Biokompatibilität, damit die Komponenten zukünftig in medizinischen Anwendungen eingesetzt werden können.
Eine technologische Neuerung ist der Einsatz des sogenannten 5D-Drucks. Neben der Form (3D) und der zeitlichen Veränderbarkeit (4D) wird eine fünfte Dimension eingeführt: die gezielte Gestaltung von Materialeigenschaften, die auf Licht oder Temperatur reagieren. Dadurch können diese gedruckten Mikrostrukturen aktiv ihre Form oder ihr optisches Verhalten durch äußere Einflüsse wie Licht oder Temperaturveränderungen anpassen.
Dafür entwickeln die Forschenden neuartige Funktionsmaterialien, die auf Wärme- oder Lichtreize reagieren und im additiven Mikrostrukturdruck eingesetzt werden. Die Aktivierung erfolgt über zwei Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge, die definierte strukturelle und optische Reaktionen im Material auslösen.
Die möglichen Einsatzfelder sind breit: von der optischen Biopsie und robotergestützten Mikrochirurgie bis hin zu industriellen Prüfverfahren. Die extrem kompakten, anpassbaren Optiken eröffnen neue Wege für hochpräzise Bildgebung und Diagnostik. „Diese Entwicklungen könnten die Sicherheit und Effizienz medizinischer Eingriffe signifikant verbessern“, so Prof. Dr. Jens Bliedtner von der EAH Jena.
„Mit ADAM haben wir die Möglichkeit, die Grenzen schaltbarer Polymermaterialien mit klarer Vision für die Medizintechnik neu zu definieren und durch die Verbindung von Biokompatibilität und adaptiver Optik den Weg für neue Anwendungen frei zu machen“, ergänzt Prof. Dr. Felix Schacher von der Uni Jena. „Unser technologischer Ansatz ermöglicht signifikante Fortschritte für den 3D-Druck und die Medizintechnik. Gleichzeitig stärkt er die Innovationskraft der Region Thüringen.“
Kontakt:
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Prof. Dr. Jens Bliedtner
E-Mail: Jens.Bliedtner@eah-jena.de
Prof. Dr. Robert Brunner
E-Mail: Robert.Brunner@eah-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Felix H. Schacher
E-Mail: Felix.Schacher@uni-jena.de
Über die Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Die EAH Jena wurde 1991 als Fachhochschule Jena gegründet und war damit eine der ersten in den Neuen Bundesländern. Seit einigen Jahren ist sie nicht nur Thüringens größte, sondern auch forschungsstärkste Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Aktuell studieren bei uns ca. 4.200 junge Menschen in den rund 50 Bachelor- und Masterstudiengängen. Darüber hinaus beschäftigen wir etwa 560 Personen in den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Technik und Bibliothek.
Über die Friedrich-Schiller-Universität Jena
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist eine dynamische und innovationsstarke Universität zentral in Deutschland gelegen. Mit einem breiten Fächerspektrum gestaltet sie die Zukunft durch exzellente Forschung und Lehre. Ihre wissenschaftliche Exzellenz spiegelt sich in dem Profil »Light. Life. Liberty.« wider, das wegweisende Erkenntnisse und nachhaltige Lösungen für die Gesellschaft von morgen liefert. Eng vernetzt mit führenden Forschungseinrichtungen, innovativen Unternehmen und renommierten Kultureinrichtungen treibt sie interdisziplinäre Entwicklungen voran. Mit rund 17.000 Studierenden und rund 10.000 Beschäftigten prägt sie Jena als pulsierende, international vernetzte Wissenschafts- und Zukunftsstadt.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
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Source: Jens Bliedtner
Copyright: EAH Jena
Criteria of this press release:
Journalists
Electrical engineering, Information technology, Materials sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German

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