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Wissenschaft
Die neue ZEVEDI-Projektgruppe „Digital Dual Use (DDU)“ untersucht, wie sich das klassische Konzept der sowohl zivilen als auch militärischen Verwendbarkeit (Dual Use) technischer Lösungen auf digitale Technologien anwenden lässt und welche begrifflichen wie regulatorischen Grundlagen dafür notwendig sind.
Dual Use-Konzept hat im Außenwirtschaftsrecht, in der Friedens- und Konfliktforschung sowie in der Technikethik eine zentrale Bedeutung. Es dient dazu, Technologien zu identifizieren, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können und deshalb einer besonderen Bewertung bedürfen. Ihre Ausfuhr kann beispielsweise verboten oder an besondere Bedingungen geknüpft werden. Digitale Technologien stellen das Konzept des Dual Use jedoch insgesamt infrage, aufgrund ihrer Form (leicht kopierbar, hoch vernetzt) und ihres generischen Charakters (Anwendbarkeit in nahezu unabsehbaren Verwendungskontexten). Namentlich generative KI könnte man in Gänze als Dual Use-Technologie bezeichnen. Ist das Konzept Dual Use damit überholt oder ist eine Aktualisierung möglich?
Die Projektgruppe untersucht, ob und wie sich der Dual Use-Gedanke sinnvoll auf digitale Sachverhalte anwenden lässt. Dabei nimmt sie die bestehenden Regelungsstrukturen ebenso in den Blick wie neue technologisch bedingte Herausforderungen. Erarbeitet werden soll ein Konzept, das digitale Dual Use-Konstellationen präzise erfasst und wissenschaftlich begründet. Die Arbeit erfolgt interdisziplinär mit Perspektiven
aus Philosophie, Rechtswissenschaft und Politik- und Sozialwissenschaften.
Prof. Dr. Petra Gehring (Technische Universität Darmstadt) leitet die Projektgruppe als Sprecherin, gemeinsam mit Prof. Dr. Bettina Schöndorf-Haubold (Universität Gießen) als stellvertretende Sprecherin. Dem Team gehören des Weiteren Prof. Dr. Michael Bäuerle (Hochschule für öffentliches Management Wiesbaden), Prof. Dr. Marcus Düwell (Technische Universität Darmstadt) sowie Dr. Niklas Schörnig (PRIF - Leibniz-
Institut für Friedens- und Konfliktforschung) an.
Das Projekt beginnt im Dezember 2025 und hat eine Laufzeit von 15 Monaten.
Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung
ZEVEDI ist ein Forschungs- und Kompetenznetz. Es bündelt die wissenschaftliche Expertise der hessischen Hochschulen zur Analyse normativer Aspekte des digitalen Wandels und trägt zur Gestaltung dieses Wandels bei. Das Zentrum konkretisiert Verantwortung als wichtigen Gesichtspunkt von Technologieentwicklung und arbeitet daran, diesen umsetzbar zu machen. Es erbringt Forschungsleistungen, stärkt den Transfer von Wissen in die Wirtschaft und die Gesellschaft hinein und berät die Politik forschungsbasiert zu den Themen Recht, Ethik und Innovation – für eine demokratische und humane Ausrichtung des digitalen Wandels. Wissenschaftliche Direktorin des Zentrums ist Prof. Dr. Petra Geh-ring. Die Geschäftsstelle an der TU Darmstadt steht unter der gemeinsamen Leitung von Dr. Jörn Laakmann und Dr. Christian Person.
ZEVEDI wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation.
office@zevedi.de, +49 6151-16 24739
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
Law, Philosophy / ethics, Politics, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German

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