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Wissenschaft
Die deutschen Hochschulen sind in den vergangenen Jahren zu wichtigen Gestaltern internationaler Wissenschaftskooperationen mit Ländern des Globalen Südens geworden. Diese Partnerschaften sind Teil einer aktiven Außenwissenschaftspolitik und tragen zur Positionierung Deutschlands in einer veränderten Weltordnung bei. Am 3. und 4. Dezember diskutieren daher rund 120 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einer Konferenz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin über die Zukunft von Hochschulkooperationen im Spannungsfeld von Entwicklungshilfe und gleichberechtigter Partnerschaft.
„Der akademische Austausch mit Hochschulpartnern im Globalen Süden ist ein wechselseitiger Gewinn: Er trägt zur strategischen Stärkung Deutschlands wie zur Entwicklung der Institutionen vor Ort bei“, erklärte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee im Vorfeld der Konferenz. Internationale Hochschulkooperationen seien heute ein verlässlicher Baustein deutscher Außenwissenschaftspolitik. „Sie schaffen Vertrauen, eröffnen neue geopolitische Handlungsräume, fördern Innovation und tragen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit, der Bekämpfung des Fachkräftemangels sowie der Bewältigung globaler Herausforderungen bei“, so Mukherjee weiter.
Internationale Hochschulpartnerschaften als strategischer Faktor
Der HSI-Monitor – ein Gemeinschaftsprojekt der Alexander von Humboldt-Stiftung, des DAAD, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – verdeutlicht die Reichweite und strategische Bedeutung dieser Hochschulpartnerschaften: 2024 pflegten deutsche Hochschulen weltweit 7.441 Kooperationen mit Partnerinstitutionen im Globalen Süden. Über 110.000 Forschende aus diesen Ländern veröffentlichten gemeinsam mit deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fachpublikationen. Mehr als 20.000 Promovierende aus diesen Regionen forschten an deutschen Hochschulen – das entspricht rund zwei Dritteln aller internationalen Doktorandinnen und Doktoranden in Deutschland. Insgesamt waren im vergangenen Jahr rund 260.000 Studierende aus diesen Ländern an deutschen Hochschulen eingeschrieben.
Ghana: Wissenschaftspartner in einer dynamischen Weltregion
Ein Beispiel für die Bedeutung internationaler Hochschulpartnerschaften ist Ghana. Das Land hat sich zu einem wichtigen Wissenschaftsstandort in Westafrika entwickelt und zählt zu Deutschlands engsten akademischen Partnern in der Region. Die Zahl der Kooperationen zwischen Hochschulen beider Länder hat sich in den vergangenen Jahren auf 65 verdreifacht. 2024 veröffentlichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Ghana rund 720 gemeinsame Publikationen, vor allem in den Gesundheitswissenschaften und der Klimaforschung.
Mit der neuen DAAD-Außenstelle in Accra baut der DAAD sein Engagement in Westafrika weiter aus. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hob bei seinem Besuch an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology im November die guten Perspektiven für bilaterale Zusammenarbeit in der Wissenschaft hervor.
Konferenz: Internationale Partnerschaften in geopolitisch herausfordernden Zeiten
Die DAAD-Konferenz „Creating Impact in Challenging Times“ bringt am 3. und 4. Dezember internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Hochschulmanagement und Politik zusammen. Diskutiert werden Strategien für nachhaltige Hochschulkooperationen, die sich an gemeinsamen Interessen orientieren und zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen. Der DAAD versteht sich dabei als Gestalter und Moderator eines internationalen Dialogs, der Wissenschaft als Instrument langfristiger Partnerschaften stärkt. Die Konferenz wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Hintergrund
DAAD-Aktivitäten in Hochschulkooperationen mit dem Globalen Süden
Der DAAD engagiert sich mit verschiedenen Programmen, um leistungsfähige Hochschulsysteme im Globalen Süden zu stärken und die wissenschaftliche Kooperation mit Deutschland auszubauen. Er setzt dabei auch gezielt auf die Förderung junger Akademikerinnen und Akademiker, um ihre berufliche Chancen zu erweitern und sie in fruchtbare und langfristige Partnerschaften mit deutschen Institutionen zu bringen.
Zu den wichtigsten Programmen gehören:
- „SDG-Partnerschaften“, die Hochschulpartnerschaften zu Themen der UN-Nachhaltigkeitsziele wie Klimaanpassung, Pandemievorsorge oder nachhaltige Wirtschaftsentwicklung fördern.
- Das Programm „Dialogue on Innovative Higher Education Strategies" (DIES), das mit Trainingskursen und Dialogveranstaltungen das institutionelle Management an Hochschulen im Globalen Süden verbessert.
- „Sur Place-/Drittlandstipendien”, die angehenden Fach- und Führungskräften eine Qualifizierung bis zur Promotion im Heimatland oder benachbarten Regionen ermöglichen und so den Aufbau leistungsfähiger Hochschulen vor Ort unterstützen.
Angebot für Medienschaffende
Während der Konferenz stehen Expertinnen und Experten ausländischer Hochschulen für Gespräche bereit. Der DAAD vermittelt auf Anfrage gern Kontakte zu den internationalen Gästen.
Stefan Hase-Bergen
Bereichsleiter – Entwicklungszusammenarbeit und überregionale Programme
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
+49 151 15 72 89 14
hase-bergen@daad.de
https://static.daad.de/media/daad_de/der-daad/was-wir-tun/daad_factsheet_hochsch... Factsheets DAAD Hochschulkooperationen
https://static.daad.de/media/daad_de/der-daad/was-wir-tun/250922_daad_factsheet_... DAAD Stipendienprogramme (BMZ-gefördert)
https://www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/weiterfuehrende-infos-zu-... DIES-Programm
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
German

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