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12/10/2025 14:29

EU-Projekt POSEIDON bringt Wertschöpfungskette „E-Methanol als Schiffskraftstoff“ auf den Weg

Anette Mack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Steinbeis Europa Zentrum

    Das EU-Projekt POSEIDON befasst sich mit der Verwendung von synthetischem Methanol (E-Methanol) als nachhaltigem Kraftstoff für die Schifffahrt. Im zweiten Projektjahr wurden bedeutende Fortschritte erzielt, insbesondere hinsichtlich der Charakterisierung der Wertschöpfungskette „E-Methanol als Schiffskraftstoff“, der Entwicklung von Modellierungswerkzeugen, und des Baus der ICODOS-Prototypanlage. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für die Durchführung von Folgenabschätzungen für die beiden Fallstudien Valencia und Thessaloniki, die Replizierbarkeit des Konzepts auf andere Standorte, sowie für Demonstrationen und Tests, die die Hauptaktivitäten der zweiten Hälfte des Projekts sein werden.

    Das EU-Projekt POSEIDON befasst sich mit der Demonstration der Verwendung von synthetischem Methanol (E-Methanol) als nachhaltigem Kraftstoff für die Schifffahrt. Im zweiten Projektjahr, in der Mitte seiner Laufzeit, wurden bedeutende Fortschritte erzielt, insbesondere hinsichtlich der Charakterisierung der Wertschöpfungskette „E-Methanol als Schiffskraftstoff“, der Entwicklung von Modellierungswerkzeugen, und des Baus der ICODOS-Prototypanlage. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für die Durchführung von Folgenabschätzungen für die beiden Fallstudien Valencia und Thessaloniki, die Replizierbarkeit des Konzepts auf andere Standorte, sowie für Demonstrationen und Tests, die die Hauptaktivitäten der zweiten Hälfte des Projekts sein werden.

    Das Steinbeis Europa Zentrum unterstützt als Projektpartner das Projektmanagement und ist für die Kommunikation, Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse verantwortlich.

    Charakterisierung der Wertschöpfungskette und Entwicklung von Modellierungswerkzeugen

    Die Wertschöpfungskette ist der Grundpfeiler des POSEIDON-Projekts und umfasst alle wichtigen Komponenten und Akteure, die an der Herstellung, dem Vertrieb und der Verwendung von synthetischem Methanol (E-Methanol) als nachhaltigem Kraftstoff für den Seeverkehr beteiligt sind. Entscheidend ist, dass alle Partner das gleiche Verständnis der Wertschöpfungskette haben, um sicherzustellen, dass alle Projektaufgaben aufeinander abgestimmt werden können.

    Im April 2024, neun Monate nach Projektbeginn und auf der Grundlage von Rückmeldungen von Mitgliedern der Communities of Practice (COP), wurde die Wertschöpfungskette festgelegt, so dass die nächsten Projektaufgaben in Angriff genommen werden konnten. Die Charakterisierung der Wertschöpfungskette wurde vom Partner CERTH fortgesetzt, der im Februar 2025 einen detaillierten Bericht darüber erstellte, welche Technologien bei der Umsetzung der E-Methanol-Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen.

    Ein weiterer wichtiger Meilenstein wurde Ende Sommer 2025 erreicht, als der Projektkoordinator EIFER die für die Modellierung der Wertschöpfungskette erforderlichen Modelle und Daten bereitstellte, die als Ergebnis der Zusammenarbeit aller Projektpartner entstanden waren. All diese Fortschritte haben es EIFER ermöglicht, TRIDENT zu entwickeln, ein Modellierungstool, das die technische, wirtschaftliche und ökologische Bewertung der Wertschöpfungskette „synthetisches Methanol als Schiffskraftstoff“ unterstützen soll. Mit diesem Tool können Nutzer die Wertschöpfungskette von beiden Enden aus aufbauen, entweder beginnend mit CO₂ als Emissionsquelle oder mit Schiffen als Endverbrauchern von E-Methanol, und anschließend automatisch die fehlenden Elemente generieren.

    Im Februar 2025 wurde den Partnern eine erste Version der Benutzeroberfläche zusammen mit einer Übersicht über die wichtigsten Funktionen des Tools vorgestellt, und im September 2025 wurde die erste Version des Tools intern an die Projektpartner verteilt. In den kommenden Monaten wird das Tool von verschiedenen Nutzergruppen innerhalb und außerhalb des Projekts getestet und weiterentwickelt, bevor es im März 2026 für alle interessierten Nutzer frei zugänglich sein wird. Letztendlich soll dieses Tool den Interessengruppen ermöglichen, sich mit dem Thema alternative Kraftstoffe, insbesondere E-Methanol für maritime Anwendungen, vertraut zu machen und eigene Szenarien zu entwerfen und durchzuspielen, wodurch die Replizierbarkeit des POSEIDON-Konzepts gefördert wird.

    TEA- und LCA-Studien – vorbereitende Schritte und erste Ergebnisse

    Eine detaillierte Analyse der Auswirkungen der Umsetzung der Wertschöpfungskette wird von den Projektpartnern CERTH und RINA vorgenommen, die eine technisch-wirtschaftliche Folgenabschätzung (TEA/LCC) sowie eine ökologische und soziale Lebenszyklusbewertung (LCA/S-LCA) durchführen werden. Im ersten Projektjahr legten sie mit der Entwicklung einer robusten Methodik den Grundstein für diese Bewertungen. Dieser Schritt umfasste die Identifizierung von Systemelementen und -grenzen, die Erstellung von Energie- und Massenmodellen, die Beschreibung der Datenanforderung und die Definition von Leistungsindikatoren. Parallel zu diesen Arbeiten arbeitete der Projektpartner AUTH an der Definition von Szenarien für die beiden Fallstudien Valencia und Thessaloniki, die als Eingabedaten für TEA/LCC und LCA/S-LCA dienen werden. Erste Entwürfe der Szenarien wurden den Projektpartnern im Oktober 2024 vorgelegt, und die endgültigen Fassungen wurden im Februar 2025 unter Berücksichtigung der Rückmeldungen der Mitglieder der COP in Valencia und Thessaloniki veröffentlicht. Nach diesem Meilenstein haben die Partner CERTH und RINA ihre Bewertungsinstrumente weiterentwickelt, damit sie für die untersuchten Szenarien eingesetzt werden können. Im September 2025 stellte CERTH vorläufige Ergebnisse der TEA für das erste Szenario der Fallstudie Thessaloniki vor. In den kommenden Monaten werden CERTH und RINA umfassende Bewertungen durchführen, deren vorläufige Ergebnisse bis Ende 2025 erwartet werden. Die Ergebnisse dieser Analysen werden entscheidend für die Entwicklung von Fahrplänen und Empfehlungen zur Umsetzung neuer E-Methanol-Wertschöpfungsketten für die Schifffahrt in Valencia und Thessaloniki sein.

    Endphase der Ingenieursarbeiten an der ICODOS-Prototyp-Anlage und Bauarbeiten

    Der Schwerpunkt von POSEIDON liegt auf der Demonstration eines innovativen E-Methanol-Verfahrens, das die Entwicklung, den Bau und die Erprobung einer fortschrittlichen Pilotanlage umfasst, in der Kohlendioxid (CO2), Wasserstoff (H2) und erneuerbare Energie in synthetisches Methanol umgewandelt werden. Dieser innovative Prototyp, der täglich 500 Liter erneuerbares E-Methanol produzieren soll, wird derzeit vom Projektpartner ICODOS mit Unterstützung des Partners Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) entwickelt und gebaut. Einer der Hauptvorteile besteht darin, dass mehrere Technologien in einen einzigen Prozess kombiniert werden (CO2-Abscheidung und E-Methanol-Synthese), wodurch die Investitions- und Betriebskosten durch Minimierung des Energie- und Materialbedarfs erheblich gesenkt werden. Nach Abschluss der grundlegenden technischen Studie im März 2024 setzte ICODOS die detaillierten technischen Arbeiten fort, indem es Lieferanten für jedes wichtige Komponente identifizierte und ein 3D-Modell der Anlage entwarf, in dem die relativen Positionen der Komponenten und der Module, in denen sie untergebracht werden soll, detailliert dargestellt sind. Die Ingenieursarbeiten wurden im Sommer 2025 mit dem erfolgreichen Abschluss der letzten Maßnahmen im Bereich Prozesssteuerung und Automatisierung abgeschlossen. Der vom KIT entwickelte digitale Zwilling hat sich als sehr nützlich erwiesen, um die Automatisierungslogik zu verfeinern und einen optimierten Anlagenbetrieb zu gewährleisten. Neben diesen Designstudien hat ICODOS auch bedeutende Fortschritte beim Bau seines Prototyps erzielt. Nach der Festlegung der Baustrategie am Ende des ersten Projektjahres wurden die Beschaffungsmaßnahmen eingeleitet und alle Bestellungen für die wichtigsten Komponenten aufgegeben. Im ersten Quartal 2026 wird ICODOS die letzten Anlagenkomponente und Module erhalten, mit denen die letzten Phasen der Vorfertigung, einschließlich der Elektro-, Instrumentierungs- und Rohrleitungsarbeiten, in seiner Werkstatt in Deutschland abgeschlossen werden können.

    Das POSEIDON-Projekt in Kürze

    Das vom Europäischen Institut für Energieforschung (EIFER) koordinierte Projekt begann im September 2023 und läuft bis August 2027. Es umfasst 19 Partner aus 7 europäischen Ländern: EIFER, EDF, KIT, RINA, Fundación Valenciaport, Aristotle University of Thessaloniki, ICODOS, Fincantieri, Isotta Fraschini Motori - IFM (Fincantieri Group), Winterthur Gas & Diesel - WinGD, Steinbeis Europa Zentrum/Steinbeis Innovation gGmbH, Global Omnium, Port of Thessaloniki – ThPA S.A., CERTH, CNR-STEMS, Swedish Maritime Administration, CAO Hellas Natural Chemicals, CAO Hellas Macedonia, and AVEBIOM.

    POSEIDON wird im Rahmen der Fördervereinbarung 101117616 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union finanziert. Die Europäische Kommission kofinanziert das Projekt mit fast 9,7 Millionen Euro. Die Aktivitäten des Schweizer Projektpartners WinGD werden vom Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) kofinanziert.

    Kontakte
    Dr. Julian Dailly, EIFER, POSEIDON-Koordinator
    Michelle Chin, Steinbeis Europa Zentrum/Steinbeis Innovation gGmbH, POSEIDON Kommunikation und Verbreitung


    Contact for scientific information:

    Dr. Julian Dailly, EIFER, POSEIDON-Koordinator


    More information:

    https://project-poseidon.eu - Projektwebsite
    https://www.linkedin.com/in/poseidon-project/ - LinkedIn Kanal


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Chemistry, Economics / business administration, Energy, Oceanology / climate, Traffic / transport
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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