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Das Programm der Clinical Fellows richtet sich an erfahrene Oberärztinnen und Oberärzte der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die in der klinischen Versorgung stark eingebunden sind. Es ermöglicht ihnen, geschützte Zeiten für Vorhaben zu nutzen, die zur Weiterentwicklung ihrer klinischen Expertise, zur Verbesserung der Versorgung oder zur Umsetzung klinisch-inspirierter Forschungsprojekte beitragen. Die Förderung schafft strukturelle Freiräume, die im Klinikalltag selten vorhanden sind. Sie stärkt individuelle Karrierewege und unterstützt zugleich die Weiterentwicklung der Versorgung und die Erprobung neuer Ansätze.
Damit tragen die Clinical Fellows dazu bei, Innovationen strukturiert in den Alltag zu integrieren und Patientinnen und Patienten in einer vielfältiger werdenden Gesellschaft angemessen zu erreichen. In seinem Zuschnitt ist dieses Förderprogramm in der Landschaft der deutschen Universitätsmedizin einzigartig.
In seiner Herbstsitzung am 19. November 2025 hat der Stiftungsrat die Förderung von fünf Clinical Fellows mit einem Gesamtvolumen von knapp 400.000 Euro beschlossen. Die Auswahl erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren.
Als Clinical Fellows der Stiftung Charité neu gefördert werden:
• PD Dr. Eva Friedel (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) plant den Aufbau eines gynäkopsychiatrischen Zentrums, das gynäkologische und psychiatrische Expertise in einer gemeinsamen Struktur bündelt. Vorgesehen sind spezialisierte Sprechstunden, traumazentrierte Beratung und eine gemeinsame Behandlungsplanung. Das Projekt schließt eine Versorgungslücke, da viele Frauen mit schweren psychischen Erkrankungen gynäkologische Angebote meiden – etwa aufgrund von Scham, traumatischen Erfahrungen oder strukturellen Barrieren.
• PD Dr. Clemens Gwinner (Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC)) entwickelt ein Interventionskonzept, das mentale Gesundheit in Klinik und Spitzensport stärkt. In beiden Bereichen belasten hoher Leistungsdruck, große Verantwortung und geringe Fehlertoleranz den Alltag, während präventive Angebote fehlen. Das Konzept basiert auf einer Weiterbildung in präventiver Sportpsychologie und soll Resilienz und langfristige Leistungsfähigkeit fördern.
• In der Internistischen Intensivmedizin fehlen angesichts von Fachkräftemangel und Schichtmodellen verlässliche Strukturen für eine kontinuierliche Weiterbildung. Dr. Carl Hinrichs (Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Internistische Intensivmedizin) reagiert darauf mit einem lernzielorientierten Curriculum, das qualitätsgesicherte digitale Lehrmaterialien bündelt. Es soll die Weiterbildung stärken und damit Versorgungsprozesse sowie die Attraktivität des Standorts verbessern.
• Für Transgender-Frauen reicht eine hormonelle Therapie oft nicht aus, um männliche Gesichtszüge zu verändern. Gleichzeitig sind spezialisierte chirurgische Angebote begrenzt. Dr. Kilian Kreutzer (Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie) vertieft seine Expertise in modernen Techniken der Gesichtsfeminisierung durch gezielte Weiterbildung und internationale Hospitationen, um ein qualitativ hochwertiges Angebot an der Charité aufzubauen und die Versorgung dieser bisher unterversorgten Patientinnengruppe zu verbessern.
• PD Dr. Stefanie Schreiter (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) erarbeitet ein evidenzbasiertes und flexibles Modell aufsuchender psychiatrischer Versorgung nach internationalen Standards des Assertive Community Treatment. Es soll die bisherige stationsäquivalente Behandlung erweitern und eine bedarfsgerechte Versorgung ermöglichen, die Autonomie stärkt und schwer erreichbare Patientinnen und Patienten einbindet.
Die Stiftung Charité schreibt das Programm der Clinical Fellows seit 2014 jährlich aus und hat seit seiner Einrichtung bereits 75 Oberärztinnen und Oberärzte gefördert.
Personalia:
Neben den genannten Förderentscheidungen hat der Stiftungsrat der Stiftung Charité zwei neue Mitglieder in sein Gremium hinzugewählt. Mit Herrn Jan Eder, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, und Herrn Dr. Markus Müschenich, Serial Entrepreneur und u.a. Founding Partner des Wagniskapitalfonds Heal Capital, konnten zwei Persönlichkeiten mit herausragender Erfahrung und Expertise für das Gremium gewonnen werden. Herr Prof. Dr. Jens Schneider-Mergener scheidet mit der Kooptation der beiden neuen Mitglieder nach 17 Jahren Mitwirkung aus dem Stiftungsrat aus.
Marie Hoffmann, Leiterin der Geschäftsstelle
Stiftung Charité
Novalisstr. 10
10115 Berlin
Telefon: +49 (0)30 450 570 - 509
E-Mail: info@stiftung-charite.de
Internet: www.stiftung-charite.de
https://www.stiftung-charite.de/foerderangebot/wissenschaftsfoerderung/clinical-...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Contests / awards, Research projects
German

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