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Wissenschaft
Die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen ist im aktuellen Wintersemester erneut gestiegen. Nach einer Schnellabfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind derzeit rund 420.000 internationale Studierende und Promovierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Laut Umfrage nehmen viele Hochschulen zudem gestiegenes Interesse aus dem Ausland am Studien- und Forschungsstandort Deutschland, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, wahr. Darüber hinaus geht knapp die Hälfte der befragten Hochschulen davon aus, ihr englischsprachiges Lehrangebot im kommenden Jahr weiter auszubauen. An der Umfrage beteiligten sich 212 Hochschulen aus ganz Deutschland.
„Deutschland und seine Hochschulen sind nachweislich ein attraktives Ziel für Studierende und Promovierende aus aller Welt. Wir können insbesondere in den stark nachgefragten MINT-Fächern Talente gewinnen und ihnen exzellente Studien- und Forschungsbedingungen bieten“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Internationale Studierende und Promovierende bereichern unsere Hochschulen, tragen zur Stärkung des Innovationsgeschehens bei und leisten nach einem erfolgreichen Abschluss einen wichtigen Beitrag für Wissenschaft, Wirtschaft und die Sozialsysteme. Gleichzeitig beobachten wir, dass sich das Umfeld für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den USA verändert hat und viele unserer Mitgliedshochschulen ein gestiegenes Interesse am Studien- und Forschungsstandort Deutschland aus den Vereinigten Staaten melden“, so Mukherjee weiter.
Interesse aus den USA – Ausweitung englischsprachiger Studiengänge erwartet
Der DAAD hatte die Hochschulen im Rahmen der Schnellabfrage auch zur Entwicklung des Interesses aus den Vereinigten Staaten seit Beginn des Jahres befragt. 67 Prozent der teilnehmenden Hochschulen berichten von einem steigenden Interesse von Studierenden aus den USA an einem Studium in Deutschland. Bei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern melden 70 Prozent der Hochschulen eine zunehmende Nachfrage, bei Professorinnen und Professoren sind es 68 Prozent.
Die Ergebnisse beziehen sich auf Anfragen und Interessensbekundungen aus den USA und lassen keine Rückschlüsse auf die Staatsangehörigkeit der Anfragenden zu. Ob und in welchem Umfang sich diese Entwicklung auch in den tatsächlichen Einschreibungen und Stellenbesetzungen niederschlägt, wird sich erst mit den im kommenden Jahr verfügbaren amtlichen Daten zeigen – und dann ausschließlich in Bezug auf Personen mit US-Staatsbürgerschaft.
Weiterhin gehen 46 Prozent der befragten Hochschulen davon aus, ihr englischsprachiges Studienangebot in den kommenden zwölf Monaten auszuweiten. Englischsprachige Studiengänge sind laut der jüngsten BintHo-Befragung des DAAD aus dem Wintersemester 2023/24 für internationale Studierende ein zentraler Faktor bei der Wahl von Gastland und Hochschule.
Internationale Studierende: Mehrheit der Hochschulen meldet stabile oder steigende Zahlen
Nach der Hochrechnung des DAAD verzeichnen drei Viertel der teilnehmenden Hochschulen eine stabile oder steigende Zahl neu eingeschriebener internationaler Regelstudierender mit Abschlussabsicht in Deutschland. 42 Prozent der Hochschulen berichten von steigenden Zahlen, rund ein Drittel von stabilen Entwicklungen, während ein Viertel einen Rückgang meldet. Auf Basis dieser Rückmeldungen prognostiziert der DAAD für das Wintersemester 2025/26 insgesamt rund 420.000 internationale Studierende in Deutschland.
Zuwachs bei internationalen Studienanfängerinnen und -anfängern
Auch bei den internationalen Erstsemestern zeigt sich ein Anstieg. Nach DAAD-Hochrechnung sind rund 99.000 Studienanfängerinnen und -anfänger aus dem Ausland erstmals an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das entspricht einem Zuwachs von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr, als die Zahl bei 91.000 lag. Wie bereits im vergangenen Wintersemester ist dieser Anstieg vor allem auf die Entwicklung bei internationalen Regelstudierenden mit Abschlussabsicht zurückzuführen. Besonders deutlich fällt der Zuwachs im Masterbereich aus: 48 Prozent der befragten Hochschulen melden hier steigende Zahlen, während 23 Prozent von einem Rückgang berichten.
Hürden auf dem Weg zum Studium in Deutschland
Im Rahmen der Schnellabfrage bat der DAAD die Hochschulen zudem um eine Einschätzung zu typischen Hürden beim Zugang internationaler Studierender zu einem Studienplatz. Als besonders relevant nennen die Hochschulen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Einreise- und Visaverfahren (79 Prozent), die begrenzte Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum (71 Prozent) sowie die Kosten für Studium und Lebenshaltung (63 Prozent).
Zur DAAD-Schnellabfrage
Für die Schnellabfrage zum Wintersemester hat der DAAD von Anfang bis Mitte Dezember 320 staatlich anerkannte deutsche Hochschulen befragt und 212 Rückmeldungen erhalten. An den teilnehmenden Hochschulen sind rund 78 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf dieser Basis hat der DAAD eine Hochrechnung der Studierendenzahl an allen staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland vorgenommen.
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Auswertung der DAAD-Schnellumfrage finden Sie im Anhang dieser E-Mail.
Dr. Jan Kercher
Experte für externe Studien & Statistiken
Referat Forschung und Studien – S15
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
+49 228 882-8779
kercher@daad.de
Internationale Studierende beim DAAD-Stipendiatentreffen im Juni an der Universität Bonn (c)DAAD/Jor ...
Source: Michael Jordan
Copyright: DAAD/Jordan
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German

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