idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/11/2004 15:03

Friedensnobelpreis für Wangari Maathai

Julia Kesselburg Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Als erste Afrikanerin erhält die kenianische Umweltschützerin und DAAD-Alumna den Friedensnobelpreis für "Umweltentwicklung und Demokratie"

    Die Folgen ihres Engagements für die Umwelt sind nicht zu übersehen: 20 Millionen Bäume haben vor allem Frauen seit 1977 in Kenia gepflanzt. Damals gründete Wangari Maathai die Umwelt- und Sozialbewegung "Green Belt Movement". "Wir haben eine besondere Verantwortung für das Ökosystem dieses Planeten. Indem wir andere Arten schützen, sichern wir unser eigenes Überleben." Ihre grüne Bewegung schärfte nicht nur das ökologische, sondern auch das politische Bewusstsein der Bevölkerung. Heute ist die Afrikanerin Vizeumweltministerin. Das Nobelkomitee in Oslo begründete die Vergabe am Freitag mit dem Einsatz der 64-Jährigen für eine "nachhaltige Umweltentwicklung sowie Demokratie und Frieden" in ihrem Heimatland und in Afrika.

    Wangari Maathai war der Zeit immer ein Stück voraus. Als erste Frau Ostafrikas erhielt sie einen Doktortitel in Biologie, wurde 1971 die erste Professorin für Veterinäre Anatomie und später Dekanin ihres Fachbereichs an der Universität von Nairobi.

    Früh kam Frau Maathai in Kontakt mit einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projekt zwischen den Universitäten in Gießen und Nairobi zum Aufbau einer veterinärmedizinischen Fakultät. Im Kontext dieser Partnerschaft verbrachte sie fast zwei Jahre in Gießen und München unter Betreuung von Professor Reinhold Hofmann, der wiederum mehrere Jahre als DAAD-Langzeitdozent in Nairobi arbeitete und maßgeblich an diesem Projekt beteiligt war.

    Trotz dieser ungewöhnlichen Karriere hat sie die massiven sozialen und wirtschaftlichen Probleme der Frauen ihres Landes nie aus den Augen verloren. Im Gegenteil: Als Vorsitzende des "National Council for Women in Kenya" ermutigte sie junge Afrikanerinnen zu mehr Selbstständigkeit und gewann sie für die gigantische Baumpflanzaktion.
    "Sie ist eine sehr mutige Frau, die sich stets für bessere Bildungschancen afrikanischer Frauen eingesetzt hat", sagt die stellvertretende Generalsekretärin des DAAD, Dorothea Rüland.

    Die dreifache Mutter scheute auch nicht den Konflikt mit dem autoritären Moi-Regime. Wahrung der Menschenrechte, Emanzipation der Frauen, Gewaltlosigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Demokratie waren die Ziele, für die Wangari Maathai unbeirrt eintrat, und für die sie vor allem in den Neunzigerjahren immer wieder ohne Anklageerhebung verhaftet wurde.
    Weltweite Aufmerksamkeit erregte 1998 ihre Opposition gegen ein vom Präsidenten unterstütztes Bauprojekt im Urwald. Im Dezember 2002 zog Wangari Maathai als Abgeordnete ins Parlament ein und wurde schließlich Mitglied im Kabinett des neuen Präsidenten Mwai Kibaki.


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).