idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/29/2004 08:29

Hoffnungsträger Wasserstoff - eine Standortbestimmung

Beat Gerber Abteilung Kommunikation
Paul-Scherrer-Institut (PSI)

    Die einen schwören auf die Wasserstoffwirtschaft, andere wiederum bemängeln die schlechte Effizienz eines solchen Energiesystems. Wie immer liegt eine differenzierte Betrachtung zwischen den Extremen. Der soeben erschienene ENERGIE-SPIEGEL Nr. 12 des Paul Scherrer Instituts (PSI) in der Schweiz vergleicht Wasserstoff-basierte Energiesysteme bezüglich Kosten und Umwelt und liefert Argumente für eine sachliche Diskussion.

    Das neuartige Brennstoffzellen-Auto HY-LIGHT von Michelin und PSI hat seine Fahrtüchtigkeit kürzlich an einem internationalen Wettbewerb in Shanghai mit Bravour bewiesen. Doch der abgasfreie Vierplätzer, der umgerechnet bloss etwa zwei Liter Benzin über 100 Kilometer verbraucht, ist nur die eine Seite einer künftigen nachhaltigen Mobilität, die teils auf Wasserstoff (H2) basiert. Ausser dem Einsatz leistungsfähiger und sauberer Fahrzeuge ist auch der Energieträger Wasserstoff umweltschonend und effizient herzustellen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten - mit ihren Vor- und Nachteilen.

    Anlässlich einer Seminarreihe hat das PSI die Fakten über Wasserstoff zusammengetragen und die Quintessenz daraus gezogen. Gewinnt man Wasserstoff aus fossilen Energien, wird dabei zwangsläufig das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Die billigste und zugleich am wenigsten CO2-emittierende fossile Quelle zur H2-Produktion ist derzeit Erdgas. Zum Einsatz kommt hier die chemische Reformierung - mit Endkosten von 6,5 Cent pro kWh Wasserstoff. Praktisch CO2-frei, aber auch viel teurer ist die Elektrolyse mit Strom aus Kernkraft oder aus erneuerbaren Energien. Dabei kostet Wasserstoff aus Solarstrom heute rund doppelt soviel wie derjenige aus Nuklearenergie, und zwar rund 23,5 Cent pro kWh Wasserstoff an der Tankstelle. In Zukunft dürften jedoch thermochemische Verfahren mit Solar- oder Kernenergie die aussichtsreichsten Wege zur Wasserstoffherstellung sein.

    Am richtigen Ort eingesetzt, kann Wasserstoff seine Nachteile aus Herstellung und Transport wettmachen. Vielversprechend sind tragbare Stromversorgungen, z.B. in Laptops und Handys. Doch der dringendste Bedarf an umweltfreundlichem Wasserstoff ist in der Mobilität. Bis zur breiten Anwendung dauert es da aber noch einige Zeit - der HY-LIGHT ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Vergleiche Wasserstoff-basierter Energiesysteme sind im neusten ENERGIE-SPIEGEL Nr. 12 und in einer detaillierten Broschüre zusammengefasst, ebenso vorgestellt wird die Wasserstoff-Forschung am PSI.

    Fachauskünfte:

    Prof. Dr. Alexander Wokaun, Forschungsbereichsleiter Allgemeine Energie (ENE), PSI; Telefon +41 (0)56 310 27 51; alexander.wokaun@psi.ch

    Dr. Philipp Dietrich, Leiter Technologietransfer und Projektleiter Brennstoffzellensystem HY-LIGHT, PSI; Telefon +41 (0)56 310 45 73; philipp.dietrich@psi.ch

    Dr. Stefan Hirschberg, Leiter Gruppe Ganzheitliche Betrachtung von Energiesystemen (GaBE), PSI; Telefon +41 (0)56 310 29 56; stefan.hirschberg@psi.ch

    Bilder vom HY-LIGHT am Challenge Bibendum in Shanghai lassen sich vom Internet herunterladen: http://www.psi.ch/medien/medien_news.shtml


    More information:

    http://www.psi.ch/medien/medien_news.shtml - ENERGIE-SPIEGEL und Bilder


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Oceanology / climate, Traffic / transport
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).