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Wissenschaft
Wie wirken sich menschlich induzierte Klimaveränderungen auf das Wachstum unserer Kulturpflanzen, besonders auf Weizen, aus? Um Antworten auf diese für die Welternährung wichtige Frage zu bekommen, hat die Europäischen Union ein Verbundprojekt gefördert, an dem sich in den Jahren 1994-97 mehrere europäische Forschergruppen beteiligten: das "European Stress Physiology and Climate Experiment" (ESPACE-Wheat). Die wichtigsten Ergebnisse liegen jetzt vor.
Das Projekt war groß angelegt, in allen agrarrelevanten bioklimatischen Zonen Europas befanden sich Forschungsstandorte. Von deutscher Seite haben sich das Institut für Agrarökologie der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig und das Institut für Pflanzenökologie der Justus-Liebig-Universität Gießen an den Untersuchungen beteiligt.
Besonders interessierte die Wissenschaftler die Frage, wie Weizen auf eine Erhöhung der CO2-Konzentration (Kohlendioxid) in Verbindung mit Stressoren wie Ozon oder Trockenheit reagiert. Die experimentell gewonnenen Ergebnisse dienten als Grundlage zur Erstellung und Überprüfung von rechnergestützten Weizenwachstumsmodellen. Ziel war es, die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Produktivität von Weizen in Europa vorhersagen und abschätzen zu können.
Die Untersuchungen ergaben, daß eine CO2-Verdopplung unter sonst optimalen Bedingungen zu einer mittleren Ertragssteigerung von 35 % führte, allerdings bei erheblichen Streuungen von +11 % bis +121 %. Signifikante Ozoneffekte wurden überraschenderweise kaum beobachtet. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen mit anderen Weizensorten erwies sich die hier verwendete Sorte 'Minaret' als relativ unempfindlich gegenüber Ozonbelastungen. Neben der CO2-Konzentration hatten von allem die Stickstoff- und Wasserversorgung einen dominierenden Einfluß auf den Ertrag.
Die verwendeten Weizenmodelle simulierten die Wirkungen von CO2 und Ozon annähernd realistisch. Allerdings konnte die große Streubreite der Wachstums- und Ertragsmessungen an den verschiedenen Standorten durch die Modelle nicht hinreichend erklärt werden. Die Forscher aus der FAL vermuten, daß die Pflanzenreaktionen an den jeweiligen Standorten von Faktoren mitbeeinflußt werden, die in den Modellen noch nicht berücksichtigt wurden.
Nähere Informationen erteilt: Dr. Jürgen Bender, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Agrarökologie, 38116 Braunschweig,
Tel: 0531 / 596-735, eMail: juergen.bender@fal.de.
http://www.fal.de/~pruefert/main.htm
Mit "open-top-Kammern", in denen sich verschiedene Atmosphären simulieren lassen, überprüften Wissen ...
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Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research projects, Research results
German
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