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Wissenschaft
Knapp zwei Jahre lang hat ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Dienel, Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), die bisher umfassendste Studie zum Thema Abwanderung, Geburtenentwicklung und Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt erarbeitet. Die Studie ist mittlerweile abgeschlossen und im Web abrufbar.
Die Abwanderung junger Menschen, besonders junger Frauen, aus den ostdeutschen Ländern ist seit etwas mehr als einem Jahr immer wieder Thema der Berichterstattung. Dazu hat auch die jetzt abgeschlossene Studie im Auftrag der Landesregierung Sachsen-Anhalt beigetragen, in der die Hintergründe dieser Abwanderung untersucht und mögliche Maßnahmen zur Stärkung von Haltefaktoren entwickelt wurden. Knapp zwei Jahre lang hat ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Dienel, Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), die bisher umfassendste Studie zum Thema Abwanderung, Geburtenentwicklung und Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt erarbeitet. Die Ergebnisse des Projektes wurden auf einer Abschlusstagung am 18. und 19. November im Magdeburger Landtag vorgestellt.
Die Studie wurde im Auftrag der Landesregierung Sachsen-Anhalt durchgeführt und sollte - neben dem wissenschaftlichen Ertrag - auch konkrete Maßnahmen gegen Geburtenrückgang und Abwanderung entwickeln. Sie enthält zudem auch zwei deutsche und vier europäische Vergleichsstudien, eine Untersuchung zur Lebenslage von Mädchen in Sachsen-Anhalt sowie systematisch entwickelte Maßnahmenvorschläge für die Landesregierung. "Die Studie ist ein Glücksfall für politikberatende Forschung", sagte Prof. Christiane Dienel anlässlich der Web-Publizierung der Ergebnisse. "Schon jetzt ist deutlich, dass die Landesregierung viele unserer Vorschläge aufgreifen wird". "Das große Interesse der Öffentlichkeit an unserer Studie", so Prof. Dienel weiter, "ist auch ein Resultat unserer Bemühungen, konsequent praxisnah und umsetzbar zu arbeiten". Die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) bot für diese anwendungsorientierte Studie die idealen Rahmenbedingungen: Mehr als zwanzig Studierende waren als Interviewer, zum Transkribieren der Interviews und bei der Tagungsvorbereitung aktiv tätig. In einem Forschungsseminar flossen die Ideen der Studierenden - als potentielle Abwanderer - in das Forschungsdesign ein. So entstanden unter anderem mehr als 10 Diplomarbeiten rund um die Studie.
Die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge sind zum Teil hochbedeutend. So befürwortet Prof. Dienel eindeutig die Rückkehr zu kleinen Landschulen, um Schülern lange Buswege zu ersparen. Auch Hochschulen könnten, so die Empfehlung, geradezu als "Bevölkerungspumpen" wirken und gerade die Menschen anlocken, die dem Land sonst durch Abwanderung verloren gehen: qualifizierte, ehrgeizige junge Menschen. Deshalb müsse ein Land wie Sachsen-Anhalt weit über den Eigenbedarf hinaus attraktive Studienplätze anbieten. In Sachen Familienpolitik sieht die Studie die Eigenheimförderung und die Erleichterung des Zugangs zum Wohneigentum herausragend an.
Im Ergebnis bietet die Studie nicht nur neue analytische Zugänge zur regionalen Bevölkerungs-entwicklung, sondern konkrete politische Handlungsvorschläge zur Entwicklung einer nachhaltigen regionalen Bevölkerungspolitik in Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig ist sie ein herausragendes Beispiel für den besonders innovativen Charakter praxisnaher Forschung an der Fachhochschule in Magdeburg.
Für Nachfragen:
Prof. Dr. Christiane Dienel
Tel.: 0391-886 4290
Mobil: 0172-788 78 64
http://www.menschen-fuer-sachsen-anhalt.de - Die Studie im Netz
Criteria of this press release:
Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research results
German
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