idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/22/2004 10:04

Freiberger Seismologen überwachen Erdbebentätigkeit in Sachsen

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg sind seismischen Mikrobeben in der Elbtalzone auf der Spur. Mikrobeben sind seismische Erschütterungen, die nur mit hochempfindlichen Messinstrumenten nachgewiesen werden können. Diese Erschütterungen können durch tektonisch bedingte Bewegungen der tief angelegten Grabenstruktur hervorgerufen werden. Die Elbtalzone ist schon vom Oberflächenverlauf her ein erkennbarer Graben. Es liegen unterschiedliche Gesteine nebeneinander - Gneis, Granit und Sandstein. Wo, wie oft und wie stark solche Mikrobeben auftreten, ist noch nie untersucht worden.

    Seit Oktober registrieren die Freiberger Seismologen mit fünf mobilen Messstationen im Raum Dresden vor allem die natürliche Bodenunruhe. Merkliche seismische Aktivitäten in dieser Gegend sind bisher nicht bekannt. Die wissenschaftliche Aufgabe besteht jetzt darin, für möglichst viele Stationspunkte vergleichbare Mikrobeben nachzuweisen.
    Jetzt liegen erste auswertbare Ergebnisse vor. "Die bisher registrierte Bodenunruhe ist noch nicht als tektonisches Mikrobeben aus der Grabenzone zu deuten", erklärt Prof. Dr. Bernhard Forkmann vom Institut für Geophysik der Freiberger Universität. Jedoch wurden Mikrobeben aus anderen Gebieten, z.B. bei Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) gemessen.
    Die Station auf der Albrechtsburg in Meißen zeichnete vorwiegend sprengtypische Signaturen auf. "Mit der Aufzeichnung auf der Albrechtsburg konnten wir gleichzeitig nachweisen, dass die Sprengungen im nahegelegenen Schottenberg-Tunnel keine Gefahr für die Burg darstellen", so der Seismologe. "Die erfassten Werte zeigen eindeutig, dass die Erschütterungen auf dem Burgberg nur ein vierzigstel des vorgegebenen Grenzwertes erreichen."
    Das seismologische Monitoring in der Elbtalzone hat eine Laufzeit von einem halben bis mehrere Jahre. Dies hängt von den gewonnenen Ergebnissen ab. Bei den gesuchten tektonisch bedingten Mikrobeben ist ein wichtiges Kriterium die gleichzeitige Registrierung und damit die Vergleichbarkeit für die in der Elbtalzone aufgestellten Seismographen.
    Das Forschungsprojekt wird durch das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie im Rahmen des Seismologie-Verbundes zur Erdbebenbeobachtung gefördert. Es ist vorgesehen, die seismischen Stationen in das Beobachtungsnetz des geplanten Landeserdbebendienstes Sachsen einzubeziehen.


    Images

    Prof. Bernhard Forkmann beim Wechsel des Datenträgers des seismischen Registriergerätes auf der Albrechtsburg Meißen
    Prof. Bernhard Forkmann beim Wechsel des Datenträgers des seismischen Registriergerätes auf der Albr ...
    Foto: Katrin Apenburg
    None


    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).