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Der Arbeitsbereich Psychologie des Arbeits- und Sozialverhaltens der Universität in Landau untersucht seit über fünf Jahren psychologische Aspekte der beruflichen Selbständigkeit. Besonders interessiert das Team um Professor Dr. Günter F. Müller der Einfluss von Eigenschaftsmerkmalen auf das unternehmerische Verhalten. Die bislang durchgeführten Projekte beschäftigen sich u. a. mit Eigenschaftsunterschieden zwischen selbständig und unselbständig tätigen Personen.
Der Arbeitsbereich Psychologie des Arbeits- und Sozialverhaltens der Universität in Landau untersucht seit über fünf Jahren psychologische Aspekte der beruflichen Selbständigkeit. Besonders interessiert das Team um Professor Dr. Günter F. Müller der Einfluss von Eigenschaftsmerkmalen auf das unternehmerische Verhalten. Die Landauer Wissenschaftler verwenden bei ihren Untersuchungen ein Testverfahren, das die Ausprägung von fünf selbständigkeitsrelevanten Eigenschaftsmerkmalen misst: Leistungsmotivstärke, Risikoneigung, Problemorientierung, Durchsetzungsbereitschaft und internale Kontrollüberzeugung (dieses Eigenschaftsmerkmal beschreibt die Neigung, sich als Initiator berufsrelevanter Ereignisse und Veränderungen zu erleben).
Zunächst interessierte das Team, ob es Eigenschaftsunterschiede zwischen selbständig und unselbständig tätigen Personen gibt. Eine Studie an etwa 100 Personen bestätigte Ergebnisse früherer amerikanischer Studien, wonach unselbständig tätige Personen bei allen fünf gemessenen Merkmalen niedrigerer Ausprägung zu erkennen geben als selbständig tätige. Daran anknüpfend wurde untersucht, ob Eigenschaftsmerkmale der Person berufliche Selbständigkeit determinieren oder umgekehrt, ob die Eigenschaftsmerkmale von den Anforderungen selbständiger Erwerbstätigkeit bestimmt werden. In diesem Fall wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Existenzgründerseminars befragt. Wenn deren Eigenschaftsprofil dem bereits selbständig tätiger Personen ähnlich wäre, so folgerten die Landauer Wissenschaftler, spreche dies für den Einfluss der Eigenschaft auf die spätere Tätigkeit. Das Ergebnis dieser Untersuchung: das Durchschnittsprofil der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer stimmt mit dem bereits selbständig tätiger Personen überein. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass Eigenschaftsmerkmale eher Ursachen- als Wirkungsfaktoren unternehmerischen Verhaltens sind.
Frauen scheinen statistischen Erhebungen zufolge andere Sparten für Unternehmensgründungen zu bevorzugen und weniger oft in geschäftliche Schwierigkeiten zu geraten als männliche Unternehmensgründer. Ob solche Unterschiede auch in Eigenschaftsprofilen zum Ausdruck kommen, wurde ebenfalls von dem Team um Müller untersucht. Dabei zeigten sich, mit Ausnahme des Eigenschaftsmerkmals "Problemorientierung", keine Unterschiede zwischen selbständig tätigen Frauen und Männern. Welche selbständigkeitsrelevanten Eigenschaftspotenziale Studierende besitzen, war Leitfrage einer anderen Untersuchung. Ihre Ergebnisse zeigten, dass die Studierenden im Durchschnitt unternehmerisches Potenzial bei der Risikoneigung und Problemorientierung erkennen lassen, nicht jedoch bei der Leistungsmotivstärke, der Durchsetzungsbereitschaft und der internalen Kontrollüberzeugung. Da aber annähernd 50 % der Studierenden auch bei diesen drei im Durchschnitt weniger ausgeprägten Merkmalen unternehmerisches Potenzial besitzen, ist es nach Meinung von Müller sinnvoll, gezielte und breite Fördermaßnahmen für Existenzgründungen von Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen anzubieten.
Kontakt:
Prof. Dr. Günter F. Müller,
Tel. : 06341280-232; Fax: -/280 483;
email: mueller@uni-landau.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Psychology, Social studies
transregional, national
Research results
German
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