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03/12/1999 08:46

Erste kombinierte Pankreas-/Nierentransplantation am Universitätsklinikum Mainz

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Erste kombinierte Pankreas-/Nierentransplantation am Universitätsklinikum Mainz

    Am 19. Januar führten die Transplantationschirurgen des Mainzer Klinikums unter der Leitung von Professor Gerd Otto bei einem 34jährigen Patienten erfolgreich die erste kombinierte Transplantation von Bauchspeicheldrüse und Niere durch. Die Operation selbst dauerte sechs Stunden. Die Behandlung im Umfeld der Operation erfolgte in enger Kooperation mit dem Bereich Nephrologie der I. Medizinischen Klinik.

    Die Pankreas-/Nierentransplantation als ein technisch anspruchsvolles und in der Nachbehandlung komplexes Therapieverfahren wird in Deutschland bislang nur an wenigen Transplantationszentren durchgeführt. Die Abteilung für Transplantationschirurgie, die bereits seit September 1997 Leber und Nierentransplantationen durchführt, konnte nach Erteilung des Versorgungsauftrages durch die Landesregierung damit ihr Transplantationsspektrum weiter ausdehnen.

    Die Transplantation der Bauchspeicheldrüse stellt für einen Teil der an Diabetes mellitus erkrankten Patienten eine gute Alternative zur herkömmlichen Insulintherapie dar. Die Transplantation kommt allerdings bislang nur für solche Patienten in Frage, die an einem sogenannten Typ-I-Diabetes (der jugendlichen Form der Blutzuckerkrankheit) erkrankt sind. Bei diesen Patienten wird durch die eigene Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produziert und muß von außen künstlich zugeführt werden. Dieser Insulinmangel kann durch die Transplantation eines gesunden Organes langfristig ausgeglichen werden. Bevorzugt werden solche Patienten transplantiert, die bereits ein fortschreitendes Nierenversagen als typische Langzeitfolge des jugendlichen Diabetes mellitus haben, da diese Patienten von der kombinierten Pankreas-/Nierentransplantation am meisten profitieren und zudem aus immunologischen Gründen die Langzeitergebnisse bei der kombinierten Transplantation am besten sind.

    So werden durchschnittliche Langzeitfunktionsraten des Pankreastransplantates (d.h. es muß kein Insulin mehr künstlich zugeführt werden) von über 60% erzielt. Durch die Doppeltransplantation läßt sich nicht nur die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern, sondern neueren Untersuchungen zufolge ist auch die Lebensdauer der pankreastransplantierten Patienten gegenüber vergleichbaren nichttransplantierten Patienten verlängert.

    Der in Mainz transplantierte Patient litt seit dem 13. Lebensjahr an einem Typ I-Diabetes mellitus. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kam es bei dem Patienten als Folge des Diabetes zu einem allmählichen Nierenversagen, so daß im November 1997 mit einer Dialysebehandlung begonnen werden mußte. Der Patient wurde im August 1997 an der I. Medizinischen Klinik und der Abteilung für Transplantationschirurgie mit der Frage einer möglichen kombinierten Pankreas-/Nierentransplantation vorgestellt. Die weitere Abklärung ergab, daß ideale Voraussetzungen für eine Transplantation bestanden, so daß der Patient als potentieller Empfänger bei Eurotransplant in Leiden angemeldet wurde. Bereits am 19. Januar standen für den Empfänger geeignete Spenderorgane zur Verfügung. Die Operation konnte wie geplant durchgeführt werden. Zunächst wurde das Pankreastransplantat in den Bauchraum eingepflanzt und die das Transplantat versorgenden Gefäße an die Bauchschlagader bzw. Hohlvene genäht. Anschließend erfolgte die Implantation des Nierentransplantates in den linken Unterbauch. Der Verlauf der Operation sowie die stationäre Nachbeobachtungsphase nach Transplantation waren vollkommen regelrecht, die Bauchspeicheldrüse hat ihre Funktion sofort aufgenommen.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

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