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03/16/1999 00:00

Existenzgründung:Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Gerade an den Hochschulen wird ein enormes Potential an Geschäftsideen vermutet. Nach repräsentativen Umfragen streben in den letzten Jahren konstant 23 Prozent der befragten Studierenden eine berufliche Selbständigkeit mit Bestimmtheit an. Dies würde für die GhK bei 1500 Absolventen pro Jahr (ohne Lehramt) eine Zahl von über 300 potentiellen Gründern bzw. Gründerinnen bedeuten.
    Die Universität Gesamthochschule Kassel verfolgt eine Politik, Existenzgründungen von Hochschulabsolventen stärker zu fördern und dafür in der Hochschule Ressourcen zu entwickeln. Sie wird dabei auch durch die Europäische Union mit Projektmitteln unterstützt. Daß Existenzgründungen aus den Hochschulen kein einmaliges Thema sind, sondern im Zuge des Strukturwandels zu einer neuen Aufgabe für Hochschulen werden, macht auch die Aufnahme eines entsprechenden Passus in das neue Hessische Hochschulgesetz deutlich.
    Das jetzt von der EU an die GhK vergebene ADAPT-Projekt mit dem Thema "Wissensintensive unternehmensorientierte Dienstleistungen finden - Gründungsprozesse aus der Hochschule initiieren und unterstützen" wird von der Kontaktstelle für wissenschaftliche Weiterbildung und der Technologie- und Innovationsberatungsstelle der GhK bearbeitet. Es sollen Modelle entwickelt und erprobt werden, mit denen neue Unternehmen im Bereich der wissensintensiven unternehmensbezogenen Dienstleistungen initiiert werden können.

    Kassel. Existenzgründungen sind ein Schlüsselwort in der Diskussion um die Behebung von Arbeitsmarktproblemen und bessere Marktpositionen der deutschen Wirtschaft geworden. Um diese anzuregen, wurden in jüngster Zeit zahlreiche Initiativen gestartet, Unternehmensgründungen noch mehr als bisher zu unterstützen - gleich ob es um die Themenbereiche Gründerzentren, Ausbau von Existenzgründerberatung der Wirtschaftskammern und anderen oder die Bereitstellung von Risikokapital geht: Ein wichtiges Bündel von Maßnahmen, das um spezifische Angebote der Universitäten für ihre Studierenden oder Absolventen ergänzt werden muß.
    Gerade an den Hochschulen wird ein enormes Potential an Geschäftsideen vermutet. Nach repräsentativen Umfragen streben in den letzten Jahren konstant 23 Prozent der befragten Studierenden eine berufliche Selbständigkeit mit Bestimmtheit an. Dies würde für die GhK bei 1500 Absolventen pro Jahr (ohne Lehramt) eine Zahl von über 300 potentiellen Gründern bzw. Gründerinnen bedeuten. Etliche von ihnen wollen klassische Unternehmensgründungen vornehmen, etwa Architektur- oder Steuerberatungsbüros gründen, oder aber, nachdem sie Erfahrungen bei verschiedenen Arbeitgebern gesammelt haben, schließlich in einem bestimmten Marktsegment eine Firma aufbauen; hier greifen die vorhandenen Fördermöglichkeiten. Das gilt aber weniger - oder erst zu einem späteren Zeitpunkt - für universitätstypische Prozesse: In Diplom- oder Doktorarbeiten, in der Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen entstehen hochinteressante Ideen für innovative technische Entwicklungen oder neue wissensintensive Dienstleistungen, die in diesem Rahmen aber nicht bis zur Produkt- oder Marktreife geführt werden können. Denn das benötigt Unterstützung, Zeit und Geld. Und so geht manche Chance zur innovativen Unternehmensgründung verloren, da die Absolventen von Hochschulen erst einmal ihre Existenz sichern müssen- und so einen Arbeitsplatz in bestehenden Unternehmen suchen, ihre eigene Idee nicht mehr verfolgen oder erst sehr viel später und oft an einem anderen Ort als in ihrer Universitätsstadt zur Gründung kommen. Insofern ist die Förderung dieses Potentials eine wesentliche Maßnahme regionaler Wirtschaftsförderung, da aus zahlreichen Untersuchungen bekannt ist, daß Unternehmensgründungen in den ersten fünf Jahren nach Verlassen der Hochschule bevorzugt in ihrer Nähe realisiert werden.
    Unterstützt wird die Motivation zur beruflichen Selbständigkeit und unternehmerischen Handelns durch vorhandene Trends:
    · der Akademisierung des Mittelstandes,
    · der zunehmenden Dienstleistungsorientierung der Unternehmen,
    · der Wachstumsdynamik des Sektors der wirtschaftsbezogenen Dienstleistungen,
    · der Entstehung von Non-Profit-Organisationen,
    · der Herausbildung neuer Formen der Arbeit.

    Die Universität Gesamthochschule Kassel verfolgt eine Politik, Existenzgründungen von Hochschulabsolventen stärker zu fördern und dafür in der Hochschule Ressourcen zu entwickeln. Sie wird dabei auch durch die Europäische Union mit Projektmitteln unterstützt. Daß Existenzgründungen aus den Hochschulen kein einmaliges Thema sind, sondern im Zuge des Strukturwandels zu einer neuen Aufgabe für Hochschulen wer-den, macht auch die Aufnahme eines entsprechenden Passus in das neue Hessische Hochschulgesetz deutlich.
    Das jetzt von der EU an die GhK vergebene ADAPT-Projekt mit dem Thema "Wissensintensive unternehmensorientierte Dienstleistungen finden - Gründungsprozesse aus der Hochschule initiieren und unterstützen" wird von der Kontaktstelle für wissenschaftliche Weiterbildung und der Technologie- und Innovationsberatungsstelle der GhK bearbeitet. Es sollen Modelle entwickelt und erprobt werden, mit denen neue Unternehmen im Bereich der wissensintensiven unternehmensbezogenen Dienstleistungen initiiert werden können.
    Die traditionelle Form der Unternehmensgründung setzte bisher eine Berufstätigkeit voraus, in der Berufserfahrungen sowie Branchenkenntnisse und Erfahrungen in der unternehmerischen Praxis gewonnen werden konnten. Der derzeit stattfindende Strukturwandel mit seine Auswirkungen auf die Verkürzung der Lebenszyklen von Produkten, Technologien und Organisationen fordert Hochschulabsolventen geradezu heraus, sich mit ihren neuen Ideen unmittelbar nach der Hochschulzeit selbständig zu machen. Das heißt die Phase der Ideenfindung, der Ideenverfeinerung, der Ausbildung unternehmerischer Kompetenzen muß durch und in der Hochschule geleistet werden. Dazu dient in der nordhessischen Region ein Weiterbildungsprogramm der GhK mit den Komponenten Ideenfindung und Verfeinerung, strukturellem Wissen und sozialen Kompetenzen sowie Unterstützung von Unternehmen nach der Gründung. Dabei bietet die GhK an, in der Phase der Ideenfindung und Marktannäherung kostengünstig die Einrichtungen der Hochschule zu nutzen: das reicht von der Nutzung von Bürofläche und Kommunikationsmitteln bis hin zur Mitnutzung vorhandener Forschungseinrichtungen.
    Als wichtig wird im Rahmen dieses Programms auch angesehen, intensive Kontakte zu Unternehmern aufzubauen, die bereits mit neuen Ideen aus der Hochschule gegründet haben. Diese haben eine Vorbildfunktion und können mit ihren Erfahrungen Motivation geben und Ansprechpartner für potentielle Gründer sein. Diesen Prozeß zu gestalten und zu unterstützen ist Inhalt dieses neuen Projektes.
    Das Projekt arbeitet mit Partnern in anderen europäischen Regionen in Lothringen, Süditalien und England zusammen. Durch den Erfahrungsaustausch und den Vergleich mit den dort entwickelten Modellen der Existenzgründungsförderung in der regionalen Zusammenarbeit werden Anregungen geben für ein nordhessisches Netzwerk zur Unterstützung von Existenzgründungen von Hochschulabsolventen.
    Kontakt und weitere Information:
    Universität Gesamthochschule Kassel
    Wissenstransfer
    Dr. Anne Sachs, Tel. (0561) 804-2251; Fax: /-7472
    Klaus Lekies, Tel. (0561) 804-2498; Fax: /-2326
    Hinweis für die Redaktionen: Derzeit wird eine Artikelserie für die Hochschulzeitung Publik erarbeitet, in der als motivierende Beispiele zehn Unternehmer/ Unternehmen, die sich aus der Hochschule heraus gegründet haben, vorgestellt werden. Wenn Sie Interesse an diesen Beiträgen haben, kann ich Ihnen diese nach Fertigstellung gern zusenden.
    Annette Ulbricht-Hopf


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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