idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ein Forscherteam der im australischen Brisbane gelegenen Queensland University of Technology (QUT) hat zusammen mit Wissenschaftlern des Royal Brisbane and Women's Hospital ein Gen entdeckt, welches mit der Entwicklung von Schizophrenie in Zusammenhang gebracht wird.
Schizophrenie ist eine weit verbreitete, schwerwiegende psychische Störung, von der circa ein Prozent der Weltbevölkerung betroffen ist. Es ist bekannt, dass Schizophrenie erblich ist, jedoch hat die Wissenschaft bisher nur wenig über die genetische Basis dieser Krankheit herausfinden können. Laut Prof. Phillip Morris vom Institute of Health and Biomedical Innovation an der QUT hatten Wissenschaftler zwar bereits die Vermutung, dass mehrere Gene an der Entstehung von Schizophrenie beteiligt sein könnten, aber niemand konnte bisher ein entscheidendes Gen bestimmen. Dem Forscherteam um Prof. Morris ist es nun gelungen, eines dieser Gene zu identifizieren.
Bei dem Gen handelt es sich um eine bestimmte Art eines Dopamin-Rezeptor-Gens. Das Vorhandensein dieses Gens äußert sich durch eine übergroße Anzahl besonderer Gehirnzellen, den so genannten D2 Dopamin-Rezeptoren. Die Überaktivität dieser Zellen wurde bereits zuvor als wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Schizophrenie erkannt. "Die neuen Erkenntnisse sind sehr bedeutend, da alle Medikamente, die derzeit zur Behandlung von Schizophrenie angewendet werden, die Aktivität der D2 Rezeptoren blockieren oder vermindern. Dies wiederum legt nahe, dass dem D2 Rezeptor eine Schlüsselfunktion bei der Erkenntnisgewinnung über Schizophrenie zukommt", so der Psychiater Dr. Lawford, ein führendes Mitglied des Forschungsteams. "Menschen, die besonders gefährdet sind, Schizophrenie zu entwickeln, könnten mithilfe eines genetischen Tests diagnostiziert werden, der das Vorhandensein der überaktiven Form des Dopamin-Rezeptor-Gens überprüft."
Würde eine Person aufgrund des genetischen Tests als besonders Schizophrenie-gefährdet diagnostiziert werden, so ließe sich der Krankheitsausbruch durch die Einleitung verschiedener vorbeugender Maßnahmen unter Umständen verhindern. So ist es wichtig, dass Menschen der Gefahrengruppe ganz besonders vor Umwelteinflüssen geschützt werden, die dafür bekannt sind, Schizophrenie auszulösen. Hierzu zählen Stress, aber auch Drogenmissbrauch. Eine regelmäßige psychologische Betreuung ist für diese Personen unerlässlich, damit sie lernen, besser mit potenziell schädigenden Umwelteinflüssen umzugehen.
Die Forschungsergebnisse werden in der Februar-Ausgabe der internationalen Zeitschrift "Schizophrenia Research" veröffentlicht.
Weitere Informationen in englischer Sprache:
Mechelle Webb, QUT Media
E-mail: ml.webb@qut.edu.au, Tel: 0061 7 3864 4494
Assoc Prof Phil Morris
Email: p.morris@qut.edu.au , Tel.: 0061 7 3864 1427
Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland und Österreich, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Research projects, Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).