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Die aktuell am Markt verfügbaren PPS-Systeme unterstützen dezentrale Organisationsformen nur unzureichend. Anders das am Fraunhofer IPA entwickelte »3Liter-PPS®-Konzept«. Es wird derzeit in zwei mittelständischen Unternehmen umgesetzt.
Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Anforderungen einer kundenauftragsorientierten Produktion mit immer kürzeren Lieferzeiten, maximaler Liefertermintreue und zunehmender Produktvielfalt schlagen viele klein- und mittelständische Unternehmen erfolgreich den Weg zu dezentralen Organisationsformen ein. Die am Markt verfügbaren PPS-Systeme unterstützen dezentrale Organisationsformen wie Teamarbeit, Fraktale oder Fertigungsinseln jedoch nur unzureichend. Sie gehen nach wie vor von einer stark zentralistischen und arbeitsteiligen Organisationsstruktur aus. Aufgrund der stufenweisen Detailplanung besteht bei den herkömmlichen PPS-Systemen eine große Diskrepanz zwischen der Ist-Situation in der Produktion und dem vom PPS-System ausgegebenen Produktionsplan.
Unter dem Namen »3Liter-PPS®-Konzept« wurde am Fraunhofer IPA ein aus organisatorischen Maßnahmen und systemtechnischer Unterstützung bestehendes Konzept entwickelt. Dieses Konzept ist besonders auf die Anforderungen dezentraler Organisationsstrukturen bei kundenauftragsorientierter Produktion (Einzel-, Kleinserien- und Variantenfertiger) zugeschnitten. Ein weiteres herausragendes Merkmal ist die Abkehr von einer komplexen Planungsmethodik hin zu einfachen und transparenten Verfahren und Werkzeugen. Das Ziel ist, die Potentiale von Unternehmensstrukturen mit dezentralen Organisationseinheiten (OEs) durch diesen innovativen Ansatz in der Produktionsplanung und -steuerung besser zu nutzen.
Merkmale des Konzepts sind - neben der Planung und Steuerung des Auftragsdurchlaufs mit einer Trennung in zentrale Grob- und dezentrale Feinplanung - ein Regelkreis zwischen der Auftragsgrobplanung, der Arbeitswirtschaft und der operativen Ebene mit Zielgrößen wie Durchlaufzeit, Kapazitätsauslastung, Maximierung der Lieferfähigkeit des Unternehmens o. ä. Das »3Liter-PPS®-Grobplanungsmodul« erstellt Produktionspläne für die dezentralen Organisationseinheiten. Die Grobplanung erfolgt auf Basis von sogenannten Produktkomponenten (Baugruppen, Halbfabrikaten) usw. für die OEs. Diese Zusammenfassung ganzer Arbeitsfolgen sowie die Bildung von Produktklassen reduziert das Datenvolumen drastisch.
Durch die Erhöhung der Planungsautonomie in den dezentralen Organisationseinheiten kann auf Änderungen im Produktionsprozeß und -programm schnell und flexibel reagiert werden. Der Aufwand der Datenpflege für die Planung und Steuerung wird durch die drastische Reduzierung der Arbeitspläne und der darin zugrundeliegenden Werte enorm verringert. Das »3Liter-PPS®-Konzept« erhöht zudem die Transparenz bezüglich des Auftretens von Engpässen, der freien Kapazitäten oder der realisierbaren Liefertermine etc. innerhalb der Produktion und an der Schnittstelle zum Vertrieb.
Des weiteren beinhaltet das »3Liter-PPS®-Konzept« eine Kopplung des Vertriebs mit der Produktion über die Auftragsgrobplanung. Somit wird es für den Vertrieb möglich, reelle kurzfristige Terminaussagen unter Berücksichtigung vorhandener Kapazitäten zu geben. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes wird das »3Liter-PPS-Konzept« derzeit mit zwei mittelständischen Unternehmen umgesetzt.
Neben dem »3Liter-PPS®-Konzept« an sich stellt das 3Liter-Team des Fraunhofer IPA auf der HM '99 außerdem den ersten Release des Planungsmoduls vor.
Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Dipl.-Ing. Pit Löllmann, Telefon 0711/970-1925, Telefax 0711/970-1927, e-mail pl@ipa.fhg.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Mechanical engineering
transregional, national
Research results
German
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