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Wissenschaft
Helmholtz-Gemeinschaft eröffnet Repräsentanz in Moskau. Drittes Auslandsbüro für den strategischen Ausbau internationaler Forschungspartnerschaften etabliert.
Berlin, 7. Februar 2005. Mit einer Repräsentanz in Moskau hat die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ihre dritte Auslandsvertretung etabliert. Das Büro im Deutsch-Russischen Haus haben heute Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Dr. Walter Kröll, offiziell eröffnet. Wie die Büros in Brüssel und Peking hat es das Ziel, Forschungskooperationen strategisch auf- und auszubauen.
"Die Helmholtz-Gemeinschaft arbeitet an Lösungen für drängende globale Probleme. Deshalb ist es unsere Strategie, Kräfte zu bündeln, innerhalb unserer Organisation und darüber hinaus", sagte Professor Walter Kröll. Russland sei ein Land mit großem wissenschaftlichen Potenzial, exzellenten Wissenschaftlern und Ingenieuren. "Die russischen Forschungseinrichtungen sind bereits seit vielen Jahren wichtige strategische Partner für uns. Aktuell stellen Wissenschaftler aus der Russischen Föderation die größte Gruppe unter den Gastwissenschaftlern in der Helmholtz-Gemeinschaft", so Kröll weiter.
Bundesforschungsministerin Bulmahn sieht in einer verstärkten Zusammenarbeit einen Gewinn für beide Länder: "Die Helmholtz-Gemeinschaft bringt erhebliche Ressourcen in die Partnerschaften ein: die Kompetenz und Kreativität von 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Helmholtz-Zentren, einzigartige Großgeräte und eine hervorragende Forschungsinfrastruktur. Davon profitieren auch die Forschungspartner."
Die Helmholtz-Präsenz in Moskau soll dazu beitragen, bestehende Verbindungen zwischen russischen und deutschen Partnern zu vertiefen und neue Kontakte anzubahnen. Wichtige Unterstützung wird das Büro bei der Etablierung wissenschaftlicher Projekte leisten und helfen, schwierige Formalitäten und bürokratische Hindernisse zu überwinden. Einen Meilenstein haben beide Seiten bereits während der Büroeröffnung erreicht: Die Helmholtz-Gemeinschaft und die Russische Akademie der Wissenschaften unterzeichneten eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit.
Erfolgreiche deutsch-russische Partnerschaften
Erfolgreiche Partnerschaften zwischen russischen Forschungseinrichtungen und Helmholtz-Zentren gibt es unter anderem in der Meeresforschung, der Kernfusion, der Raumfahrt oder der Teilchenphysik. Eine lange Tradition - seit 1980 - hat zum Beispiel die deutsch-russische Zusammenarbeit am Deutschen Elektronen-Synchroton (DESY) in Hamburg. Aktuell arbeiten dort rund 120 Ingenieure und Techniker aus Russland im Helmholtz-Programm "Elementarteilchenphysik", rund 110 in der Photonenforschung.
Aber auch neue Kooperationsfelder sollen gemeinsam erschlossen werden. So werden russische Wissenschaftler wertvolle Beiträge für zwei Zukunftsprojekte der Helmholtz-Gemeinschaft leisten: Mit dem XFEL (X-Ray Free-Electron Laser) am DESY wird die Forschergemeinde künftig über einen Laser verfügen, der Röntgenstrahlen in einer bisher unerreichten Qualität produziert. Mit dem Antiproton- und Ionenbeschleuniger FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt wird es möglich sein, gezielt Antiprotonen und exotische Ionen herzustellen. "Beide Geräte eröffnen uns fantastische Forschungsmöglichkeiten", so Kröll. "Mit dem XFEL werden wir beispielsweise erstmals in der Lage sein, die extrem schnellen biologischen, chemischen und physikalischen Vorgänge zu filmen und damit deren Abläufe besser zu verstehen. Die Forschungsergebnisse aus dem FAIR-Projekt werden unser Verständnis der Kernmaterie wesentlich vertiefen."
Information und Kontakt
Weitere Informationen gibt die russische Webseite der Helmholtz-Gemeinschaft unter http://www.helmholtz.de bzw. http://www.helmholtz.ru sowie die englischsprachige Broschüre "Helmholtz and Russia", die seit heute erhältlich ist. Die Broschüre ist im Internet verfügbar bzw. kann bei der Helmholtz-Gemeinschaft angefordert werden.
Das Helmholtz-Büro in Moskau leitet Dr. Bertram Heinze. Heinze studierte Geowissenschaften in Kiel, Bergen (Norwegen) und Freiberg. Er promovierte im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Deformationsprozesse in den Anden" an der FU Berlin, während er seine Forschungsarbeiten am GeoForschungsZentrum Potsdam und in Chile durchführte. Seit 1993 nahm Heinze an zahlreichen Expeditionen in die sibirische Arktis teil.
Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere durch die Erforschung von Systemen hoher Komplexität.
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Thomas Gazlig
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Büro Moskau
Dr. Bertram Heinze
Leiter Büro Moskau
Deutsch-Russisches Haus Moskau
Malaja Pirogowskaja 5
119435 Moskau
Fon/Fax: +7 095 981 17 64/65
bertram.heinze@helmholtz.de
http://www.helmholtz.de/de/Aktuelles/Pressemitteilungen_2005/Helmholtz_7.2.05_Fo...
http://www.helmholtz.ru
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Transfer of Science or Research
German
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