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02/26/1998 00:00

China immer noch überwiegend ein Agrarland

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    ERSTE ERGEBNISSE DER NEUEN AGRARZÄHLUNG VERÖFFENTLICHT

    Rom, 26. Februar - Chinas Volkswirtschaft wird trotz des starken Wirtschaftswachstums und der Struktur- veränderungen immer noch weitgehend von der Landwirtschaft geprägt. Dies geht aus der ersten nationalen Agrarzählung in China hervor, deren vorläufige Ergebnisse am Donnerstag in Rom von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem nationalen chinesischen Statistikbüro veröffentlicht wurden.

    Chinas Bevölkerung wird gegenwärtig auf 1,2 Milliarden Menschen geschätzt. In den ländlichen Gebieten arbeiten 561 Millionen Menschen, wie aus der Erhebung hervorgeht. Dies sind 80 Prozent der Gesamtzahl von 697 Millionen erwerbstätigen Chinesen, die 1997 in den offiziellen Statistiken genannt wurde.

    Von den 561 Millionen Menschen im ländlichen Raum gehören drei Viertel zu sogenannten landwirtschaftlichen Haushalten.

    "Die Landwirtschaft ist für die Mehrheit der Chinesen immer noch die wichtigste Erwerbsquelle. Die Entwicklung der Landwirtschaft ist deshalb für die Ernährungssicherung und die Armutsbekämpfung in China von erheblicher Bedeutung", betonte Hartwig de Haen, Beigeordneter Generaldirektor der FAO. Die neuen Daten seien genauer als die bisherigen Angaben über die chinesische Landwirtschaft.

    Die Behörden Chinas hatten die Zahl der in den ländlichen Gebieten Beschäftigten bislang mit 453 Millionen Menschen angegeben. Die neue Agrarzählung ergab nun, dass die Zahl mit 561 Millionen um 108 Millionen Menschen (plus 24 Prozent) höher liegt als bisher angenommen.

    "Wichtiger allerdings ist, dass die Abweichungen zwischen den alten und den neuen Daten besonders in den Regionen stark schwanken", sagte de Haen. "Die Unterschiede liegen in Guangdong und Zhejiang unter zehn Prozent, in Xinjiang, Liaoning und Heilongjiang aber über 50 Prozent. Dies zeigt, wie wichtig der Zensus für die Regionalpolitik ist".

    Die Zählung zeige ausserdem, dass die Anzahl der Menschen, die in nicht-landwirtschaftlichen Bereichen arbeiten, in den entwickelteren östlichen Gebieten des Landes mit 33,5 Prozent höher sei als in den westlichen Gebieten (15,6 Prozent).

    "Die internationale Forschung, die sich mit Chinas Agrar- und Ernährungsperspektiven befasst, wurde bisher wegen des unsicheren Datenmaterials sehr erschwert. Dies betrifft vor allem die Angaben über Anbauflächen sowie die Fleischerzeugung und den Fleischverbrauch. Die internationale Gemeinschaft wartet dringend auf die Veröffentlichung dieser Zahlen, um besser abschätzen zu können, wie sich die Ernährungs- sicherung in China in Zukunft entwickeln wird und welche internationalen Auswirkungen dies haben wird".

    Chinas Regierung hatte sich vor zehn Jahren zu der ersten nationalen Agrarzählung entschlossen. Rund sieben Millionen Interviewer befragten 214 Millionen Haushalte in mehr als 740 000 Dörfern. Die Zählung kostete insgesamt rund 195 Millionen Dollar (1.65 Milliarden Yuan).

    Die italienische Regierung unterstützte das Projekt mit 16,4 Millionen Dollar. Die FAO leistete in ihrem Auftrag technische Hilfe und bildete die Interviewer aus.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics
    transregional, national
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