idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/19/2011 15:53

Die Universität Bielefeld trauert um ihren ehemaligen Rektor Gert Rickheit

Ingo Lohuis Pressestelle
Universität Bielefeld

    Im Alter von 69 Jahren ist am gestrigen Montag der ehemalige Rektor der Universität Bielefeld, der Linguist und Psycholinguist Professor Dr. Gert Rickheit, unerwartet verstorben. Rickheit lehrte seit 1978 an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld und wurde nach fast 30 Jahren 2008 emeritiert, blieb aber auch darüber hinaus bis zuletzt als Wissenschaftler mit sehr breiten Forschungsinteressen außerordentlich aktiv. Das Rektoramt hatte er von 1996 bis 2001 inne. Seine Amtszeit war von einem leidenschaftlichen Engagement für den Forschungsstandort Bielefeld geprägt.

    In einer ersten Reaktion würdigte Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer seinen Vorvorgänger mit den Worten: „Die Nachricht vom plötzlichen Tod Gert Rickheits hat in der Universität und auch bei mir persönlich große Bestürzung ausgelöst. Wir verlieren mit ihm einen herausragenden Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager, der sich mit seiner Universität und mit seinen vielfältigen Aufgaben in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung auf ganz außergewöhnliche Weise identifizierte. Ich selbst durfte seine Kreativität, seine nie erlahmende Tatkraft und seinen ansteckenden Optimismus in 20 Jahren enger und freundschaftlicher Zusammenarbeit unmittelbar erleben. Die Universität ist Gert Rickheit zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt jetzt seiner Frau und seinen Töchtern.“

    Die „Kognitive Linguistik" und die „Mensch-Maschine-Kommunikation" gehörten zu Rickheits Forschungs- und Lehrschwerpunkten. Die Modellierung von Sprachverarbeitung zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. Er war Initiator und Sprecher der Forschergruppe „Kohärenzprozesse" (1985 bis 1990) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitinitiator des DFG-Schwerpunktprogramms „Kognitive Linguistik" (1988 bis 1995). Zudem war Gert Rickheit Sprecher der Sonderforschungsbereiche „Situierte Künstliche Kommunikatoren" (1993 bis 2005) und „Alignment in Communication" (2006 bis 2008). Beide Sonderforschungsbereiche basieren auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Linguisten, Neurowis-senschaftlern und Informatikern aus der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft sowie der Technischen Fakultät. Diese Kooperation spielte auch bei der Einwerbung des Forschungsclusters „Cognitive Interaction Technology“ im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern eine entscheidende Rolle.

    Rickheit baute zudem an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft den Studiengang „Klinische Linguistik" auf, bei dem es um die Therapie von Sprachstörungen zum Beispiel nach Schlaganfällen geht, und richtete an der Fakultät eine Sprachambulanz ein. Hier haben Studierende schon früh die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in der Diagnose von Sprachstörungen zu sammeln.

    Professor Dr. Gert Rickheit wurde 1941 in Braunschweig geboren und studierte Erziehungswissenschaften, Linguistik, Germanistik und Psychologie in Braunschweig und Bochum. 1973 promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum und war anschließend bis zu seinem Ruf nach Bielefeld im Jahr 1978 als Wissenschaftlicher Assistent in Bochum tätig.


    Images

    Professor Dr. Gert Rickheit
    Professor Dr. Gert Rickheit

    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).