idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/20/2002 16:49

Fachhochschule Jena: Politiker führten spannende Diskussion zur Zuwanderungspolitik

Annette Leucke Marketing und Kommunikation
Fachhochschule Jena

    Am 20. Juni fand in der Fachhochschule Jena eine studentische Tagung zum Thema "Zuwanderung und Verteilungsgerechtigkeit" statt.
    Zu dieser ersten studentischen sozialpolitischen Veranstaltung dieser Art an der Hochschule waren neben Mitgliedern und Kandidaten des Bundestages vor allem Studenten und Professoren eingeladen, die auch zahlreich erschienen und reges Interesse bekundeten.
    Leider befanden sich keine ausländischen Studenten darunter, die sicher interessante Aspekte zur Diskussion hätten beitragen können.
    Zu Beginn stimmten Rea Mauersberger, Vorsitzende des Ausländerbeirates Jena, und Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger von der FSU Jena mit ihren Vorträgen auf das Thema ein.
    Beide plädierten für ein Europa ohne Grenzen. Es gilt, die Berührungsängste Deutscher ausländischen Mitmenschen gegenüber abzubauen, um gegenseitige Akzeptanz zu fördern. Ziel der Politik sollte es sein, Bedingungen zu schaffen, um den Standard der deutschen Gesellschaft für alle hier lebenden Bürger aufrecht zu erhalten.
    Das anschließende Podiumsgespräch ließ sehr kontroverse Positionen der einzelnen Parteien zu verschiedenen politischen Problemen erkennen:
    Zum Thema Familienpolitik hielten sich alle Parteien sehr bedeckt. Lediglich Vera Lengsfeld (CDU) sprach sich deutlich für einen Ausbau der Familienpolitik aus.
    Einig waren sich jedoch alle Podiumsteilnehmer darin, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden muss.
    In der Frage, ob ausländische Arbeitskräfte in Deutschland überhaupt benötigt werden, vertraten Frank Müller (FDP) und Jens Thomas (PDS) die Meinung, dass ein Arbeitskräftemangel bestehe, der nur durch Zuwanderung ausgeglichen werden könne.
    Christoph Matschie (SPD) entgegnete, dass ein solcher Mangel in Deutschland nicht zu verzeichen sei, sondern dass Fachleute ohne Beruf durch entsprechende Bildungsmaßnahmen "aktiviert" werden müssten. Mit entsprechenden Angeboten gelte es außerdem, hochqualifizierte Fachkräfte im Land zu halten.
    Grosses Schweigen herrschte anfänglich, als man sich zum Thema Fremdenfeindlichkeit und wie man dieser begegnen könne, äußern sollte. Schnell merkte man allerdings, dass sich alle Podiumsteilnehmer auch persönlich sehr wohl mit der erst kürzlich entbrannten Debatte über den Antisemitismus in Deutschland beschäftigt haben. Vera Lengsfeld (CDU) meinte dazu: "Eine Gesellschaft, die sich ihrer Werte sicher ist, ist auch weniger anfällig für Fremdenfeindlichkeit." Rea Mauersberger ergänzte, dass einer Verallgemeinerung dieses Themas durch entsprechende sachliche Aufklärung entgegengewirkt werden müsse. Nur so ließe sich die entstandene Hysterie entschärfen.
    Eine ausführliche Diskussion wäre an dieser Stelle angebracht gewesen, was der zeitlichen Rahmen dieser Veranstaltung jedoch nicht zuließ.
    Der Nachmittag wurde mit verschiedenen studentischen Workshops gefüllt und von einem After-Hour-Programm abgerundet.

    Peggy Sipeer
    Stefanie Lehmann, Studentinnen des Fachbereiches SW


    Images

    Prof. Opielka, Rea Mauersberger und Prof. Birgit Pfau-Effinger zur Tagungseröffnung. Foto: Seidler
    Prof. Opielka, Rea Mauersberger und Prof. Birgit Pfau-Effinger zur Tagungseröffnung. Foto: Seidler

    None

    Die Podiumsteilnehmer
    Die Podiumsteilnehmer

    None


    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).