idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Was haben Themen wie Flüchtlingskrise und Terrorismus, Populismus und Fake-News mit Datenschutz zu tun? Eine ganze Menge, so Dr. Thilo Weichert vom Netzwerk Datenschutzexpertise auf dem 11. Security Forum der Technischen Hochschule Brandenburg (THB). Weichert war von war von 2004 bis 2015 Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. In seinem Vortrag „Demokratie 4.0.“ beschreibt der die Gefahren für Europa.
Was auf den ersten Blick mit der Entwicklung von Informationstechnik nichts zu tun hat, erweist sich bei näherem Betrachten als eine direkte Folge: „Nachrichten über potenzielle Fluchtziele lenken Flüchtlingsbewegungen. Terroristen nutzen moderne Kommunikations- und Informationstechnik zur Rekrutierung ihrer Anhänger und zur Vorbereitung und Durchführung ihrer Anschläge. Weitgehend unkontrollierte Informationskonzerne bestimmen wichtige gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Die Welt und mit ihr das demokratische Europa droht in eine Gesellschaft abzudriften, in der informationsverarbeitenden Konzernen freie Hand gelassen wird und die Menschen total überwacht werden. Grundrechte und demokratische Selbstbestimmung drohen dadurch immer mehr zu einer Illusion zu werden.“
Eine Gefahr, die Gesellschaft und Politik aber verhindern könnten.
Auch für Unternehmen sind die Herausforderungen an IT-Sicherheit drastisch gestiegen, sagte Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg (Via Europa Deutschland GmbH): „Neben Kommunikation oder Datenbanken sind längst auch ganze Produktionslinien und sogar ihre Endprodukte gefährdet.“ Das gilt beispielsweise, wenn internetfähige Produkte nicht ausreichend geschützt sind. Damit wachse auch die Verantwortung der Unternehmen: „Kunden müssen darauf vertrauen können, dass es keine Hintertüren für Geheimdienste gibt, denn ihre Daten sind nicht nur das sogenannte „Öl“ der digitalen Gesellschaft, sondern auch die Basis für die Achtung der Menschenwürde.“
Zum elften Mal hat die THB bereits zum Security Forum eingeladen – immer am dritten Donnerstag im Januar. Von 9 bis 17 Uhr drehte sich alles um Fragen und Themen rund um den Datenschutz: Wie viele Daten wollen wir preisgeben? Wie funktioniert Cybersecurity im digitalen Zeitalter und wie kann man kritische Infrastrukturen schützen? THB-Präsidentin Prof. Dr.-Ing. Burghilde Wieneke-Toutaoui: „Panama Papers, gehackte E-Mails aus den Kreisen der US-Demokraten in der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes, ein in Teilen lahmgelegtes Router-Netz der Deutschen Telekom: das sind nur einige Ereignisse und Nachrichten zum Thema Datensicherheit und Datenschutz aus dem Jahr 2016. Die Themen und Fragestellungen bleiben hochaktuell – auch in der 11. Auflage.“
Partner des Forums sind die HI-Solutions AG, T-Systems Multimedia Solutions GmbH und der ZAB Zukunftsagentur Brandenburg GmbH.
Netzaktivistin und Unternehmerin Anke Domscheit-Berg auf dem 11. Security Forum
Foto: Heike Schulze
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11. Security Forum an der Technischen Hochschule Brandenburg
Foto: Heike Schulze
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Economics / business administration, Information technology
transregional, national
Scientific conferences
German
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