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Wissenschaft
„Deutsche Sprache – schwere Sprache“, weiß der Volksmund und viele Deutsch-Lernende, die mit Artikeln, zusammengesetzten Nomen und getrennten Verben kämpfen, werden dem beipflichten. Für Nicht-Muttersprachler, die in Deutschland studieren, ist die Herausforderung noch größer: Sie müssen die Sprache nicht nur im Alltag beherrschen, sondern auch wissenschaftliche Texte formulieren können. Um die Gruppe der nicht-deutschen Studierenden gezielt zu unterstützen, bietet die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Augustin (PTH) im kommenden Semester erstmals eine Schreibschule „Grundlagen des wissenschaftlichen Formulierens für nicht-muttersprachliche Studierende“ an.
Etwa die Hälfte der Studierenden an der PTH ist nicht in Deutschland aufgewachsen. Zwar müssen sie alle einen Sprachnachweis vorlegen, um zum Studium zugelassen zu werden, doch mit Sprachprüfungen verhält es sich wie mit dem Führerschein: Wirklich geübt werden Anfänger/-innen erst durch die Praxis. Die soll jetzt erstmals an der PTH die Schreibschule vermitteln, an der 15 Studierende aus den unteren Semestern teilnehmen.
Schon vor zwei Jahren hat die PTH eine Stabsstelle zur Förderung ausländischer Studierender eingerichtet. Hier erhalten die Nicht-Muttersprachler individuelle Trainings zur Verbesserung ihrer Sprachkompetenz. „Wir haben aber festgestellt, dass speziell für das Verfassen wissenschaftlicher Texte noch zusätzliche Unterstützung notwendig ist“, erläutert Professor Dr. Bernd Werle, Rektor der Hochschule. Deswegen wurde – zunächst für ein Semester – der Schreibkurs eingerichtet.
Im Kurs geht es zuerst um Grammatik: Beispielsweise um die korrekte Anwendung des Konjunktivs und die indirekte Rede – Sprachformen, die im täglichen Umgang selten verwendet werden, jedoch beim Verfassen von Texten im Studium unverzichtbar sind. Im Anschluss geht es um konkrete Textarbeit. Die Texte, die die Kursteilnehmer/-innen bearbeiten, wurden von den Lehrenden der PTH ausgewählt. „Uns geht es darum, die Studierenden spezifisch auf das theologische Denken und Schreiben vorzubereiten, und zwar möglichst schon in der Anfangsphase ihres Studiums“, sagt Rektor Werle. Auf Wunsch der deutschsprachigen Studierenden ist im Herbst eine Schreibschule auch für diese Gruppe geplant. Dabei soll speziell auf deren Probleme beim wissenschaftlichen Schreiben eingegangen werden.
http://www.pth-augustin.eu/pth/presse/2017/170322-schreibschule-nichtmuttersprac...
Rund die Hälfte der Studierenden an der PTH kommt nicht aus Deutschland.
Foto: © PTH St. Augustin
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