idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/26/2018 08:45

Globales Gesundheitsproblem: Kinder- und Neugeborenensepsis

Dr. Uta von der Gönna Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Weltweit erkranken jährlich drei Millionen Neugeborene und 1,2 Millionen Kinder an Sepsis, so eine Metastudie von Wissenschaftlern aus Jena, Vancouver und Brisbane. Gerade in den Entwicklungsländern, in denen die Krankheitslast durch Sepsis im Kindesalter besonders hoch ist, fehle es aber an einer standardisierten Klassifizierung und Erfassung der Krankheitsfälle, bemängeln die Autoren.

    Die Wissenschaftler sichteten insgesamt 1270 epidemiologische Studien der letzten 40 Jahre, die die Sepsishäufigkeit bei Kindern und Neugeborenen zum Gegenstand hatten. In die Metaanalyse wurden schließlich 15 Studien aus hochentwickelten Staaten und Schwellenländern einbezogen, die vollständige Daten enthielten. Auf dieser Grundlage schätzen die Autoren, dass je 100 000 Einwohner jährlich 48 Kinder an einer Sepsis und 22 Kinder an einer schweren Sepsis erkranken. Die Zahl der Sepsiserkrankungen bei Neugeborenen liegt bei über 2200 je 100 000 Lebendgeburten im Jahr mit einer Sterblichkeit von elf bis 19 Prozent. Das bedeutet, dass weltweit allein 2.9 Millionen Neugeborene an einer Sepsis erkranken, an der bis zu einer halben Million Neugeborene versterben. Die Hochrechnung für Kinder beläuft sich auf 1,2 Millionen Sepsisfälle.

    „Insbesondere in Entwicklungsländern fehlt es an umfassenden Studien zur Sepsishäufigkeit, weshalb wir davon ausgehen müssen, dass die weltweite Krankheitslast noch weitaus größer ist“, ordnet die Erstautorin der Studie, Dr. Carolin Fleischmann-Struzek vom Universitätsklinikum Jena, das Ergebnis ein. Häufig werde eine Infektion als Todesursache angegeben, die die Sepsis ausgelöst hat. Um das Ausmaß der Gefährdung besser einschätzen zu können, die Sepsis für die Kindergesundheit weltweit bedeutet, seien standardisierte und regelmäßige Berichte zur Sepsishäufigkeit und -sterblichkeit notwendig. Prof. Dr. Konrad Reinhart, Seniorprofessor am Universitätsklinikum Jena und Chairman der Global Sepsis Alliance: „Die Studie leistet einen weiteren Beitrag zur Umsetzung der Forderung der Weltgesundheitsorganisation, die Sepsishäufigkeit besser zu erfassen, um zielgerichtete Maßnahme zur besseren Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Sepsis ergreifen zu können.“


    Contact for scientific information:

    Dr. Carolin Fleischmann-Struzek,
    Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena
    Tel. 03641/9 32 31 46, Carolin.Fleischmann@med.uni-jena.de


    Original publication:

    Fleischmann-Struzek C, et al. The global burden of paediatric and neonatal sepsis: a systematic review. Lancet Respir Med. 2018 6:223-230,
    doi: 10.1016/S2213-2600(18)30063-8.


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).