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10/18/2019 11:26

Auswirkungen des digitalen Wandels erforschen

Sebastian Hollstein Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Die Digitalisierung gilt als die größte Herausforderung und Chance zu Beginn des dritten Jahrtausends. Kein Lebensbereich bleibt von ihr unberührt. Ab dem kommenden Jahr beschäftigen sich in einem neuen Graduiertenprogramm zehn Doktorandinnen und Doktoranden an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit ihrem Einfluss vorwiegend auf ökonomische Prozesse und Bereiche. „Wirtschaftliche Auswirkungen des digitalen Wandels“ lautet der Titel der Initiative, die das Land Thüringen im Rahmen des Landesprogramms „ProDigital“ in den kommenden drei Jahren mit 1,35 Millionen Euro unterstützt.

    In fünf Forschungsbereichen werden die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler untersuchen, wie die Digitalisierung verschiedene Wirtschaftsakteure und Institutionen beeinflusst und welche Konsequenzen sich daraus für sie ergeben.

    „Wir werden möglichst vielen und unterschiedlichen Fragestellungen zur Digitalisierung nachgehen, um der Vielfalt des Themas gerecht zu werden“, sagt Prof. Dr. Maik Wolters, Lehrstuhlinhaber für Makroökonomie an der Universität Jena und Sprecher des Graduiertenprogramms. „Allein schon die Breite der beteiligten Fakultäten und Institute spiegelt das wider.“ In dem Graduiertenprogramm arbeiten Forscherinnen und Forscher aus den Wirtschaftswissenschaften, den Rechtswissenschaften, der Soziologie, der Wirtschaftsgeographie und der interkulturellen Wirtschaftskommunikation interdisziplinär zusammen. Ein gemeinsames Dach für Austausch und Organisation bietet das 2018 gegründete Schumpeter-Zentrum zur Erforschung des sozialen und ökonomischen Wandels der Universität Jena.

    Neue Themen und Werkzeuge

    „Das Phänomen der Digitalisierung ist aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. So wirft sie vielfältige neue Forschungsthemen und Fragestellungen auf“, sagt Wolters und ergänzt mit Blick auf seinen Wissenschaftsbereich: „Die Frage, welchen Einfluss die fortlaufende Automatisierung und Technologisierung beispielsweise auf den Arbeitsmarkt hat, ist nur eine von vielen, die es dringend näher zu beleuchten gilt.“ Weitere Themen beschäftigen sich beispielsweise damit, welche neuen Kompetenzen die Digitalisierung – etwa von Arbeitnehmerinnen und -nehmern – verlangt und welche Maßnahmen zur rechtlichen Ausgestaltung der ökonomischen und gesellschaftlichen Prozesse – zum Beispiel hinsichtlich des Datenschutzes – erforderlich sind. Auch wie der technologische Wandel etwa die Geldpolitik berührt und das Innovationsverhalten von Unternehmen beeinflusst, sollen Dissertationsprojekte näher beleuchten.

    Zum anderen erweitern die technischen Möglichkeiten die Arbeitsweise der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler enorm. „Ein wichtiger Aspekt der aktuellen Digitalisierungsphase ist die Generierung großer Datenmengen. Wir wollen neue statistische Methoden an sozialwissenschaftliche Forschungsfragen anpassen, um diese Daten in unserer Forschung nutzen zu können“, sagt der Sprecher des neuen Graduiertenprogramms. „Das Potenzial von Big Data eröffnet beispielsweise ganz neue Möglichkeiten für Prognosemodelle.“

    Forschungsschwerpunkt im Aufbau

    Die Themenpalette macht deutlich, dass Kooperationen über die einzelnen Fachgebiete hinaus im Rahmen des Graduiertenprogramms notwendig sind, um die Forschungsziele zu erreichen. „Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden sich bereits zu Beginn ihrer Karriere in einem interdisziplinären Forschungsumfeld mit zukunftsweisenden wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigen“, erklärt Wolters. „Entsprechende Strukturen, wie etwa ein begleitendes Kursprogramm, regen dabei den Austausch zusätzlich an.“ Zudem biete das Programm eine hervorragende Plattform, um das facettenreiche Thema Digitalisierung perspektivisch zu einem neuen international vernetzten Forschungsschwerpunkt der Friedrich-Schiller-Universität aufzubauen und ihr Profil zur Erforschung des sozialen und wirtschaftlichen Wandels weiter zu stärken.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Maik Wolters
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641/943160
    E-Mail: maik.wolters[at]uni-jena.de


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    Prof. Dr. Maik Wolters, Sprecher des Graduiertenprogramms "Wirtschaftliche Auswirkungen des digitalen Wandels" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
    Prof. Dr. Maik Wolters, Sprecher des Graduiertenprogramms "Wirtschaftliche Auswirkungen des digitale ...
    Jürgen Scheere
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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