idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/13/2021 13:04

Effektivere Screening-Methode verbessert Identifikation von Wirkstoffen gegen Viren

Annette Siller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH

    Vor allem bei der Suche nach Medikamenten gegen Viren sind aussagekräftige Methoden gefragt, mit denen Wirkstoffe identifiziert werden können. Sehr aktuell derzeit ist die Suche nach antiviralen Wirkstoffen gegen Viren wie SARS-CoV-2 und anderen Organismen mit ähnlichen Proteasen.
    Wissenschaftler der Universität Konstanz haben nun ein Verfahren entwickelt, dass es ermöglicht, direkt in den lebenden Zellen nach kompetitiven Inhibitoren zu suchen und auch Hemmstoffe für die Proteasen vor ihrer autokatalytischen Selbstaktivierung zu finden.

    Eine effektivere Screening-Methode könnte die Identifikation von Wirkstoffen erheblich verbessern. Vor allem bei der Suche nach Medikamenten gegen Viren sind aussagekräftige Methoden gefragt, mit denen Wirkstoffe identifiziert werden können. Sehr aktuell derzeit ist die Suche nach antiviralen Wirkstoffen gegen Viren wie SARS-CoV-2 und anderen Organismen mit ähnlichen Proteasen.

    Wissenschaftlern der Universität Konstanz ist es nun gelungen, mittels einer Liganden-Selektionsstrategie spezifische molekulare Sonden zu identifizieren, die jeweils an das aktive Zentrum der beiden Cystein-Proteasen (Mpro und PLpro), deren Aktivität wesentlich für die Vermehrung von SARS-CoV-2 in seinen Wirtszellen ist, binden. Das Besondere an dem neu entwickelten Verfahren ist, dass es ermöglicht, direkt in den lebenden Zellen nach kompetitiven Inhibitoren zu suchen und auch Hemmstoffe für die Proteasen vor ihrer autokatalytischen Selbstaktivierung zu finden.

    Die entwickelten Sonden erlauben es, den Aktivitätszustand der Virus-Proteasen in lebenden Zellen, Zelllysaten oder mit aufgereinigten Proteinen zu untersuchen. Dabei können die Sonden zum einen als chemische Werkzeuge für das Screening nach neuen Inhibitoren verwendet werden oder direkt als Leitstrukturen für die strukturelle Verfeinerungen von Proteaseinhibitoren eingesetzt werden.

    Als Besonderheit der Sondenstrategie kann mit dieser erstmals die Inhibition der Proteasen zuverlässig sogar vor ihrer autokatalytischen Reifung detektiert werden, was bisher durch Substrat-basierte Testverfahren nicht möglich war.

    Durch die unter der Leitung von Thomas Böttcher an der Universität Konstanz entwickelte Methode basiert auf chemischen Sonden, die es ermöglichen, selektiv und spezifisch das aktive Zentrum der Protease zu markieren. Die Sonden wurden mittels einer Liganden-Selektionsstrategie identifiziert und für die Bindung in das aktive Zentrum der beiden Proteasen von SARS-CoV-2 optimiert. Sie Sonden können zur Detektion der Proteasen in komplexen Proben eingesetzt werden oder zur Suche nach neuen Inhibitoren. Die Strategie ist mit der Anwendung in lebenden Zellen oder Zelllysaten kompatibel. Das Screening nach Inhibitoren ist daher aussagekräftiger und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eventuelle Medikamente später auch im Körper wirksam sind. Die Methode ist als Hochdurchsatz-Verfahren realisierbar und praktisch direkt zur Suche nach weiteren antiviralen Wirkstoffen – auch über SARS-Viren hinaus einsetzbar. Der Funktionsnachweis im Labor wurde erbracht.

    Die Erfindung wurde zum Patent angemeldet (EP anhängig). Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH unterstützt die Universität Konstanz bei der Patentierung und Vermarktung der Innovation. TLB ist mit der wirtschaftlichen Umsetzung dieser zukunftsweisenden Technologie beauftragt und bietet Unternehmen Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Lizenzierung der Schutzrechte. Für weitere Informationen: Anne Böse, Business Development (boese@tlb.de)

    Ein Fachartikel der Forscher wurde unter dem Titel: „A ligand selection strategy identifies chemical probes targeting the proteases of SARS‐CoV‐2“ bereits im Fachjournal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht:
    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.202016113


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Thomas Böttcher (thomas.boettcher@uni-konstanz.de)


    Original publication:

    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.202016113


    More information:

    http://www.tlb.de


    Images

    Durch die unter der Leitung von Thomas Böttcher an der Universität Konstanz entwickelte Methode basiert auf chemischen Sonden, die es ermöglichen, selektiv und spezifisch das aktive Zentrum der Protease zu markieren.
    Durch die unter der Leitung von Thomas Böttcher an der Universität Konstanz entwickelte Methode basi ...
    Böttcher, Universität Konstanz


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).