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Wissenschaft
Björn Thümler: „Vielzahl der Anträge setzt wichtiges Zeichen gegen aufkeimenden Antisemitismus“
Im Rahmen des Förderprogramms „Forschungskooperation Niedersachsen – Israel“ fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung dieses Jahr Forschungsprojekte in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Insgesamt 49 Anträge wurden eingereicht. 10 Anträge haben die Gutachterinnen und Gutachter als förderfähig eingestuft. Für diese Projekte stehen rund 3 Millionen Euro aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung für die Förderung zur Verfügung.
„49 Anträge sind ein neuer Spitzenwert in den Geistes- und Sozialwissenschaften“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Ich freue mich, dass dies trotz der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie möglich war. Es ist ein wichtiges Zeichen für unsere engen Beziehungen zum Staat Israel und zur Wissenschaft in Israel, dass so viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Forschungskooperationen eingehen.“
Die Projekte haben in diesem Jahr einen klaren Schwerpunkt in den digitalen Geisteswissenschaften. So erarbeitet eine Kooperation aus Göttingen und Jerusalem eine multidimensionale, digitale Edition des „Stern der Erlösung“ des Philosophen Franz Rosenzweig. Ein zweites Projekt zwischen Göttingen und Jerusalem nutzt als Quellengrundlage Postkarten und Postkartenkulturen in Deutschland und Israel zwischen 1960-2000. Dabei gehen historische Analyse und der Vergleich mit aktuellen Praktiken in sozialen Medien Hand in Hand. Im Mittelpunkt eines dritten Vorhabens mit der Universität Haifa stehen sogenannte Ilanot – kabbalitische Graphik-Text-Bäume. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen mit digitalen Werkzeugen die komplexen Text und Bildbeziehungen auf frühneuzeitlichen kabbalistischen kosmologischen Pergamenten entschlüsselbar machen.
Bereits seit 1977 fördert das Land Niedersachsen den wissenschaftlichen Austausch zwischen niedersächsischen und israelischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Ziel des Programms ist es, die Zusammenarbeit insbesondere junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern anzuregen. Das Programm ist in die drei Fachgruppen „Geistes- und Sozialwissenschaften“, „Bio- und Lebenswissenschaften, Medizin“ sowie „Naturwissenschaften, Mathematik, Ingenieurwissenschaften“ aufgeteilt, die im jährlichen Wechsel gefördert werden. Die geförderten Projekte haben eine Laufzeit von bis zu drei Jahren.
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