Formen von Kollektivität prägen alle Lebensbereiche und gesellschaftlichen Zusammenhänge. Sie sind Grundlage von Politik und ergeben sich in Arbeitsverhältnissen. Gerade, wenn man feministischer Theoriebildung folgend nicht von einem souveränen, isolierten Subjekt ausgehen will, wird Kollektivität zum begrifflichen Dreh– und Angelpunkt.
Das Zentrum für Interdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität organisiert eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Internationale Tagung zum Thema Kollektivität, für die international renommierte Wissenschaftlerinnen wie Linda Alcoff (New York), Susanne Baer (Berlin), Adriana Cavarero (Verona), Sabine Hark (Berlin) und Linda Zerilli (Chicago) gewonnen werden konnten.
Internationale Tagung
„Kollektivität nach der Subjektkritik – Collectivity beyond Identity“
28. bis 30. Juni 2012
Senatssaal im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10785 Berlin
Die subjektkritische Theorie hat darauf aufmerksam gemacht, dass Kollektive, besonders wenn sie von Identitätszuschreibungen hergeleitet werden, Ausschlüsse und Gewalt reproduzieren. Die Tagung problematisiert beispielsweise das Ausblenden von Machtverhältnissen und Unterschieden innerhalb homogen gedachter Gruppen. Seitdem wird versucht, Machtverhältnisse sehr viel komplexer nachzuvollziehen und uneinholbare Differenzen zu berücksichtigen. Wie aber lassen sich Gemeinschaften denken, wie kann Kollektivität vorgestellt werden, wenn die scheinbar zentrale Kategorie zur Vergemeinschaftung, die Kategorie der ‚Identität’, zum kritischen Projekt geworden ist?
„Die kritischen Werkzeuge der feministischen Theorie, und insbesondere auch Impulse aus den Queer und Postcolonial Studies, versprechen dabei eine ausgesprochen produktive Auseinandersetzung mit Fragen nach community und politischer Gemeinschaft und vermögen vielleicht auch visionäre Entwürfe zu formulieren“, sagt die Organisatorin der Tagung, Dr. Gabriele Jähnert vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität.
Konzipiert und vorbereitet wurde die Tagung durch Sophia Ermert, Gabriele Jähnert, Ina Kerner, Kirstin Mertlitzsch, Mari Mikkola sowie Eva von Redecker.
Erwartet werden über 200 Teilnehmer_innen aus 14 Ländern.
Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Humboldt-Universität. Es bündelt die verschiedensten Aktivitäten im Bereich der Gender Studies an der HU und bildet u.a. das Dach für den transdisziplinären Studiengang Geschlechterstudien und das Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“. Das ZtG organisiert vielfältige wissenschaftliche Veranstaltungen für eine interessierte Öffentlichkeit.
WEITERE INFORMATIONEN
Dr. Gabriele Jähnert
Humboldt-Universität zu Berlin
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien
Georgenstraße 47
10117 Berlin
Tel.: 030 2093 46200
E-Mail: gabi.jaehnert@gender.hu-berlin.de
Information on participating / attending:
Date:
06/28/2012 16:00 - 06/30/2012 17:30
Event venue:
Senatssaal im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10785 Berlin
10785 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Relevance:
regional
Subject areas:
Cultural sciences, Religion
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference, Presentation / colloquium / lecture
Entry:
06/25/2012
Sender/author:
Constanze Haase
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event40195
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