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10/17/2013 - 10/19/2013 | Berlin

Abschlusskonferenz des Graduiertenkollegs "Geschlecht als Wissenskategorie"

Unter dem Titel "Jenseits der Eindeutigkeit.Beyond the Univocal" beginnt am Donnerstag, 17. Oktober 2013 eine Internationale Konferenz des Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie", in dem die Ergebnisse von neun Jahren präsentiert und diskutiert werden.
Welche Rolle spielt die Kategorie Geschlecht für die Formierung von Wissen? Und wie prägen geschlechtliche Vorstellungen unser Alltagswissen oder werden unsichtbar und objektiviert zur wissenschaftlichen Tatsache?

Das Berliner Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ hat sich im letzten Jahrzehnt mit der Codierung des Wissens und seinen Visualisierungen, den Interrelationen zwischen Individual- und Kollektivkörper sowie der Interdependenz von Geschlecht mit anderen Differenzkategorien befasst. Ohne eine Berücksichtigung der in die Wissensgeschichte eingelagerten Geschlechterbilder und -codierungen lässt sich weder eine Wissen(schaft)sgeschichte noch eine Geschlechtergeschichte der Moderne erzählen. Dabei haben dekonstruktivistische Gender-Theorien (etwa von Judith Butler) essentialistische Feminismen abgelöst, postkoloniale Perspektiven ein Problembewusstsein für Ethnozentrismus ermöglicht und Queer-Theorien unterschiedlicher Ansätze eine normkritische (Forschungs-)Praxis befördert.

Das Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ wurde im Jahr 2005 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Humboldt Universität zu Berlin eingerichtet. Mit dem Ende der zweiten Förderphase wird es zum Jahreswechsel 2013/2014 auslaufen.
Nach neun Jahren interdisziplinärer Genderforschung werden im Rahmen der internationalen Konferenz „Jenseits der Eindeutigkeit“ vom 17. bis 19. Oktober 2013 im ICI Berlin Forschungsergebnisse präsentiert und aktuelle Perspektiven diskutiert.

Prof. Dr. Christina von Braun, die das Berliner Graduiertenkolleg von Beginn an begleitet hat, blickt zufrieden auf ein Jahrzehnt „äußerst fruchtbarer Forschung“ zurück. Mit insgesamt 82 geförderten Forschungsprojekten, 31 abgeschlossenen Promotionen, 13 Anthologien, 15 Ringvorlesungen sowie 19 nationalen und internationalen Konferenzen, Symposien und Workshops zeichnet sich das Kolleg durch eine überdurchschnittlich hohe Produktivität aus.
„Mehr als drei Generationen von DoktorandInnen unterschiedlicher Disziplinen haben in diesem Rahmen Perspektiven für neue Formen der Wissensproduktion entwickeln können“, konstatiert von Braun. Von dem interdisziplinären Forschungszusammenhang sind maßgebliche Impulse und Innovationen für die Wissenschaft ausgegangen. Das Graduiertenkolleg hat den Anstoß gegeben, Konzeptionen von Geschlecht neu zu reflektieren. Viele Einzeldisziplinen wurden zu einer kritischen Überprüfung ihrer Methoden und Kategorien angeregt. Umgekehrt profitierte die Geschlechterforschung von diesen Reflexionen und gelangte zu komplexeren Theoretisierungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen.

Einen wichtigen Forschungsschwerpunkt bildete die geschlechtliche Codierung von Wissen. „Geschlechtliche Codes strukturieren unseren Zugang zur Welt“, so die Sprecherin des Kollegs Prof. Dr. Claudia Bruns. „Unser Alltagswissen, aber auch wissenschaftliches Wissen ist in zentraler Weise von solchen Gendercodes durchzogen. Das Forschungsprojekt konnte entscheidend dazu beitragen, die vielfältigen und komplexen Verknüpfungen zwischen Geschlecht und Wissen zu entschlüsseln.“

Eines der „wesentlichen Verdienste“ des Kollegs, äußert sich Prof. Dr. Peter A. Frensch, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin, sei es, einen „einflussreichen Beitrag zur Etablierung der Gender Studies als Wissenschaftsdisziplin“ geleistet zu haben, „die Professionalisierung und Institutionalisierung dieser vergleichsweise jungen Disziplin wird wahrgenommen.“

Für Interviews zur Verfügung stehen:
Prof. Dr. Christina von Braun: zu Idee und Geschichte des Kollegs, Rückblick über die gesamte Laufzeit
Prof. Dr. Claudia Bruns: zu Fragen zur Konferenz, aktuellen
Forschungsprojekten, zukünftigen Perspektiven
Prof. Dr. Volker Hess: zu Genderforschung im Kontext von Naturwissenschaft bzw. Medizin

Pressekontakt
Julia Eckhoff
T +49 151 233 86371
julia.eckhoff@googlemail.com
________________________________________
Weitere Informationen:
https://www2.hu-berlin.de/gkgeschlecht/abschlusskonferenz/
http://www.ici-berlin.org/event/546/

Information on participating / attending:

Date:

10/17/2013 16:00 - 10/19/2013 20:00

Event venue:

ICI-Berlin
Christinenstraße 18/19
Haus 8
10119 Berlin
Berlin
Germany

Target group:

Journalists, Scientists and scholars

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Cultural sciences, Social studies

Types of events:

Conference / symposium / (annual) conference

Entry:

10/16/2013

Sender/author:

M.A Ibou Diop

Department:

Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

no

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event45168

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