idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Event


institutionlogo

05/17/2019 - 05/17/2019 | Berlin

QuNET: BMBF und Forschung starten Großoffensive für die Quantenkommunikation

mit
Anja Karliczek
Bundesministerin für Bildung und Forschung

Prof. Dr. Reimund Neugebauer
Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

Prof. Dr. Andreas Tünnermann
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF

Prof. Dr. Gerd Leuchs
Direktor des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sicherheit des Datenverkehrs ist eine der größten Herausforderungen der digitalen Gesellschaft. Die Quantenkommunikation bietet dafür einzigartige Chancen. Sie ermöglicht es, sensible Informationen so zu übertragen, dass deren Vertraulichkeit sicher gewahrt bleibt. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, müssen Deutschland und Europa ihre Kompetenzen ausbauen und eine entsprechende Infrastruktur aufbauen.
Deshalb startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR unter Einbeziehung von deutschen Technologieunternehmen eine Großinitiative für ein abhörsicheres Quanteninformationsnetzwerk. Wir laden Sie herzlich zur Pressekonferenz im Berliner Fraunhofer-Forum ein, auf der Ministerin Anja Karliczek zusammen mit Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer und den federführenden Forschern das Großprojekt »QuNET« vorstellt und in die politische europäische Agenda einordnet.

In einem ersten Schritt soll »QuNET« die Technologie erforschen und auf einer Pilotstrecke zwischen zwei Behörden erproben. Ziel des Vorhabens ist jedoch nicht nur die sichere Kommunikation zwischen Regierungsorganisationen: Die auf sieben Jahre angelegte Initiative soll als zentrale Plattform für den Aufbau einer deutschen Quantenkommunikationsinfrastruktur dienen und wird auch wegweisend für den Aufbau eines Quanteninternets sein. Auf europäischer Ebene verfolgen die Bundesregierung und das »QuNET«-Konsortium das Ziel, einen sicheren europäischen Datenraum zu schaffen.

Bitte geben Sie uns unter presse@zv.fraunhofer.de Bescheid, ob wir Sie zur Pressekonferenz begrüßen dürfen. Gerne arrangieren wir bei Interesse auch individuelle Interviews mit den Fachexperten im Nachgang für Sie.

Mit freundlichen Grüßen

Janis Eitner
Hauptabteilungsleiter Kommunikation


Projekt QuNET: Fragen und Antworten

Warum dieses Projekt?

Immer leistungsfähigere digitale Technologien wirken auf die Datennetzwerke von heute ein und sind zunehmend eine Gefahr für die Sicherheit dieser kritischen Infrastruktur der modernen Informationsgesellschaft. Hinzu kommt die voranschreitende Entwicklung zum Quantencomputer. Mit der Fähigkeit, eine Vielzahl von möglichen Optionen gleichzeitig zu berechnen und zu analysierten, werden nicht nur neue Chancen, sondern auch Risiken geschaffen. Viele der bisherigen Sicherheitsmechanismen wie mathematische Verschlüsselung lassen sich damit leicht knacken. Vor allem Regierungsorganisationen, Banken und sicherheitskritische Unternehmen müssen ihre Sicherheitsinfrastrukturen überdenken und erneuern.

Was ist das Ziel des Projekts?

Primäres Ziel von QuNET ist die Entwicklung der physikalisch-technischen Grundlagen sowie der notwendigen Technologien für ein abhörsicheres Kommunikationsnetzwerk. Doch QuNET ermöglicht mehr als nur sichere Kommunikation: Die perspektivischen Anwendungen der Übertragungen von Quantenzuständen reichen bis hin zu vernetzten Quantencomputern, dem sogenannten Quanteninternet. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Materialwissenschaften, im Finanzsektor oder bei der Entwicklung von Medikamenten.

Wie ist der Stand der Technik bei der Quantenkommunikation?

Quantenkommunikation bietet viele mögliche Einsatzmöglichkeiten zum Wohl der Wirtschaft und der Gesellschaft. Davon ist der Quantenschlüsselaustausch (engl. Quantum Key Distribution, QKD) eines der wohl am besten untersuchten und international am weitesten fortgeschrittenen Beispiele. Diese Technologie ist nach Ansicht der Industrie noch immer in der Entwicklungsphase, eine Kommerzialisierung wird im kommenden Jahrzehnt erwartet. Nichtdestotrotz sind die internationalen Arbeiten zu dem Thema bereits umfangreich und zeigen das enorme Potenzial, aber auch den enormen Wettbewerbsdruck auf Deutschland.

Wie funktioniert Quantenverschlüsselung?

Bestehende Kommunikationsnetzwerke werden durch eine Quantenschlüsselverteilung (QKD) auch langfristig sicher. Die Quantenverschlüsselung macht sich die Eigenschaft von vielen Quantenteilchen zunutze, dass sie nicht unbemerkt vermessen oder perfekt kopiert werden können. Eine Quantenquelle erzeugt Lichtpulse, die zwischen zwei Orten ausgetauscht werden. Aus den Ergebnissen einer quantenmechanischen Messung würde eine Manipulation oder ein Abhören der Lichtpulse sofort erkannt werden. Darauf aufbauend lassen sich zwei Schlüssel erzeugen, die nur dem Sender und Empfänger bekannt sind und die für eine Verschlüsselung genutzt werden können. Dieses Verfahren ist auch gegen alle zukünftigen Angriffe durch einen Quantencomputer sicher. Um größere Distanzen zu überwinden, können Quantenquellen beispielsweise verschränkte Photonenpaare von einem Satelliten mit interkontinentaler Reichweite an ihre Bestimmungsorte verteilen.

Wo steht QuNET im Kontext europäischer Initiativen?

Durch die synergetische Verbindung mit laufenden europäischen und deutschen Initiativen wird QuNET einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschafts- und Wissenschaftsraums liefern.

Zahlen und Fakten zum Projekt QuNET

Start: Herbst 2019
Laufzeit: 7 Jahre
Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Volumen: 25 Millionen Euro in der ersten Phase (2 Jahre)
Beteiligte am Konsortium: Fraunhofer-Gesellschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ein Beirat aus der Industrie mit Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, System- und Komponentenentwicklung, Sicherheit und Satellitenbetrieb sowie alle zuständigen Einrichtungen und Ämter für Behördensicherheit

Information on participating / attending:

Date:

05/17/2019 11:00 - 05/17/2019 11:45

Event venue:

Fraunhofer-Forum in Berlin, Anna-Louisa-Karsch-Straße 2
10178 Berlin
Berlin
Germany

Target group:

Journalists

Email address:

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Information technology

Types of events:

Press conferences

Entry:

05/14/2019

Sender/author:

Mandy Kühn

Department:

Kommunikation

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event63701


Help

Search / advanced search of the idw archives
Combination of search terms

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

Brackets

You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

Phrases

Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

Selection criteria

You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).