Linde AG, GuG und Universität Frankfurt starten gemeinsames Forschungsvorhaben
FRANKFURT / WIESBADEN Erstmals soll jetzt in Deutschland die Bedeutung der Unternehmensgeschichte für Mitarbeiter und Anleger näher erforscht werden. Welche Rolle spielt eine erfolgreiche Firmentradition für die Anlageentscheidung der Aktionäre? Haben Mitarbeiter, die die Firmengeschichte ihres Arbeitgebers näher kennen, eine stärkere Unternehmensbindung und höhere Motivation als Mitarbeiter in solchen Unternehmen, die sich weniger um die 'weichen Faktoren' kümmern? Diese und ähnliche Fragen soll eine Linde-Studie jetzt untersuchen.
Dazu haben der Technologiekonzern Linde AG, Wiesbaden, die GuG, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., Frankfurt, und die Professur für Sozialisationsforschung der Universität Frankfurt einen Forschungsvertrag geschlossen. Die GuG, die bedeutendste deutsche Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Unternehmensgeschichte, wird das Projekt zusammen mit Linde koordinieren. Prof. Ulrich Oevermann von der Universität Frankfurt wird im Rahmen einer Pilotstudie einen Befragungskatalog erarbeiten, der später die Basis für eine bundesweite repräsentative Meinungsbefragung bilden wird.
"Wir meinen, dies ist ein spannendes Projekt für alle Unternehmen, die sich mit Fragen der Unternehmenskultur und Leitbildern näher befassen - unabhängig davon, wie groß sie sind", sagte Dr. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG. "Private Anleger und Mitarbeiter identifizieren sich intuitiv eher mit Unternehmen, deren geschichtliche Entwicklung sie kennen. Es ist an der Zeit, hier mehr Klarheit zu bekommen. Ich bin überzeugt, dass der bewusste Umgang mit der eigenen Geschichte in den Unternehmen auch das öffentliche Vertrauen in unternehmerische Entscheidungen stärken wird. Als Technologiekonzern mit einer über 125jährigen Erfolgsgeschichte wollen wir mit unseren Forschungspartnern hier Akzente setzen und gleichzeitig dazu beitragen, die historisch gewachsene gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen zu verdeutlichen.
Die Initiatoren der Studie betonen, dass das Interesse an Unternehmensgeschichte auch außerhalb der Geschichtswissenschaft in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat, nachdem sich in der Vergangenheit vielfach gezeigt hat, dass unterschiedliche Unterneh-menskulturen zum Scheitern von Fusionen führten. Seitdem stellen sich auch Managementschulen und Unternehmen immer häufiger die Frage, was zeichnet überhaupt eine Unternehmenskultur aus, bzw. wie sieht die spezifische historische Entwicklung der betreffenden jeweiligen Unternehmen aus, die fusionieren wollen oder fusioniert haben?
Abschließende Untersuchungsergebnisse der Linde-Studie werden 2006 erwartet. Sie sollen dann auch Handlungsempfehlungen enthalten, wie Unternehmen künftig mit ihrer Vergangenheit und den eigenen historischen Errun-genschaften umgehen können.
Kontakte: Prof. Ulrich Oevermann; Inst. für Sozialisationsforschung und Sozialpsychologie; Robert-Mayer-Str. 5; 60325 Frankfurt; Tel.: 069 798 22 296; E-Mail: Oevermann@soz.uni-frankfurt.de
Klaus Schönfeld, Corporate Heritage; Linde AG; Tel.: 0611 / 770 320
Dr. Andrea H. Schneider, Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., Tel.: 069 / 970 33 15
Criteria of this press release:
Economics / business administration, History / archaeology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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