Föderalismus in der EU und Kerngeschäftsstrategien
Bei der Promotionsfeier der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen konnte der Promotionspreis der Hermann-Gutmann-Stiftung aus Weißenburg gleich zwei Mal verliehen werden. Der Internationale Diplom-Kaufmann Kay Bretz und der Diplom-Kaufmann Jochen Stratmann erhielten aus den Händen von Dr. Hans Novotny, Vorstandsvorsitzender der Gutmann-Stiftung, den mit 2.500 Euro dotieren Preis. Neun weitere WiSo-Doktorandinnen und Doktoranden erhielten auf der Promotionsfeier im Februar ihren Doktortitel.
In seiner Dissertation mit dem Titel "Föderalismus und Regionalismus in Deutschland, Spanien und der Europäischen Union" beschäftigte sich Kay Bretz mit den Strukturprinzipien Föderalismus und Regionalismus, die in großen Staaten dem demokratischen Prinzip der kleinen Einheit gerecht werden sollen. Sowohl der Föderalismus Deutschlands, der als Bundesstaatlichkeit verwirklicht wird, als auch der Regionalismus Spaniens, dessen Grundprinzip die Autonomie regionaler Volksteile ist, haben ihre spezifischen historischen Gründe. Durch die Entwicklung der Europäischen Union zu einem Bundesstaat würden diese Prinzipien beeinträchtigt, so Kay Bretz. Die Arbeit zeigt auf, dass durch die fortschreitende Integration auf europäischer Ebene, insbesondere durch den europäischen Verfassungsvertrag, die Eigenstaatlichkeit der Länder gefährdet ist und der Regionalismus leidet. Mit der Größe des Staatsgebietes wachse die Gefahr von Zentralismus und damit der Verlust von Demokratie. Kay Bretz plädiert für eine konsequentere Durchsetzung des Prinzips der kleinen Einheit in allen Stufen europäischer Staatlichkeit. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht, und Prof. Dr. Wolfram Reiß, Lehrstuhlinhaber für Deutsches und Internationales Steuerrecht, Finanz- und Haushaltsrecht, betreut.
In seiner Dissertation zum Thema "Kerngeschäftsstrategien im internationalen Vergleich" untersuchte Jochen Stratmann die Bedeutung und die Auswirkungen von Kerngeschäftsstrategien angesichts einer zunehmenden Orientierung an den Interessen der Kapitalgeber (Shareholder Value). Mittels umfangreicher theoretischer Vorüberlegungen und dreier empirischer Untersuchungen konnte für die Stichprobe aus 140 europäischen und 143 US-amerikanischen Unternehmen eine deutliche Konzentration auf das Kerngeschäft nachgewiesen werden. Dabei steigern Kerngeschäftsstrategien den Unternehmenswert nicht nur kurz-, sondern auch langfristig. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Harald Hungenberg, Lehrstuhlinhaber für Unternehmensführung, und Prof. Dr. Dirk Holtbrügge, Lehrstuhlinhaber für Internationales Management, betreut.
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Economics / business administration
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