Krankenhäuser in NRW haben eine höhere Insolvenzwahrscheinlichkeit und sind schlechter mit Kapital ausgestattet, als dies die Trägerstruktur erwarten lassen würde. Trotz eines im Bundesvergleich überdurchschnittlich hohen Anteils freigemeinnütziger Träger liegen sie in puncto Insolvenzwahrscheinlichkeit nur im westdeutschen Schnitt. Zu diesen Ergebnissen kommt die Auswertung der Studie "Insolvenzrisiken der deutschen Krankenhäuser - Bewertung und Transparenz unter Basel II" für Nordrhein-Westfalen. Sie wurde heute im Rahmen einer Veranstaltung der Krankenhausgesellschaft NRW der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Insolvenzwahrscheinlichkeit der Krankenhäuser in NRW liegt im westdeutschen Schnitt, obwohl die Kliniken wegen des hohen Anteils freigemeinnütziger Träger eigentlich leicht besser abschneiden müssten. Zudem ist ihre Kapitalausstattung um circa 1,2 Milliarden Euro geringer, als sie in Folge der Struktur der Krankenhausträger zu erwarten wäre. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des RWI Essen und der Health Care Unternehmensberatung ADMED GmbH zur Finanzierungssituation der Krankenhäuser in NRW. Sie wurde in Essen im Rahmen einer Veranstaltung der Krankenhausgesellschaft NRW vorgestellt. Die Untersuchung basiert auf der Studie "Insolvenzrisiken der deutschen Krankenhäuser - Bewertung und Transparenz unter Basel II", die Ende vergangenen Jahres Jahresabschluss- und extern zugängliche krankenhausspezifische Daten von 212 Krankenhäusern bewertet hatte. Dabei schnitten - unterschieden nach Trägerschaft - öffentlich-rechtliche Kliniken deutlich schlechter ab als Krankenhäuser in privater und freigemeinnütziger Trägerschaft.
NRW-Krankenhäuser schneiden schlechter ab als erwartet
In NRW liegt die Insolvenzwahrscheinlichkeit der Kliniken trotz der günstigeren Trägerstruktur im Durchschnitt der westdeutschen Länder von 1,9 Prozent. Verantwortlich für das schlechte Abschneiden ist wohl die Kapitalausstattung der Krankenhäuser, die hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dies ist offensichtlich darauf zurückzuführen, dass die NRW-Kliniken unterdurchschnittlich durch die öffentliche Hand gefördert werden. Auf diese Weise ist seit 1991 eine kumulierte Förderlücke von etwa 1,2 Milliarden Euro im Vergleich zu anderen westdeutschen Bundesländern entstanden. Bei der Rentabilität liegen die Krankenhäuser in NRW hingegen leicht über den Erwartungen. Aufgrund dieser Ergebnisse ist anzunehmen, dass in NRW bis 2010 circa zehn Prozent der rund 470 Krankenhäuser vom Markt verschwinden werden. Damit unterscheidet sich Nordrhein-Westfalen nicht von anderen westdeutschen Ländern, wo durchschnittlich ebenfalls mit einem Rückgang von zehn Prozent zu rechnen ist. Laut der Untersuchung sind ländliche Regionen von dieser Entwicklung ebenso betroffen wie Ballungszentren.
Die Ende vergangenen Jahres vorgestellte Studie "Insolvenzrisiken der deutschen Krankenhäuser - Bewertung und Transparenz unter Basel II" hatte zudem errechnet, dass sich die durchschnittliche Insolvenzwahrscheinlichkeit der untersuchten Kliniken bis 2008 von derzeit 1,7 auf voraussichtlich 2,2 Prozent erhöhen wird. Dies gilt wohl auch für NRW.
Ihre Ansprechpartner dazu: Dr. Boris Augurzky, Tel.: (0201) 81 49-203
Sabine Weiler (Pressestelle), Tel.: (0201) 81 49-213
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research results
German

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