XXXV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie
und bildgebende Verfahren (DGE-BV)
Messe Centrum Stuttgart, 09.-12. März 2005
Innovative Medizintechnik und DRG -
Zwischen ökonomischem Zwang und medizinischem Fortschritt
Stuttgart, März 2005 - Die Erhaltung und Verbesserung der medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Ein wesentlicher Bestandteil hierbei ist die Entwicklung neuer, schonender Therapieverfahren und Instrumente bei maximaler ökonomischer Effektivität. Ist das in Gegenwart und Zukunft in Deutschland noch möglich?
Die DGE-BV ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Gesellschaften, in der Neuheiten und Weiterentwicklungen im Bereich Endoskopie und Bildgebung zwischen Entwicklern und Anwendern diskutiert werden. In der DGE-BV sind unterschiedliche Fachgebiete sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen vereint. Die gegenwärtige, in der Öffentlichkeit noch vollkommen unterschätzte ökonomische Krise im Gesundheitswesen mit ihren unübersehbaren Folgen für die Zukunft zwingt jetzt zu einer anderen, politischeren Diskussion zwischen Forschern, Entwicklern und Anwendern.
Durch den Einsatz der Endoskopie, bildgebender Verfahren, Navigation, Robotik und Computerunterstützung sind bereits heute schonendere und sicherere Behandlungen möglich, als noch vor 10 Jahren. Liegezeiten im Krankenhaus können erheblich reduziert werden. Die hierdurch mögliche Kostendämpfung soll unter anderem auch durch die Einführung der DRG gefördert werden. Doch neue Entwicklungen kosten zunächst viel Geld, klinische Studien bis zur Zulassung eines neuen Verfahrens sind aufwendig und ebenfalls sehr kostenintensiv. Drittmittel hierfür werden nur in Aussicht gestellt, wenn es auch zu einer Refinanzierung der geleisteten Kosten kommt.
Außerdem befinden wir uns in einem internationalen Wettbewerb mit immer höheren Ansprüchen und kürzeren Entwicklungszyklen, wie dies beispielsweise auch in der Automobilindustrie zu beobachten ist. Moderne und zukunftsweisende Verfahren sind in den aktuellen DRG's vollkommen unzureichend abgebildet, dass heißt der Arzt bekommt für Ihre Anwendung nicht das kostendeckende Entgelt. Würde jeder Patient nach heute bereits möglichen schonenden Verfahren behandelt, wären die behandelnden Ärzte und Kliniken in kürzester Zeit pleite.
In dieser Situation bleibt für die Industrie, die auf eine Amortisation der Entwicklungskosten angewiesen ist, nichts anderes übrig, als neue Absatzmärkte zu suchen und dort auch zu entwickeln und zu produzieren. Die Folge: Die Behandlung unserer Patienten wird in Zukunft im internationalen Vergleich immer schlechter, Firmen und Arbeitsplätze gehen ins wettbewerbsfreundlichere Ausland und wir verlieren weltweit den Anschluss auf einem Gebiet, wo 'made in germany' bis zum heutigen Tag ein Gütesiegel für modernste Technik und Qualität bedeutete.
Es muss daher eine Diskussion des DRG-Systemes aus weitreichender ökonomischer Sicht erfolgen und flexible Entgeldsysteme erarbeitet werden, um moderne Medizin und Medizintechnik in Deutschland für die Zukunft zu sichern!
Terminhinweise:
Pressegespräch nach Anmeldung:
Mittwoch, den 9.3.05, 13:00-14:00 Uhr
...mit Prof. Dr. K.E. Grund (Präsident DGE-BV, Tübingen), Prof. Dr. A. Melzer (Institut für Innovative Technologien und Management in der Medizin, Gelsenkirchen), Dr. Ing. T. Becks (Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE, Dachverband Medizinische Technik, Frankfurt) und Dipl. Ing., Dipl. BW G. Farin (Experte für Medizintechnikentwicklung, Sekretär DGE-BV, Tübingen)
OP-Systeme der Zukunft: Ökonomischer Zwang und medizinischer Fortschritt
Mittwoch, den 9.3.05, 14:00-15.15 Uhr, Sitzungssaal XIa
Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle
Silke Jakobi
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Tel.. 0711 89 31-163
Fax: 0711 89 31-566/ -167
E-mail: info@medizinkommunikation.org
Kontakt vor Ort:
Michael Kramer, Sekretär DGE-BV
Tel.: 0177 8070670
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy, Scientific conferences
German
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