49. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie:
9. bis 12. März 2005, Congress-Centrum der Halle Münsterland, Münster
Etwa zwei Millionen Paare in Deutschland bleiben ungewollt kinderlos. In etwa 25 Prozent der Fälle liegt die Ursache der Unfruchtbarkeit ausschließlich bei der Frau, in etwa 30 Prozent ausschließlich beim Mann. Auf dem 49. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Münster diskutieren Experten unter anderem neue Erkenntnisse zu Ursachen und Therapien der "Sterilität" und auch zur künstlichen Befruchtung. Im Rahmen eines "Hormontages" am 12. März 2005 können Betroffene und Interessierte direkt mit Experten darüber sprechen.
"In immerhin 40 Prozent der Fälle eines unerfüllten Kinderwunsches liegt die Ursache nicht eindeutig bei Frau oder Mann", sagt Oberarzt PD Dr. med. Robert Greb, "sondern bei beiden Partnern". Auf dem Hormontag erörtert der Frauenarzt von der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin am Universitätsklinikum Münster dies in seinem Vortrag "Unerfüllter Kinderwunsch - Unfruchtbarkeit: Sie, Er oder Beide?". In etwa fünf Prozent der Fälle seien die Ursachen ungeklärt.
Können Männer keine Kinder zeugen, liegt dies meist daran, dass ihre Hoden nicht ausreichend befruchtungsfähige Spermien produzieren. In 90 Prozent der Fälle sind die Gründe dafür ungeklärt. Bei Frauen bedingt eine hormonelle Fehlfunktion der Eierstöcke etwa die Hälfte der Fälle, oder aber die Eileiter sind verklebt. Seltener sind Fehlbildungen der Gebärmutter.
"Ist eine Frau eingeschränkt fruchtbar, so kann ein Partner mit optimalen reproduktiven Funktionen dies kompensieren und umgekehrt", erläutert Dr. Greb. Frauen mit leicht gestörtem Eisprung beispielsweise können mit einem voll fruchtbaren Mann dennoch schwanger werden. Andererseits zeugt etwa ein Drittel der Männer mit nachgewiesen schweren Fruchtbarkeitsstörungen nach drei Jahren Partnerschaft trotzdem ein Kind. "Dies kann an der schwankenden Qualität der Spermien liegen", so der Gynäkologe. Zu einem günstigen Zeitpunkt, wenn diese gut beweglich sind, käme es mitunter dennoch zur Befruchtung der Eizelle.
Studien haben gezeigt, dass 88 Prozent der voll fruchtbaren Paare - ist der Entschluss erst gefasst - innerhalb von sechs Monaten bereits ein Kind zeugen. Dementsprechend sei bei ungewollter Kinderlosigkeit bereits nach einem halben Jahr an diagnostische Schritte zu denken, betont Dr. Greb. "Auch bei Paaren mit eingeschränkter Fruchtbarkeit kommen spontane Schwangerschaften aber immer wieder vor". Ob man eine Therapie aktiv vorantreibe oder aber abwarte, sei deshalb genau abzuwägen.
Dennoch haben viele Paare diese Zeit nicht: Bei Frau und Mann gleichermaßen begrenzt vor allem das Alter die Fruchtbarkeit. Das Durchschnittsalter einer Frau bei ihrer ersten Geburt hat sich von den 60er Jahren bis heute von 23 auf 30 Jahre verschoben. Immer häufiger besteht ein Kinderwunsch jenseits der 40 - ihre natürliche Fortpflanzungsfähigkeit hat sich dann bereits verringert. "Alterseffekte beim Mann werden ebenfalls diskutiert, treten jedoch später auf", sagt Dr. Greb.
Weitere Informationen zum Hormontag finden Interessierte im Internet unter http://www.endokrinologie.net.
Terminhinweis:
Samstag, 12. März 2005 von 12:00 bis 16:00 Uhr
Hormontag der DGE für Patienten, Angehörige und Interessierte
Congress-Centrum der Halle Münsterland
12.30 bis 14.10 Uhr: PD Dr. Robert Greb, Münster: Unerfüllter Kinderwunsch - Unfruchtbarkeit: SIE, ER oder BEIDE?
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http://www.endokrinologie2005.medkongresse.de Kongresshomepage
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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