idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/20/1999 10:15

Limbische Strukturen im Gehirn

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Die sogenannten limbischen Strukturen des Gehirns scheinen eine wichtige Rolle für Beeinträchtigungen der Hirnfunktion zu spielen, die mit Gedächtnisverlust, Epilepsien und Psychosen verbunden sind, aber auch bei psychiatrischen Erkrankungen, wie Schizophrenien, Sucht- und Angsterkrankungen. Zu einem internationalen Symposium zu dieser Thematik lädt am 22. und 23. April 1999 der Sonderforschungsbereich 426 "Limbische Strukturen und Funktionen" der Otto-von-Guericke-Universität nach Magdeburg ein.

    Wissenschaftler aus den USA, Großbritannien, Holland, Israel und der Schweiz werden an diesem Expertentreffen teilnehmen. Der gastgebende Sonderforschungsbereich wurde Anfang 1997 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtet. "Im Mittelpunkt unserer Forschungen steht das limbische System des Gehirns, das eine wichtige Funktion bei der Beeinträchtigung von Hirnfunktionen auszuüben scheint", erklärt Sprecher Professor Hans-Christian Pape, dem vor kurzem der Leibniz-Preis verliehen wurde. Seit fünf Jahren leitet Pape an der Magdeburger Uni das Institut für Physiologie.

    Hans-Christian Pape zur Bedeutung des limbischen Systems: "Bestimmte Sinnesinformationen unseres Gehirns wie Hören, Sehen oder Geruch führen nicht nur zu entsprechenden Sinneseindrücken, sondern in Verbindung mit Erfahrungswerten auch zu emotionalen Empfindungen. Diese haben als Ziel, sich den jeweiligen Situationen durch entsprechende Verhaltensweisen anzupassen." Zur Verdeutlichung der Funktion des limbischen Systems führt er das Beispiel eines Wanderers an, der beim Anblick einer Schlange erschreckt und mit Herzklopfen seinen Fuß zurückzieht. Bisherige Erkenntnisse bestätigen, daß das limbische System wesentlich zur Koordinierung dieser Funktionssysteme des Nervensystems beiträgt. Manipulationen und Störungen könnten nach Auffassung des Neurowissenschaftlers einschneidende Beeinträchtigungen der Hirnfunktion zur Folge haben.

    Das Symposium in Magdeburg widmet sich Untersuchungen spezieller Hirnstrukturen im limbischen System, die für die Erhaltung der Art und die Prägung des Individuums entscheidend sind. Professor Pape: "Diese Studien sind auch von klinischer Bedeutung. Funktionsstörungen bestimmter Nervenzellen beeinflussen bestimmte Erkrankungen, wie Gedächtnisverlust, Epilepsien und Psychosen sowie Sucht-, Angst- und Zwangserkrankungen, Schizophrenien oder Depressionen." Nicht zu unterschätzen sei hierbei auch die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Krankheiten. Allein die Behandlung von Schizophrenien nehme fast drei Prozent der Gesamtkosten des Gesundheitswesens in Deutschland in Anspruch.

    Magdeburger Wissenschaftler der Universität und des Leibniz-Institutes für Neurobiologie sind mit verschiedenen Einzelprojekten an diesem fächerübergreifenden Forschungsprogramm "Limbische Strukturen und Funktionen" beteiligt. Sie werden neben den ausländischen Referenten ebenfalls ihre Untersuchungsergebnisse auf dem bevorstehenden Symposium präsentieren.
    Nähere Informationen zum Programm im Internet unter: http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/institute/iphy/sfb/symposium

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Prof. Hans-Christian Pape, Institut für Physiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel. 0391/67 13636,
    e-mail: hans-christian.pape@medizin.uni-magdeburg.de
    Das Tagungsbüro im Upstalboom Hotel Ratswaage in Magdeburg, Ratswaageplatz 1-4, ist erreichbar unter Tel. 0391/5926-0.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).