Robert Menasse ist Poetikgastdozent im Sommersemester
FRANKFURT. Mit der 'Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung' setzt sich der Inhaber der Poetikgastdozentur, Robert Menasse, im kommenden Sommersemester auseinander.
Jeder Autor hat Gründe, warum er so schreibt, wie er schreibt. Eine allgemeine Poetik kann es nicht geben. Es gibt nur einen poetischen Zugang zur Welt. Daher ist zunächst zu fragen, wie ein Autor die Welt sieht, in der er schreibt und die er beschreibt.
Robert Menasses Vorlesungen zielen auf eine Dekonstruktion des traditionellen Engagement-Begriffs der Literatur ab, wie ihn etwa Sartre und Camus vertreten haben, um letztlich die Möglichkeiten des Engagements zu retten.
Die Vorlesungen, die am 12. April beginnen und jeweils
dienstags um 18 Uhr statt finden, tragen den Titel:
o Die Welt, in der ich schreibe (12.4.)
o Die unbeschriebene Welt (19.4.)
o Der Terror der Befriedung (26.4.)
o Plädoyer für die Gewalt (3.5.)
o Die Rettung des Lebens durch die Zerstörung der Welt (10.5.)
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und wuchs auch dort auf; zuletzt veröffentlichte er den Roman 'Die Vertreibung aus der Hölle' (2001). Bekannt geworden ist er vor allem durch seine 'Trilogie der Entgeisterung' mit den Romanen 'Sinnliche Gewißheit' (1988), 'Selige Zeiten, brüchige Welt' (1991) und 'Schubumkehr' (1997).
Er erhielt mehrere Literaturpreise, darunter 1991 den Heimito-von-Doderer Preis, den Marburger Literaturpreis (1994), den Grimmelshausen-Preis (1999) und 2002 den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg, den Lion-Feuchtwanger-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis.
Menasse studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte mit einer Arbeit über den 'Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb'. Nach seinem Studium lehrte Robert Menasse ab 1981 an der Universität Sao Paulo, zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie, wo er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien abhielt, unter anderem über Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno.
Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Romancier und Essayist in Wien. Bei der Frankfurter Buchmesse 1995, mit dem Schwerpunktland Österreich, hielt Menasse die Eröffnungsrede.
Kontakt: Prof. Volker Bohn / Matthias Göritz, Institut für Deutsche Sprache und Literatur II; Campus Westend; Tel.: 798-32746, -32743, -32859
Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung
Wann? Jeweils dienstags 18 Uhr c.t.: 12., 19., 26. April / 3., 10. Mai
Wo? Hörsaal VI, Hörsaalgebäude, Gräfstr./ Mertonstr, Campus Bockenheim
zusätzlich:
o Autorengespräch
Jeweils nach den Vorlesungen: 20 Uhr: Literaturhaus Frankfurt,
Bockenheimer Landstraße 102, Seminarraum, erster Stock
o Lesung: Mittwoch, den 11. Mai, 20 Uhr,
Frankfurter Literaturhaus, Bockenheimer Landstraße 102
Criteria of this press release:
Language / literature, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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