Während derzeit eine Neustrukturierung der Hochschullandschaft in Mecklenburg-Vorpommern intensiv und kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert wird, stellt Prof. Dr. Jost W. Kramer der interessierten Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern das aktuelle Heft 12/2005 der Reihe Wismarer Diskussionspapier zur Verfügung. Unter dem Titel "Zur Prognose der Studierendenzahlen in Mecklenburg-Vorpommern bis 2020" stellt er seine Szenarien neben die bisheriger Prognosen, wie z.B. von Dohmen (1999) und Seitz (2005).
Prof. Kramer bestätigt, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern von gravierenden demografischen Veränderungen betroffen ist, zu denen die niedrige Geburtenrate und die Abwanderung in andere Bundesländer zählen. Er belegt jedoch, dass der Zusammenhangs zwischen demographischer Entwicklung, Hochschulzugangsberechtigtenquote, Studierquote und (Gesamt-) Studierendenzahl nicht linear ist. Daher werden die Hochschulen nicht nur mit zeitlicher Verzögerung, sondern auch in abgemilderter Form von demographischen Entwicklungen betroffen.
Noch bedeutsamer ist, dass in den Prognosen von Dohmen und Seitz u. a. weder die Auswirkung des "Doppelabiturjahrgangs" im Jahr 2008 noch die Konsequenzen aus der Umstellung von Diplomstudiengängen auf Bachelor- und Masterabschlüsse berücksichtigt wurden. Daher sind diese Prognosen laut Prof. Kramer nicht plausibel. Der erstgenannte Effekt führt seiner Analyse nach im Jahre 2008 und mit abnehmender Bedeutung bis ca. 2012 zu einer "Studierendenwelle", auf die sich Hochschulen und Politik einstellen sollten. Der zweite Umstand führt bei Verkürzung der individuellen Studiendauer für etwa die Hälfte der Studierenden (Bachelor-Abschluss) durch die Verlängerung der Verweildauer für die anderen (Bachelor und Master-Abschluss) zu einer im Vergleich mit dem Diplomabschluss höheren Gesamtzahl der Studierenden. Auch die möglichen Auswirkungen einer Steigerung der Hochschulzugangsberechtigtenquote oder eines "Studierendenexports" werden von Kramer untersucht.
Zusammenfassend formuliert Prof. Kramer auf der Grundlage seiner Untersuchungen die Hoffnung, "dass das Land Mecklenburg-Vorpommern seine Hochschulpolitik weder auf methodisch mangelhaften bzw. überholten Daten noch auf simplifizierten Kostenerwägungen begründet." "Anderenfalls", so Prof. Kramer, "könne ein nachhaltiger Schaden für die Zukunft des Landes Mecklenburg-Vorpommern entstehen."
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Jost W. Kramer, Tel.: (03841) 753 441 bzw.
E-Mail: j.kramer@wi.hs-wismar.de.
http://www.wi.hs-wismar.de/fbw/aktuelles/wdp/index.html
Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).