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06/02/2005 14:49

Spott für die Wächter des guten Lateins

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Professor Dr. Marcus Deufert vom Institut für Klassische Philologie und Komparatistik will alte Kritik an seinem Berufsstand nicht länger verschweigen und hält seine Leipziger Antrittsvorlesung zu dem Thema: ''Eine frührömische Satire auf den Philologen'' (06. Juni 2005, 17:00 Uhr, Hörsaal 14 im Hörsaalgebäude).

    Prof. Deufert wurde zum 1. November 2003 auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Latinistik berufen; er vertritt also das Fach Lateinische Philologie. Zu seinem Gegenstand zählt die gesamte lateinische Literatur der Antike, etwa von 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. Zu dieser Literatur gehören u. a. Dichtungen, die die mittelalterliche und neuzeitliche Literatur entscheidend geprägt haben, aber auch die wichtigsten Quellentexte für die Geschichte des römischen Abendlandes sowie die Schriften von Kirchenvätern wie Augustinus und Hieronymus, die bis heute für die Theologie von fundamentaler Bedeutung sind.

    Die Vorlesung befasst sich mit einem satirischen Zerrbild des Philologen, der bereits im alten Rom (ähnlich wie seine heutigen Nachfahren) literatur- und sprachwissenschaftlichen Streitfragen nachgegangen ist und der in der antiken Gesellschaft in keinem guten Lichte stand: Seneca etwa verspottet den Philologen als ''Custos sermonis'', als Gralshüter der Sprache, jemanden also, der an der Grenze zwischen gutem und barbarischen Latein Wache hält und der verhindert, dass barbarischer Sprachgebrauch im Lateinischen Asyl erhält. Dieses klischeehafte Zerrbild soll jetzt bereits für das späte zweite vorchristliche Jahrhundert nachgewiesen werden. Umfangreiche Reste aus einer (nicht vollständig erhaltenen) Satire des Lucilius mit philologischem Inhalt werden so zusammengesetzt und rekonstruiert, dass sie als Ganzes ein Streitgespräch zwischen dem Satirendichter und dem Philologen ergeben, in dem der Dichter den hochnäsigen Philologen als kleinkarierten Kritiker und absurden Theorien verhafteten Sprachpedanten entlarvt.


    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Marcus Deufert
    Telefon: 0341 97-37711
    E-Mail: deufert@uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~klassik


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Language / literature
    transregional, national
    Personnel announcements, Studies and teaching
    German


     


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