Forschungsergebnis des Seminars für Wirtschafts- und Sozialstati-stik der Universität zu Köln
Professor Dr. Eckart Bomsdorf vom Seminar für Wirtschafts- und Sozialstatistik der Universität zu Köln stellt sein Forschungsergebnis zum Thema Rentenversicherung vor: Eine Modifikation der Rentenformel kann dazu führen, daß die Beiträge zur Rentenversiche-rung auf lange Sicht langsamer stei-gen: Der sogenannte "Nettofaktor" bindet den jährlichen Ren-ten-zuwachs anders als bisher an die Entwicklung des Nettoeinkommens und verhindert so, daß - wie durch die aktuelle Rentenformel - Rentner durch Änderungen im Einkommensteuerrecht, die lediglich einer bestimmten Gruppe wie zum Beispiel Familien zugute kommen sollen, überpropor-tional begünstigt werden. "Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung würden bei Anwen-dung dieses Nettofaktors deutlich geringer zunehmen", so Professor Bomsdorf. "Unter Umständen könnten die Beitragssätze in den kritischen Jahren um 2030 sogar unter 23 Prozent bleiben."
Zur Zeit wird der Anstieg der Renten auch davon beeinflußt, wie sich die Einkommensteuerbela-stung der Beitragszahler entwickelt. Die Konstruktion der aktuellen Rentenformel führt jedoch dazu, daß selbst Änderungen im Einkommensteuerrecht, die vorwiegend einen begrenzten Perso-nenkreis begünstigen sollen, zu einer höheren Steigerung der Renten führen. Der Sozialbeirat der Bundesregierung hat darauf reagiert und vorgeschlagen, die Ände-rungen der durchschnittlichen Einkommensteuerbelastung überhaupt nicht mehr in die Rentenformel einzubeziehen. Da der Ein-kommen-steuertarif hierzulande jedoch progressiv verläuft, würde das längerfristig dazu führen, daß die Renten deutlich stärker erhöht werden als die Nettoeinkommen.
"Der Nettofaktor hingegen vermeidet die Nachteile sowohl der aktuellen Rentenformel als auch der des Sozialbeirats", so Bomsdorf. Modellrechnungen auf der Basis des vorgeschlagenen Fak-tors ergeben für das Jahr 2030 Beitragssätze, die um mehr als zwei Prozentpunkte unter denen des Sozialbeirats liegen. Den Kalkulationen lagen jeweils Steigerungsraten des Bruttoentgelts von einem, zwei oder drei Prozent zugrunde. Sollte das Bruttoein-kommen noch stärker zunehmen, so würde sich der positive Effekt des Nettofaktors verstärken.
Verantwortlich: Eva Faresin, M.A.
Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Eckart Bomsdorf unter der Telefonnummer 0221/470-2982, der Fax-Nummer 0221/470-5074 und unter der Email-Adresse Bomsdorf@wiso.uni-koeln.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web
(http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.htm).
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Criteria of this press release:
Law, Politics
transregional, national
Research results
German
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