idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/06/2005 11:33

Deutscher Wissenschafter: Moderne Medikamenten-beschichtete Stents leistbar, wenn sie differenziert eingesetzt werden

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Europäischer Kardiologenkongress (ESC) in Stockholm (2.-6. September 2005)

    Neue Medikamenten-beschichtete Gefäßstützen, so genannte "drug eluting stents" (DES), ersetzen immer mehr die herkömmlichen Metallgitter bei der Behandlung von Gefäßverengungen, denn sie senken das Risiko neuerlicher Gefäßverschlüsse spürbar.

    Doch weil DES auch deutlich teurer als nichtbeschichtete Metallstents sind, sollten sie differenziert eingesetzt werden, um sie nicht nur medizinisch, sondern auch ökonomisch optimal zu nutzen, forderte beim Europäischen Kardiologenkongress ESC in Stockholm der deutsche Herzexperte Dr. Ulrich Dietz, Wiesbaden. "Besonders Patienten mit kleinen Gefäßen und sehr komplexen Gefäßschäden profitieren von DES", so Dr. Dietz. "Der differenzierte Einsatz von beschichteten und herkömmlichen Stents, wie er in vielen Katheterlaboren in Deutschland praktiziert wird, scheint sinnvoll", erteilt er der gelegentlich erhobenen Forderung eine Absage, möglichst bei allen Patienten routinemäßig DES einzusetzen.
    Dr. Dietz und seine Kollegen untersuchten 200 Patienten, bei denen eine koronare Intervention mit Stent-Implantation durchgeführt wurde. Patienten, bei denen das zu behandelnde Blutgefäß einen Durchmesser von mehr als 2,7 Millimeter aufwies und die verengte Stelle eine Länge von weniger als zehn Millimeter hatte, wurden mit einem kurzen, herkömmlichen Metallstent behandelt, alle anderen mit DES. Die so genannte Restenose-Rate, also die Häufigkeit einer neuerlichen Gefäßeinengung, lag insgesamt bei 8,4 Prozent, wobei die Wiederverschlüsse bei herkömmlichen Stents bei 9,8 und bei DES bei 4,8 Prozent lagen.
    "Bei rund zwei Drittel aller koronaren Interventionen mit Indikation zur Stent-Implantation ist die Verwendung eines kurzen Stents für den Behandlungserfolg ausreichend und mit einer niedrigen Restenoserate verbunden, nämlich bei der Behandlung von Gefäßen mit einem Durchmesser von mehr als 2,7 Millimetern", kommentierte Dr. Dietz die Ergebnisse seiner Untersuchung. "Die differenzierte Verwendung von kurzen DES oder herkömmlichen Stents ergibt ein akzeptables Langzeitergebnis für alle behandelten Koronarstenosen - bei deutlich geringeren Behandlungskosten gegenüber der routinemäßigen Anwendung von DES."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK (Berlin)
    Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK (Düsseldorf)
    B&K, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung (Wien); (0043-1) 3194378-18; bettschart@bkkommunikation.at


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).