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Apotheken behaupten sich auf dem Gesundheitsmarkt
Vorteile durch gute Serviceleistungen und spezifische Fachkompetenz
Köln, den 15. Juli 1999 - Gesundheitsprodukte gelangen vor allem durch Apotheken zum Verbraucher. Zunehmend haben aber auch andere Vertriebsformen an diesem Marktbereich teil. Trotz neuer Konkurrenz auf diesem Sektor kaufen immer noch 70 Prozent der Bevölkerung Gesundheitsprodukte vorrangig in der Apotheke ein. Doch noch immer haben Apotheken dank guter Serviceleistungen und spezifischer Fachkompetenz eine fest gefügte Bindung zum Kunden. Nur in traditionell umstrittenen Bereichen wie Preispolitik und Öffnungszeiten sieht die Bevölkerung Nachholbedarf. Das sind die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage aus dem Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln von Dr. Andreas Kaapke.
Verschiedene Betriebsformen des Einzelhandels versuchen zunehmend im Bereich Gesundheitsprodukte von den Apotheken Marktanteile zu gewinnen. Dabei stehen neben üblichen Handelseinrichtungen des Gesundheitssektors wie Drogerien, Reformhäusern und Sanitätshäusern, auch hier ganz neue Vertriebsformen wie Supermärkte, Discounter, Internetshops und Versandhändler als Konkurrenz bereit. Noch deckt sich, laut Dr. Kaapke, fast Dreiviertel der Bevölkerung in erster Linie in der Apotheke mit Gesundheitsprodukten ein. Doch nach Reformhäusern und Drogerien mit einem Anteil von 20 Prozent, sind Supermärkte und Discounter inzwischen mit beinahe einem Zehntel der Bevölkerung als bevorzugte Einkaufsstätte beteiligt. Damit zeigen die Bemühungen dieser neuen Vertriebsformen erste Früchte.
Die Anforderungen der Kunden an die Apotheken sind sehr speziell. Dennoch zeigen sich die Apotheken in den Augen der Kunden diesen Kriterien überwiegend als gewachsen und zum Teil mehr als das. Die zum Servicebereich zählenden Punkte wie rasche Bedienung, Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiter, schnelle Verfügbarkeit von Produkten und gute Erreichbarkeit sowie ausreichende Parkmöglichkeiten, liegen laut Dr. Kaapkes Erhebung in der Erfüllung durch die Apotheken gleichauf oder sogar über den Anforderung der Kundschaft. Einzig bei den marktbedingt immer in Bewegung befindlichen Warenpreisen und den auch allgemein strittigen Ladenöffnungszeiten sieht die Bevölkerung Nachbesserungsbedarf.
Durch das ständige Erscheinen neuer Gesundheitsprodukte und Arzneien auf dem Markt besteht für den Verbraucher die Notwendigkeit, sich zu informieren. Da die Gesundheit für jeden ein wichtiges Thema ist, wird die Auswahl der Produkte im Allgemeinen mit großer Vorsicht getroffen. Als vertrauenswürdige Informationsquellen gelten generell der Arzt, eigene Erfahrungen, Familienmitglieder, Freunde und Bekannte, da sie zur Privat- und Intimsphäre der Menschen zählen, so Dr. Kaapke. Doch fast die Hälfte der Bevölkerung vertraut, direkt nach den bereits genannten Quellen, dem Rat des Apothekers beim Kauf von Gesundheitsprodukten. Nächst den persönlichen Informationsquellen orientiert sich mehr als ein Drittel der Leute an Werbung und Berichterstattung zu Gesundheitsprodukten im Fernsehen. Doch immerhin über ein Fünftel der Bevölkerung richtet sich auch nach den Empfehlungen eines so speziellen Mediums wie der Kundenzeitschrift aus der Apotheke, wobei hier Frauen gegenüber Männern eine deutlich größere Neugier an den Tag legen.
Angesichts der hohen Apothekendichte in Deutschland herrscht zwischen den Apotheken selbst auch Wettbewerb. Denn die Hälfte der Bevölkerung ist Stammkunde in einer Apotheke. Dieser Wert erhöht sich mit zunehmendem Alter der Kundschaft bis auf fast 90 Prozent unter den über Sechzigjährigen. Das spricht für eine gute lokale Verfügbarkeit der Verkaufsstellen und den doch recht persönlichen Charakter im Verhältnis der Apotheke zum Kunden. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung suchen mindestens einmal im Monat eine Apotheke auf, andererseits macht sich nur ein Drittel der Leute einmal im Halbjahr oder weniger auf den Weg dorthin.
Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Andreas Kaapke unter der Telefonnummer 0221/943607-10, der Fax-Nummer 0221/943607-99 und der Email-Adresse ifh-koeln@t-online.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im Word Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html.
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Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Research results
German
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