Eröffnung der "International Max Planck Research School for Science
and Technology of Nanostructures" am 11. Oktober 2005 in Halle/Saale
Ein internationales Forschungs- und Lehrzentrum zur Weiterbildung
wissenschaftlicher Nachwuchskräfte im Bereich Nanostrukturen nimmt in
Halle/Saale mit Beginn des Wintersemesters am 11. Oktober 2005 um
15.00 Uhr offiziell die Arbeit auf: Die International Max Planck Research
School for Science and Technology of Nanostructures. Hier erhalten
besonders begabte deutsche und ausländische Studentinnen und
Studenten die Möglichkeit, sich auf dem Gebiet der nanostrukturierten
Materialien auf die Promotionsprüfung vorzubereiten. Dieses Forschungsund
Ausbildungsprogramm haben das Max-Planck-Institut für
Mikrostrukturphysik Halle, der Fachbereich Physik an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Fraunhofer-Institut
für Werkstoffmechanik Halle gemeinsam gestaltet.
Die Eröffnungsfeier im Hörsaal in der Theodor-Lieser-Straße 2 (IAMO) in
Halle beginnt mit der Begrüßung durch den Sprecher der Research School,
Prof. Jürgen Kirschner, Direktor am Max-Planck-Institut für
Mikrostrukturphysik. Darauf folgen Grußworte von Wolfgang Böhm,
Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur im Kultusministerium des Landes
Sachsen-Anhalt, Prof. Wilfried Grecksch, Rektor der
Martin-Luther-Universität, und von Dagmar Szabados, Bürgermeisterin der
Stadt Halle. Anschließend überreicht Staatssekretär Böhm Aufnahmeurkunden
an die Doktoranden des ersten Jahrgangs der Hallenser Research School. Dr.
Monika Kaempfe, Koordinatorin der Research School, stellt die 15
Stipendiaten jeweils kurz vor.
Im zweiten Teil des Festaktes geben die beteiligten Institutionen Einblicke in
ihre Forschungsthemen: Prof. Ingrid Mertig, Prodekanin des Fachbereichs
Physik der Universität Halle, spricht zum Thema "From Quantum Mechanics
to Spinelectronics"; Prof. Peter Gumbsch, Leiter des Fraunhofer-Instituts für
Werkstoffmechanik (Freiburg und Halle), hält einen Vortrag über "Nanoscale
Concepts for Mechanics of Materials" und Prof. Patrick Bruno, Direktor am
Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, berichtet über "Nanostructure
Research at the MPI of Microstructure Physics".
Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Zukunft von
Forschung und Innovation in Deutschland von entscheidender Bedeutung.
Deshalb hat die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der
Hochschulrektorenkonferenz - sie vertritt sämtliche deutschen Universitäten
und Hochschulen - die International Max Planck Research Schools gegründet.
Sie bieten deutschen und ausländischen Studenten die Möglichkeit, sich nach
dem ersten, berufsqualifizierenden Abschluss an ausgesuchten Standorten mit
den hervorragenden Ausbildungs- und Forschungsbedingungen von Max-Planck-Instituten, benachbarten
Universitäten, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen auf die Promotionsarbeit vorzubereiten.
Weil die Max-Planck-Institute kein Promotionsrecht besitzen, kann die Abschlussprüfung zum Doktor
wahlweise an einer der beteiligten deutschen Hochschulen oder der Heimatuniversität abgelegt werden.
Die Max Planck Research Schools wählen nach internationaler Ausschreibung ihre Doktoranden
entsprechend ihrer Qualifikation und Eignung für das jeweilige Forschungsgebiet aus. Durch die
Kooperation von Max-Planck-Instituten und den beteiligten Wissenschaftseinrichtungen erschließen sich
den Doktoranden die Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten aller beteiligten Partner. Vor allem
interdisziplinäre Forschungsprojekte oder wissenschaftliche Arbeiten, die eine besondere Ausstattung mit
Forschungsgeräten oder Materialien erfordern, können unter diesen Bedingungen mit wesentlich besserer
Qualität verwirklicht werden als isolierte Promotionsvorhaben.
Ziel der Research Schools ist, den Teilnehmern über ihr eigenes Forschungsgebiet hinaus Kenntnisse und
Fähigkeiten zu vermitteln, die für eine berufliche Laufbahn vor allem in der Forschung wichtig sind.
Besonderer Wert wird dabei auf Internationalität und interdisziplinäres Arbeiten gelegt. Die 15
Doktoranden, die im kommenden Wintersemester mit ihrer Ausbildung an der International Max Planck
Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle beginnen, wurden in einem
mehrstufigen Verfahren aus Bewerbern aus allen fünf Kontinenten ausgesucht. Sie haben
Studienabschlüsse in Physik, Chemie, Material- oder Ingenieurwissenschaften.
Gemeinsam sind sie an den Nanowissenschaften interessiert, also der Herstellung und Untersuchung von
Strukturen, die ungefähr zehntausendfach kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares:
Ein Nanometer (benannt nach dem griechischen Wort "nanos", der Zwerg) entspricht einem Millionstel
Millimeter. Bei diesen sehr kleinen Dimensionen haben Werkstoffe zum Teil erheblich andere
Eigenschaften als bei Größen, die man aus dem täglichen Leben kennt. Die Nanowissenschaften gelten
als eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, nach Meinung von Experten spielt Deutschland auf
diesem Gebiet eine führende Rolle.
Die International Max Planck Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle
bietet den 15 Nachwuchswissenschaftlern ein spezielles Lehrprogramm, bestehend aus Vorlesungen,
Seminaren und Workshops. Die Teilnehmer werden in laufende Forschungsvorhaben eng eingebunden
und lernen dabei "aus erster Hand" vielfältige theoretische und experimentelle Aspekte der aktuellen
Projekte kennen, wie elektronische, magnetische und optische Eigenschaften auf der Nanoskala,
Spinelektronik, Nanokontakte oder die Synthese von Nanostrukturen. Auf diesen Gebieten forschen
Wissenschaftler aller drei an der Hallenser Research School beteiligten Institutionen seit Jahren
erfolgreich und haben Erfahrungen gesammelt, die sie nun an die jungen Forscher weitergeben können.
Zusätzlich werden aber auch Kurse angeboten, in denen Kenntnisse zum Beispiel über Rhetorik oder über
wissenschaftliches Publizieren vermittelt werden. Die ausländischen Doktoranden haben darüber hinaus
die Möglichkeit, an Sprachkursen teilzunehmen.
Die International Max Planck Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle
wird zunächst für die Dauer von sechs Jahren eingerichtet. In dieser Zeit sollen bis zu 60 junge
Wissenschaftler ihre Dissertation erarbeiten. Die Max-Planck-Gesellschaft finanziert die Hallenser
Research School mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro. Diese Finanzierung ergänzt das Land
Sachsen-Anhalt durch die Bereitstellung von sechs Doktorandenstellen im Rahmen der
Exzellenzinitiative des Landes. Nach vier Jahren begutachtet eine wissenschaftliche Kommission die
Research School und entscheidet über eine Verlängerung.
Weitere International Max Planck Research Schools
Nicht nur in Halle, auch an weiteren Standorten in Deutschland hat die Max-Planck-Gesellschaft seit dem
Wintersemester 2000/2001 bisher insgesamt 37 International Max Planck Research Schools eröffnet - in
Partnerschaft von Max-Planck-Instituten und deutschen, zum Teil auch ausländischen Universitäten und
weiteren Forschungsinstitutionen. Als Zentren wissenschaftlicher Exzellenz bieten die International Max
Planck Research Schools Nachwuchsforschern aller Länder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach
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besten internationalen Standards auf modernen Forschungsgebieten wie beispielsweise
Molekularbiologie, Neurowissenschaften, Informatik, Demografie, Plasmaphysik und Polymerforschung.
Damit soll die internationalen wissenschaftliche Zusammenarbeit gestärkt werden: Die Max Planck
Research Schools wollen nicht nur ausländische Bewerberinnen und Bewerber für eine Promotion in
Deutschland gewinnen, sondern auch mit den hiesigen Forschungseinrichtungen vertraut machen und das
Interesse für eine spätere Tätigkeit oder eine Zusammenarbeit an oder mit deutschen Forschungsinstituten
wecken. Mindestens die Hälfte der Ausbildungsplätze ist daher für aus dem Ausland kommende
Studentinnen und Studenten vorgesehen.
Hinweis: Die englischen Bezeichnungen der Max Planck Research School gelten als Eigennamen.
Sinngemäß übersetzt heißt die "International Max Planck Research School for Science and Technology of
Nanostructures (Nano-IMPRS)" Internationale Max-Planck-Forschungsschule für die Wissenschaft und
Technologie von Nanostrukturen.
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Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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