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07.10.2005 11:30

Nachwuchsschmiede für Nanoforscher

Dr. Andreas Trepte Abteilung Kommunikation
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

    Eröffnung der "International Max Planck Research School for Science
    and Technology of Nanostructures" am 11. Oktober 2005 in Halle/Saale
    Ein internationales Forschungs- und Lehrzentrum zur Weiterbildung
    wissenschaftlicher Nachwuchskräfte im Bereich Nanostrukturen nimmt in
    Halle/Saale mit Beginn des Wintersemesters am 11. Oktober 2005 um
    15.00 Uhr offiziell die Arbeit auf: Die International Max Planck Research
    School for Science and Technology of Nanostructures. Hier erhalten
    besonders begabte deutsche und ausländische Studentinnen und
    Studenten die Möglichkeit, sich auf dem Gebiet der nanostrukturierten
    Materialien auf die Promotionsprüfung vorzubereiten. Dieses Forschungsund
    Ausbildungsprogramm haben das Max-Planck-Institut für
    Mikrostrukturphysik Halle, der Fachbereich Physik an der
    Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Fraunhofer-Institut
    für Werkstoffmechanik Halle gemeinsam gestaltet.

    Die Eröffnungsfeier im Hörsaal in der Theodor-Lieser-Straße 2 (IAMO) in
    Halle beginnt mit der Begrüßung durch den Sprecher der Research School,
    Prof. Jürgen Kirschner, Direktor am Max-Planck-Institut für
    Mikrostrukturphysik. Darauf folgen Grußworte von Wolfgang Böhm,
    Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur im Kultusministerium des Landes
    Sachsen-Anhalt, Prof. Wilfried Grecksch, Rektor der
    Martin-Luther-Universität, und von Dagmar Szabados, Bürgermeisterin der
    Stadt Halle. Anschließend überreicht Staatssekretär Böhm Aufnahmeurkunden
    an die Doktoranden des ersten Jahrgangs der Hallenser Research School. Dr.
    Monika Kaempfe, Koordinatorin der Research School, stellt die 15
    Stipendiaten jeweils kurz vor.
    Im zweiten Teil des Festaktes geben die beteiligten Institutionen Einblicke in
    ihre Forschungsthemen: Prof. Ingrid Mertig, Prodekanin des Fachbereichs
    Physik der Universität Halle, spricht zum Thema "From Quantum Mechanics
    to Spinelectronics"; Prof. Peter Gumbsch, Leiter des Fraunhofer-Instituts für
    Werkstoffmechanik (Freiburg und Halle), hält einen Vortrag über "Nanoscale
    Concepts for Mechanics of Materials" und Prof. Patrick Bruno, Direktor am
    Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, berichtet über "Nanostructure
    Research at the MPI of Microstructure Physics".
    Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Zukunft von
    Forschung und Innovation in Deutschland von entscheidender Bedeutung.
    Deshalb hat die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der
    Hochschulrektorenkonferenz - sie vertritt sämtliche deutschen Universitäten
    und Hochschulen - die International Max Planck Research Schools gegründet.
    Sie bieten deutschen und ausländischen Studenten die Möglichkeit, sich nach
    dem ersten, berufsqualifizierenden Abschluss an ausgesuchten Standorten mit
    den hervorragenden Ausbildungs- und Forschungsbedingungen von Max-Planck-Instituten, benachbarten
    Universitäten, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen auf die Promotionsarbeit vorzubereiten.
    Weil die Max-Planck-Institute kein Promotionsrecht besitzen, kann die Abschlussprüfung zum Doktor
    wahlweise an einer der beteiligten deutschen Hochschulen oder der Heimatuniversität abgelegt werden.
    Die Max Planck Research Schools wählen nach internationaler Ausschreibung ihre Doktoranden
    entsprechend ihrer Qualifikation und Eignung für das jeweilige Forschungsgebiet aus. Durch die
    Kooperation von Max-Planck-Instituten und den beteiligten Wissenschaftseinrichtungen erschließen sich
    den Doktoranden die Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten aller beteiligten Partner. Vor allem
    interdisziplinäre Forschungsprojekte oder wissenschaftliche Arbeiten, die eine besondere Ausstattung mit
    Forschungsgeräten oder Materialien erfordern, können unter diesen Bedingungen mit wesentlich besserer
    Qualität verwirklicht werden als isolierte Promotionsvorhaben.
    Ziel der Research Schools ist, den Teilnehmern über ihr eigenes Forschungsgebiet hinaus Kenntnisse und
    Fähigkeiten zu vermitteln, die für eine berufliche Laufbahn vor allem in der Forschung wichtig sind.
    Besonderer Wert wird dabei auf Internationalität und interdisziplinäres Arbeiten gelegt. Die 15
    Doktoranden, die im kommenden Wintersemester mit ihrer Ausbildung an der International Max Planck
    Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle beginnen, wurden in einem
    mehrstufigen Verfahren aus Bewerbern aus allen fünf Kontinenten ausgesucht. Sie haben
    Studienabschlüsse in Physik, Chemie, Material- oder Ingenieurwissenschaften.
    Gemeinsam sind sie an den Nanowissenschaften interessiert, also der Herstellung und Untersuchung von
    Strukturen, die ungefähr zehntausendfach kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares:
    Ein Nanometer (benannt nach dem griechischen Wort "nanos", der Zwerg) entspricht einem Millionstel
    Millimeter. Bei diesen sehr kleinen Dimensionen haben Werkstoffe zum Teil erheblich andere
    Eigenschaften als bei Größen, die man aus dem täglichen Leben kennt. Die Nanowissenschaften gelten
    als eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, nach Meinung von Experten spielt Deutschland auf
    diesem Gebiet eine führende Rolle.
    Die International Max Planck Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle
    bietet den 15 Nachwuchswissenschaftlern ein spezielles Lehrprogramm, bestehend aus Vorlesungen,
    Seminaren und Workshops. Die Teilnehmer werden in laufende Forschungsvorhaben eng eingebunden
    und lernen dabei "aus erster Hand" vielfältige theoretische und experimentelle Aspekte der aktuellen
    Projekte kennen, wie elektronische, magnetische und optische Eigenschaften auf der Nanoskala,
    Spinelektronik, Nanokontakte oder die Synthese von Nanostrukturen. Auf diesen Gebieten forschen
    Wissenschaftler aller drei an der Hallenser Research School beteiligten Institutionen seit Jahren
    erfolgreich und haben Erfahrungen gesammelt, die sie nun an die jungen Forscher weitergeben können.
    Zusätzlich werden aber auch Kurse angeboten, in denen Kenntnisse zum Beispiel über Rhetorik oder über
    wissenschaftliches Publizieren vermittelt werden. Die ausländischen Doktoranden haben darüber hinaus
    die Möglichkeit, an Sprachkursen teilzunehmen.
    Die International Max Planck Research School for Science and Technology of Nanostructures in Halle
    wird zunächst für die Dauer von sechs Jahren eingerichtet. In dieser Zeit sollen bis zu 60 junge
    Wissenschaftler ihre Dissertation erarbeiten. Die Max-Planck-Gesellschaft finanziert die Hallenser
    Research School mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro. Diese Finanzierung ergänzt das Land
    Sachsen-Anhalt durch die Bereitstellung von sechs Doktorandenstellen im Rahmen der
    Exzellenzinitiative des Landes. Nach vier Jahren begutachtet eine wissenschaftliche Kommission die
    Research School und entscheidet über eine Verlängerung.
    Weitere International Max Planck Research Schools
    Nicht nur in Halle, auch an weiteren Standorten in Deutschland hat die Max-Planck-Gesellschaft seit dem
    Wintersemester 2000/2001 bisher insgesamt 37 International Max Planck Research Schools eröffnet - in
    Partnerschaft von Max-Planck-Instituten und deutschen, zum Teil auch ausländischen Universitäten und
    weiteren Forschungsinstitutionen. Als Zentren wissenschaftlicher Exzellenz bieten die International Max
    Planck Research Schools Nachwuchsforschern aller Länder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach
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    besten internationalen Standards auf modernen Forschungsgebieten wie beispielsweise
    Molekularbiologie, Neurowissenschaften, Informatik, Demografie, Plasmaphysik und Polymerforschung.
    Damit soll die internationalen wissenschaftliche Zusammenarbeit gestärkt werden: Die Max Planck
    Research Schools wollen nicht nur ausländische Bewerberinnen und Bewerber für eine Promotion in
    Deutschland gewinnen, sondern auch mit den hiesigen Forschungseinrichtungen vertraut machen und das
    Interesse für eine spätere Tätigkeit oder eine Zusammenarbeit an oder mit deutschen Forschungsinstituten
    wecken. Mindestens die Hälfte der Ausbildungsplätze ist daher für aus dem Ausland kommende
    Studentinnen und Studenten vorgesehen.
    Hinweis: Die englischen Bezeichnungen der Max Planck Research School gelten als Eigennamen.
    Sinngemäß übersetzt heißt die "International Max Planck Research School for Science and Technology of
    Nanostructures (Nano-IMPRS)" Internationale Max-Planck-Forschungsschule für die Wissenschaft und
    Technologie von Nanostrukturen.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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