Dr. Ludger Jansen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für formale Ontologie und medizinische Informatik (IFOMIS), wurde mit dem 5000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover ausgezeichnet. In diesem Jahr prämierte das Forschungsinstitut die besten Antworten auf die wissenschaftliche Preisfrage "Wo hört die Toleranz auf? Können ihre Grenzen bestimmt werden?". Jansen gewann mit seinem Aufsatz "Staatliche Toleranz und staatliche Werteordnung" den ersten Preis, der zweite Preis ging an Dr. Franz Domaschke (LMU München).
In politischen Diskussionen, so Jansen in seinem Preis-Essay, bedeute die Forderung nach einem Ende der Toleranz in der Regel einen Appell an den Staat. Zur Toleranz gebe es aber zwei Alternativen: Intoleranz und Indifferenz. Toleranz und Intoleranz verlangen im Gegensatz zur Indifferenz begriffsanalytisch eine Wertorientierung. Jansen argumentiert nun dafür, dass es, anders als man vor dem Hintergrund von häufig liberalistisch und individualistisch geprägten Ansätzen in der politischen Philosophie vermuten mag, sinnvoll und möglich ist, auch dem Staat als Ganzem (und nicht nur seinen Bürgern) eine Wertorientierung zuzuschreiben, die durch die Rechtsordnung konstituiert wird. Dadurch würden Toleranz und Intoleranz zu echten Möglichkeiten staatlicher Praxis. Beide fänden ihre Grenzen nicht nur durch Klugheitsargumente, sondern auch aufgrund von Gerechtigkeitsüberlegungen und aus essentialistischen Gründen, die sich aus dem Wesen des Tolerierten und des Tolerierenden ergeben.
Ein Foto von Dr. Ludger Jansen finden Sie im Internet: http://www.uni-saarland.de/mediadb/presse/jansen-neu.jpg
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Dr. Ludger Jansen
Institut für formale Ontologie und medizinische Informationswissenschaften
Tel. (0681) 302 64 773 oder (07154)175960
E-Mail: ludger.jansen@ifomis.uni-saarland.de
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Philosophy / ethics, Religion
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