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09/17/1999 16:00

Gerd Albers zum Achtzigsten

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Professor Dr.-Ing., Dr.-Ing.E.h. Gerd Albers, emeritierter Ordinarius für Städtebau und Regionalplanung, Altrektor der Technischen Universität München, feiert am 20. September 1999 seinen 80. Geburtstag.

    Nicht etwa in häuslicher Gemütlichkeit, wie es einem hochgeehrten Emeritus anstünde, sondern sein 8. Dezennium vollendet er mit der Schlussveranstaltung des heuer in Deutschland stattfindenden internationalen Kongresses der ISOCARP (International Society of City and Regional Planners), deren langjähriger Präsident er war und wo er heute noch die Funktion des Berichterstatters ausfüllt: vital, präsent und unermüdlich in seiner Sache, der Stadtplanung und dem Städtebau. Seine geistige und fachliche Präsenz, seine Vitalität und sein Erfahrungsschatz lassen ihn national und international weiterarbeiten. Er wird immer noch gesucht, konsultiert und gebeten, sich zu aktuellen Problemstellungen aus Praxis und Wissenschaft zu äußern. Seine Stimme hat Gewicht behalten. Nach seiner Emeritierung nach 27 Jahren Lehr- und Forschertätigkeit machte er sich verdient um die Neustrukturierung wissenschaftlicher Einrichtungen in den neuen Bundesländern wie z.B. der neuen Kunsthochschule Berlin Weißensee und dem Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden.

    Gerd Albers wurde 1919 in Hamburg geboren und die ausgezeichnete humanistische Schulbildung, die er am Johanneum der Hansestadt genoß, prägt ihn bis heute. Er gehört zu jener Kriegsgeneration, die unmittelbar nach dem Abitur zu den Fahnen gerufen wurde. Der Kapitänleutnant zur See, bereits 27 jährig, studierte nach zehnjährigem Kriegsdienst an der TH Hannover, am Illinois-Institute of Technology in Chicago bei Mies van der Rohe und Ludwig Hilberseimer.

    Albers entschied sich als Stadtplaner im öffentlichen Dienst tätig zu werden. Neben-bei entstand seine Dissertation bei Kühn in Aachen. Mit dem Thema "Geisteswissenschaftliche Entwicklung des Städtebaus" legte er seine Fährte. Bereits 1959 wurde er als Oberbaudirektor Chef der Bauverwaltung in Darmstadt, ein Intermezzo, denn 1961 folgte er dem Ruf auf den von Theodor Fischer gegründeten Lehrstuhl für Städtebau und Regionalplanung an der TUM. Hier ist der Ort seiner Entfaltung sowohl als Wissenschaftler, als Hochschullehrer, als zweimaliger Dekan und schließlich als Rektor in den unruhigen Jahren 1965-68.

    Sein literarisches Werk ist reich und hochgeschätzt. Mit seiner Arbeit hat Albers un-serem Fachgebiet ein wissenschaftliches Fundament geschaffen, eine Brücke ge-baut zwischen der Historie und dem aktuellen Planungsgeschehen. Er lieferte Erklärungsmuster und präzisierte Handlungsrahmen, die von Gültigkeit sind. Auch der planerischen Praxis hat er sich nicht verschlossen. Den Gewinn aus wissenschaftlicher und praktischer Arbeit übertrug er in seine Lehre.

    Gerd Albers wird in den Jahren seines Wirkens zum wissenschaftlichen Sprecher unseres Fachs, zum maßgeblichen Mann an der Spitze nationaler und internationaler Fachorganisationen. Als Präsident der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung oder vorher als deren wissenschaftlicher Sekretär, als Gründungssenator zweier neuer Technischer Hochschulen in der BRD (Dortmund und Hamburg-Harburg) oder als Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wirkte er in der Öffentlichkeit für die Sache Städtebau.

    Sein Verdienst spiegelt sich in einer stattlichen Anzahl hoher Ehrungen wider: dem Bayerischen Verdienstorden, dem Fritz-Schumacher-Preis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung: der Cornelius-Gurlitt-Denkmünze in der Würde eines Ehrendoktors der Technischen Universität Karlsruhe, der Camillo Sitte Preis des Camillo Sitte Fonds der TU Wien, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

    Mit seinem vielbeachteten Buch "Zur Entwicklung der Stadtplanung in Europa" - Be-gegnungen, Einflüsse und Verflechtungen (Bauweltfundamente) legte Albers im vergangenen Jahr ein wertvolles weiteres Werk vor, das sein wissenschaftliches OEuvre bereichert und das mehr ist als eine Verknüpfung historisch wichtiger Fakten. Mit jener Aktualität und Übersicht werden diese in einer Weise interpretiert, die nur einem weisen Zeitzeugen gegeben ist.

    Mit herzlichen Glückwünschen zum 80. Geburtstag verbinden Ihre Kollegen, ehema-lige Mitarbeiter und Freunde den Wunsch, dass neben der Lust an Weiterarbeiten Ihnen Genuss und Lebensfreude noch lange geschenkt sein sollten.

    Univ.Prof. Dipl.-Ing. Ferdinand Stracke


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