Der neue Studiengang Baustoffingenieurwesen ist an der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der TU München zum Wintersemester 1999/2000 eingeführt worden, für den es in Europa kein Vorbild gibt: In den Studiengang ist das neue Fach Bauchemie mit eigenem Lehrstuhl integriert. Noch sind Studienplätze frei.
Starke Veränderungen im Baugeschehen der zurückliegenden Jahre und weiterer Wandel in der Zukunft erfordern für Bauingenieure und Architekten eine vertiefte Baustoffkenntnis. So hat die Vielfalt an Baustoffen und bauchemischen Produkten in der Vergangenheit deutlich zugenommen und wird sich auch künftig weiter entwickeln. Andererseits zwingt der zunehmende Mangel an qualifiziertem Fachpersonal auf der Baustelle dazu, für die jeweilige Aufgabe geeignete unempfindliche Baustoffe zu verwenden. Die Forderung einer nachhaltigen Entwicklung auch beim Bauen wird das Baugeschehen der Zukunft erheblich beeinflussen. Längere Nutzungsdauern und Umnutzung bestehender Bauwerke werden zu einer zunehmenden Bedeutung der Bauwerkserhaltung führen. Energie sparende Bauweisen, Recycling sowie die Umweltverträglichkeit von Baustoffen gewinnen an Bedeutung.
Der neue Studiengang Baustoffingenieurwesen vermittelt die Grundlagenfächer und die Kernfächer des konstruktiven Ingenieurbaus. Der Baustoffingenieur hat somit die Kompetenz des in den Bereichen Hochbau, Ingenieurtiefbau und Brückenbau tätigen Bauingenieurs. Zusätzlich werden im Studium des Baustoffingenieurwesens Kenntnisse über Herstellung und Eigenschaften von Baustoffen einschließlich bauchemischer Produkte, deren Anwendung und Verhalten in Baukonstruktionen sowie zur Altbausanierung vermittelt. Neue Fächer sind zum Beispiel im Grundstudium Anorganische, physikalische und analytische Chemie sowie Mineralogie und Lagerstättenkunde; im Grundfachstudium Baustofftechnologie, Werkstoffwissenschaft, Bauchemie, Gesteinshüttenkunde, Verfahrenstechnische Grundlagen, Toxikologie und Ökologie. Im vertieften Hauptstudium werden wahlweise vier Vertiefungsrichtungen mit einem Gesamtumfang von jeweils 35 Semesterwochenstunden angeboten. Es sind dies: Baustoffherstellung und -anwendung, Bauwerkserhaltung und -instandsetzung, Bauchemie und Werkstoffwissenschaften, Baustoffe und Konstruktion.
Den Absolventen des neuen Studienganges Baustoffingenierwesen eröffnet sich ein breites Spektrum an beruflichen Tätigkeiten: im konstruktiven Ingenieurbau (beispielsweise in Ingenieurbüros), in Bauindustrie, Bauverwaltung und Bauaufsicht oder bei großen privaten und öffentlichen Bauherren; in der Baustoffforschung und -entwicklung sowie Baustoffherstellung und -anwendung, etwa in Firmen der Baustoff- und bauchemischen Industrie, bei Beratungs- und Consultingunternehmen oder in Forschungseinrichtungen; in der Bauwerkserhaltung in Planungsbüros, ausführenden Firmen.
TU-Präsident Herrmann: »Der neue Studiengang ist aufgrund der erheblichen Nachfrage aus der Praxis eingeführt worden. Alle Baumaterialien- und Bauchemikalien-Hersteller sowie die zugehörigen Verbände haben auf die Einführung des Studienganges gedrängt, der in der Kombination mit einem eigenen Bauchemie-Lehrstuhl einmalig in Europa ist.«
Bewerbungen für den neuen Studiengang sind noch möglich beim Referat 11 Zulassung/Immatrikulation der TU München
Arcisstraße 21, 80333 München, Zimmer 0021
Tel. 089-289-22245, Fax 089-289-25414;
e-mail: bachmann@zv.tum.de.
Nähere Auskünfte:
Studienberatung der TUM
Arcisstraße 19/III
Tel. 089-289-22737, Fax 089-289-22735
e-mail: studienberatung@tu-muenchen.de
Prof. Dr.-Ing. Peter Schießl
Lehrstuhl für Baustoffkunde und Werkstoffprüfung der TUM
Tel. 089-289-23012/27020, Fax 089-289-27064
e-mail: Baustoffinsti-tut@lrz.tu-muenchen.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Construction / architecture, Materials sciences
transregional, national
Studies and teaching
German
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